Bremen (VBR). In einer aktuellen Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die das Recycling und die Entsorgung von alten Boilern und Warmwasserspeichern beleuchtet, kommen besorgniserregende Fakten ans Licht: Fast die Hälfte dieser Geräte, die im Zuge von Haussanierungen ausgetauscht werden, enthalten noch immer Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), eine Chemikalie, die sowohl für die Zerstörung der Ozonschicht als auch für ihre klimaschädlichen Eigenschaften bekannt ist. Die DUH hat herausgefunden, dass diese Geräte oft auf illegalem Weg entsorgt werden, was jährliche Treibhausgasemissionen verursacht, die bis zu drei Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten entsprechen.
Die Nutzung von Autoschreddern zur Entsorgung dieser Geräte, anstatt sie in spezialisierten Recyclinganlagen zu behandeln, führt dazu, dass FCKW freigesetzt wird, was nicht nur gegen geltendes Recht verstößt, sondern auch eine bedeutende Umweltbelastung darstellt. Trotz vorhandener Recyclingmöglichkeiten zeigt die Umfrage der DUH unter Handwerkskammern, öffentlich-rechtlichen Entsorgern, Recyclingunternehmen sowie Behörden und Verbänden, dass die Vorgehensweise zur Entsorgung dieser Geräte weit hinter den Möglichkeiten und Erfordernissen zurückbleibt. Spezialisierte Anlagen, obwohl verfügbar, werden kaum genutzt. Es herrscht zudem eine erstaunliche Unklarheit darüber, dass Handwerksbetriebe nach dem Elektrogesetz zur sachgerechten Rücknahme und Entsorgung solcher Geräte verpflichtet sind.
Angesichts dieser erschreckenden Ergebnisse fordert Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, eine entschiedene Aktion von der Politik: “Im Zuge von Sanierungen werden täglich alte Boiler und Warmwasserspeicher ausgebaut. Unsere Untersuchung zeigt, dass diese in der Regel aber nicht in geeigneten Recyclinganlagen landen, sondern direkt bei Schrottverwertern abgegeben und dort mit fatalen Folgen fürs Klima illegal entsorgt werden.” Als Lösung sieht die DUH eine dringende Anpassung im Elektrogesetz vor, die die Handwerksbetriebe zur fachgerechten Entsorgung verpflichtet und klare Regeln setzt, um solche Geräte einheitlich als Elektrogerät zu klassifizieren und somit rechtliche Grauzonen zu eliminieren.
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft der DUH, betont zudem die Rolle der Vollzugsbehörden der Länder, denen eine entscheidende Mitschuld an der problematischen Situation zukommt. Diese Behörden müssen effektiver in der Kontrolle und Ahndung der illegalen Praktiken werden, um die Verbreitung von Umweltschadstoffen durch unsachgemäße Entsorgungsverfahren zu unterbinden.
Dieses dramatische Szenario weist auf eine tiefgreifende Problematik in der Abfallwirtschaft hin und beleuchtet die Notwendigkeit einer systematischen Aktion sowohl von der Politik als auch von den beteiligten Industrie- und Handelssektoren. Es geht nicht nur darum, bestehende Gesetze zu verschärfen und deren Einhaltung sicherzustellen, sondern auch um ein breiteres Bewusstsein für die ökologischen Folgen unseres Konsums und die Bedeutung einer korrekten Entsorgung und Wiederverwertung von Elektrogeräten. Die Forderungen der DUH zeigen einen Weg auf, wie durch konkretes Handeln die Auswirkungen auf Klima und Umwelt verringert und Ressourcen geschützt werden können.
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Deutsche Umwelthilfe deckt auf: Falsch entsorgte Boiler und Warmwasserspeicher heizen …
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