TÜV-Verband fordert ambitionierteres Regelwerk für Cyber Resilience Act

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TÜV-Verband fordert ambitionierteres Regelwerk für Cyber Resilience Act

Berlin (ots) – EU-Parlament und Mitgliedsstaaten verhandeln über zukünftige Anforderungen an die Cybersicherheit vernetzter Produkte. Der TÜV-Verband sieht Nachbesserungsbedarf bei der Risikoklassifizierung und fordert eine verpflichtende Einbindung unabhängiger Prüfstellen für alle Hochrisikoprodukte. Der aktuelle Gesetzentwurf geht dem Verband nicht weit genug, da besonders gefährdete Verbraucherprodukte nicht berücksichtigt werden. Der TÜV-Verband betont die Notwendigkeit einer zeitnahen Anwendung der Vorschriften, um Verbraucher:innen, Wirtschaft und Staaten effektiv vor Cyberangriffen zu schützen.

Ein ambitionierter und stabiler Regulierungsrahmen für Cybersicherheit ist laut dem Referenten für Europapolitik beim TÜV-Verband und Leiter des Brüsseler Büros, Johannes Kröhnert, dringend erforderlich. Der TÜV-Verband begrüßt das Ziel des Cyber Resilience Act (CRA), verpflichtende Vorgaben für die Cybersicherheit vernetzter Produkte in der EU einzuführen. Allerdings geht der aktuelle Gesetzentwurf nicht weit genug, um die Erwartungen des Verbands zu erfüllen. Insbesondere kritisiert der TÜV-Verband die massive Kürzung der Liste sicherheitskritischer Produkte durch die EU-Mitgliedsstaaten. Der Verband betont, dass Produkte wie intelligente Alarmsysteme, Smart-Home-Geräte oder intelligentes Spielzeug, die ein hohes Risikopotenzial bergen, ebenfalls berücksichtigt werden sollten.

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Der TÜV-Verband fordert außerdem eine verpflichtende unabhängige Überprüfung bei sicherheitskritischen Produkten. Der Ansatz einer reinen Herstellerselbsterklärung wird als unzureichend angesehen, um ein angemessenes Cybersicherheitsniveau zu gewährleisten. Der EU-Gesetzgeber sollte sicherstellen, dass nur nachweislich sichere Produkte auf den Markt kommen und das Vertrauen der Menschen in vernetzte Produkte gestärkt wird. Dafür sind verlässliche Überprüfungsmechanismen und eine Einbindung unabhängiger Prüfstellen bei kritischen Produkten unerlässlich.

Ein weiterer Kritikpunkt des TÜV-Verbands ist die zeitliche Umsetzung der Vorschriften. Sowohl das EU-Parlament als auch die Mitgliedsstaaten haben das Anwendungsdatum nach Inkrafttreten der Verordnung von 24 auf 36 Monate verlängert. Der TÜV-Verband ist der Ansicht, dass eine so lange Übergangszeit angesichts der hohen Anzahl von Cybersicherheitsvorfällen nicht gerechtfertigt ist. Der Cyber Resilience Act sollte so schnell wie möglich zur Anwendung kommen, um die Bürger:innen wirksam zu schützen.

Mit dem Cyber Resilience Act werden erstmals grundlegende Anforderungen für die Cybersicherheit von allen Produkten mit digitalen Elementen festgelegt. Sowohl physische Produkte als auch Software unterliegen diesen Anforderungen. Dazu gehören unter anderem die Berücksichtigung der Cybersicherheit über den gesamten Produktlebenszyklus, die Dokumentation aller Risiken, die Meldung und Behebung von Schwachstellen sowie eine Updatepflicht der Hersteller. Die Verhandlungen zwischen den EU-Institutionen laufen derzeit und haben das Ziel, bis Ende des Jahres eine Einigung zu erzielen.

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Der TÜV-Verband e.V. setzt sich für die technische und digitale Sicherheit sowie die Nachhaltigkeit von Fahrzeugen, Produkten, Anlagen und Dienstleistungen ein. Als politischer Interessenvertreter der TÜV-Prüforganisationen fördert der Verband den fachlichen Austausch seiner Mitglieder. Das Ziel des TÜV-Verbands ist es, das hohe Niveau der technischen Sicherheit zu wahren, Vertrauen in die digitale Welt zu schaffen und die Lebensgrundlagen zu erhalten. Der Verband nimmt regelmäßig Kontakt mit Politik, Behörden, Medien, Unternehmen und Verbraucher:innen auf.

Weitere Informationen zum Cyber Resilience Act und den aktuellen Verhandlungen sind im Positionspapier des TÜV-Verbands zu finden.

Pressekontakt:
Maurice Shahd
Pressesprecher
TÜV-Verband e. V.
Friedrichstraße 136 | 10117 Berlin
030 760095-320, maurice.shahd@tuev-verband.de
www.tuev-verband.de | www.twitter.com/tuevverband

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4 Antworten

  1. Ja klar, als ob noch mehr Regeln und Vorschriften unsere Cyber-Sicherheit verbessern würden. Lächerlich!

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