Bremen (VBR). Die anstehende Bundesratsentscheidung über die Personalbemessung in der Krankenhauspflege am morgigen Freitag, dem 26. April 2024, hat zentrale Bedeutung für die Zukunft der Pflege in Deutschland. Angesichts eines immer stärker spürbaren Pflegenotstands fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die rasche und konsequente Einführung der Pflegepersonalregelung 2.0 (PPR 2.0). Diese Regelung, welche bereits 2019 von ver.di in Kooperation mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft und dem Deutschen Pflegerat entwickelt wurde, zielt darauf ab, durch gesetzliche Vorgaben eine bedarfsgerechte Personalbesetzung in Krankenhäusern sicherzustellen.
Sylvia Bühler, Mitglied des ver.di-Bundesvorstands, hebt die Dringlichkeit der Situation hervor: „Es ist höchste Zeit, mit bedarfsgerechten und verbindlichen Personalvorgaben eine gute Patientenversorgung zu sichern und die Pflegekräfte zu entlasten.“ Sie weist darauf hin, dass der Bundesrat nun in der Verantwortung steht, der Verordnung des Bundesgesundheitsministers zuzustimmen, um somit einen Ausweg aus dem „Teufelskreis von Überlastung, Berufsflucht und Personalnot“ zu ermöglichen.
Die Diskussion um die PPR 2.0 ist nicht neu, doch haben politische Auseinandersetzungen zwischen Bund und Ländern zu bedauerlichen Verzögerungen geführt. Insbesondere die Empfehlung des Gesundheitsausschusses des Bundesrats, die Möglichkeit, Pflegehilfskräfte und andere Berufsgruppen auf die Personalvorgaben anzurechnen, zu erweitern, wird von Bühler kritisch gesehen. „Die Krankenhauspflege ist mit hohen und weiter steigenden Anforderungen konfrontiert. Für eine fachgerechte Versorgung braucht es qualifizierte Pflegefachkräfte“, betont Bühler, womit sie die Notwendigkeit einer überdachten Personalpolitik unterstreicht.
Ebenso kritisiert Bühler vehement den Vorschlag einiger Landesregierungen, darunter Bayern, die verbindliche Einführung der PPR 2.0 aufzuschieben, bis andere Probleme gelöst seien. Solch eine Herangehensweise führt laut Bühler lediglich dazu, dass die dringend benötigte Entlastung weiterhin ausbleibt und sich die Frustration unter Krankenhauspersonal sowie die Versorgungslücken für Patienten nur noch weiter vergrößern.
Die PPR 2.0 stellt eine wichtige Weichenstellung dar, um die Personalbesetzung in den rund 1.500 Akutkliniken in Deutschland am tatsächlichen Bedarf auszurichten und somit eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung zu gewährleisten. Die anstehende Entscheidung des Bundesrats ist somit ein entscheidender Moment für das Gesundheitssystem in Deutschland, welche die Weichen für die Zukunft der Krankenhauspflege und deren Arbeitsbedingungen stellen kann. Ver.di macht deutlich, dass sie weiterhin mit Nachdruck auf die umgehende Einführung der PPR 2.0 drängen wird, um die versprochene Entlastung für das Pflegepersonal und eine bessere Versorgung für die Patienten zu realisieren.
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Medien-Info: ver.di fordert Zustimmung des Bundesrats zu bedarfsgerechten …
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