Suche
Close this search box.

FCKW in Boilern bedroht Klima: DUH fordert bessere Entsorgung

Pressemeldung:FCKW in Boilern bedroht Klima: DUH fordert bessere Entsorgung
Inmitten der wachsenden Sorge um die Klimakrise deckt eine neue Studie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) auf, dass die Entsorgung von Boilern und Warmwasserspeichern eine massive, bisher unterschätzte Quelle von Treibhausgasemissionen darstellt. Fast die Hälfte aller ausgemusterten Geräte in Deutschland enthält noch immer hochgradig klimaschädliche FCKW. Die DUH schlägt Alarm über die jährlichen zusätzlichen Treibhausgasemissionen von bis zu drei Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten, die durch die nicht sachgerechte Entsorgung dieser Haushaltsgeräte verursacht werden. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Novellierung des Elektrogesetzes fordert nun die Umweltschutzorganisation entschlossene Maßnahmen von Umweltministerin Steffi Lemke, um eine umweltfreundliche Entsorgung sicherzustellen und somit den illegalen Umgang mit diesen klimaschädlichen Substanzen zu unterbinden.
Teilen:

Bremen (VBR). In einer aktuellen Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die das Recycling und die Entsorgung von alten Boilern und Warmwasserspeichern beleuchtet, kommen besorgniserregende Fakten ans Licht: Fast die Hälfte dieser Geräte, die im Zuge von Haussanierungen ausgetauscht werden, enthalten noch immer Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), eine Chemikalie, die sowohl für die Zerstörung der Ozonschicht als auch für ihre klimaschädlichen Eigenschaften bekannt ist. Die DUH hat herausgefunden, dass diese Geräte oft auf illegalem Weg entsorgt werden, was jährliche Treibhausgasemissionen verursacht, die bis zu drei Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten entsprechen.

Die Nutzung von Autoschreddern zur Entsorgung dieser Geräte, anstatt sie in spezialisierten Recyclinganlagen zu behandeln, führt dazu, dass FCKW freigesetzt wird, was nicht nur gegen geltendes Recht verstößt, sondern auch eine bedeutende Umweltbelastung darstellt. Trotz vorhandener Recyclingmöglichkeiten zeigt die Umfrage der DUH unter Handwerkskammern, öffentlich-rechtlichen Entsorgern, Recyclingunternehmen sowie Behörden und Verbänden, dass die Vorgehensweise zur Entsorgung dieser Geräte weit hinter den Möglichkeiten und Erfordernissen zurückbleibt. Spezialisierte Anlagen, obwohl verfügbar, werden kaum genutzt. Es herrscht zudem eine erstaunliche Unklarheit darüber, dass Handwerksbetriebe nach dem Elektrogesetz zur sachgerechten Rücknahme und Entsorgung solcher Geräte verpflichtet sind.

Lesen Sie auch:  PKV startet digitale Plattform "Gesundheit gestalten"

Angesichts dieser erschreckenden Ergebnisse fordert Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, eine entschiedene Aktion von der Politik: “Im Zuge von Sanierungen werden täglich alte Boiler und Warmwasserspeicher ausgebaut. Unsere Untersuchung zeigt, dass diese in der Regel aber nicht in geeigneten Recyclinganlagen landen, sondern direkt bei Schrottverwertern abgegeben und dort mit fatalen Folgen fürs Klima illegal entsorgt werden.” Als Lösung sieht die DUH eine dringende Anpassung im Elektrogesetz vor, die die Handwerksbetriebe zur fachgerechten Entsorgung verpflichtet und klare Regeln setzt, um solche Geräte einheitlich als Elektrogerät zu klassifizieren und somit rechtliche Grauzonen zu eliminieren.

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft der DUH, betont zudem die Rolle der Vollzugsbehörden der Länder, denen eine entscheidende Mitschuld an der problematischen Situation zukommt. Diese Behörden müssen effektiver in der Kontrolle und Ahndung der illegalen Praktiken werden, um die Verbreitung von Umweltschadstoffen durch unsachgemäße Entsorgungsverfahren zu unterbinden.

Dieses dramatische Szenario weist auf eine tiefgreifende Problematik in der Abfallwirtschaft hin und beleuchtet die Notwendigkeit einer systematischen Aktion sowohl von der Politik als auch von den beteiligten Industrie- und Handelssektoren. Es geht nicht nur darum, bestehende Gesetze zu verschärfen und deren Einhaltung sicherzustellen, sondern auch um ein breiteres Bewusstsein für die ökologischen Folgen unseres Konsums und die Bedeutung einer korrekten Entsorgung und Wiederverwertung von Elektrogeräten. Die Forderungen der DUH zeigen einen Weg auf, wie durch konkretes Handeln die Auswirkungen auf Klima und Umwelt verringert und Ressourcen geschützt werden können.

Lesen Sie auch:  DEKV fordert langfristige Vorhaltefinanzierung für Krankenhäuser

Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Deutsche Umwelthilfe deckt auf: Falsch entsorgte Boiler und Warmwasserspeicher heizen …

Original-Content übermittelt durch news aktuell.

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Teilen:

Das könnte Sie auch interessieren

Pressestatement des Baugewerbes zum heutigen Wirtschaftstreffen: "Wir warten auf Taten"

Baugewerbe fordert Bürokratie-Moratorium für Wirtschaftswende

Inmitten einer Phase wirtschaftlicher Herausforderungen trafen sich führende Köpfe der Baubranche mit politischen Entscheidungsträgern, um dringende Forderungen zu diskutieren. Beim Wirtschaftstreffen der FPD-Fraktion in Berlin forderte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, eine rasche Wirtschaftswende. Angesichts hoher Steuern und Bürokratie warnt er: Für das deutsche Baugewerbe steht die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Spiel – sofortige Maßnahmen sind erforderlich, um den Sektor vor übermäßiger Reglementierung zu schützen. Ankündigungen allein reichen nicht aus, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen.

Lesen
Zum dritten Mal: AOK schreibt Fritz-Schösser-Medienpreis für gesundheitspolitischen ...

AOK prämiert junge Talente im Gesundheitsjournalismus

Der Fritz-Schösser-Medienpreis des AOK-Bundesverbandes kehrt 2024 zurück und würdigt erneut herausragende journalistische Beiträge im Bereich Gesundheitspolitik. Ab sofort bis zum 15. Januar 2025 können Medienschaffende ihre Bewerbungen einreichen oder vorgeschlagen werden. Mit einem Preisgeld von insgesamt 20.000 Euro wird erstmals auch die Kategorie “Junges Format” ausgezeichnet, um kreative und innovative Ansätze zu fördern, die speziell junge Zielgruppen ansprechen und in der öffentlichen Diskussion Gehör finden. In bewegten Zeiten wie diesen unterstützt der Preis den Qualitätsjournalismus als wichtigen Bestandteil der gesellschaftlichen Meinungsbildung.

Lesen

Entdeckt unsere kostenlose Vorteilswelt!