Berlin, 07.11.2023 – 13:07 (Ortszeit)
Die Apothekenzahl in Deutschland erreicht einen neuen Tiefstand: Mit nur noch 17.733 Apotheken am Ende des dritten Quartals 2023 ist dies der niedrigste Stand seit 44 Jahren. Der Rückgang war zudem in den ersten neun Monaten dieses Jahres mit 335 Schließungen höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Sowohl Haupt- und Einzelapotheken als auch Filialapotheken schließen ihre Türen. Diese alarmierenden Zahlen wurden von der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände veröffentlicht.
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening äußerte ihre Besorgnis über die Situation: “Die Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln ist zwar bisher noch gewährleistet, aber der fortschreitende Rückgang der Apothekenzahl gibt Anlass zur Sorge. Die wirtschaftlichen Belastungen für die Apotheken werden immer größer. Aufgrund von Lieferengpässen, Personalmangel und unzureichender Vergütung befinden sich die Apotheken in einer äußerst angespannten Lage. Die Politik hat das Problem zwar erkannt, handelt jedoch nicht entsprechend. Im Gegenteil: Die Ampel-Koalition hat zuletzt die ohnehin schon seit 2004 eingefrorene Apothekenvergütung gekürzt. Zusätzlich verschlimmert sich die Lage durch die Pläne von Gesundheitsminister Lauterbach, Apotheken ohne Notdienste und ohne eigene Medikamentenherstellung zuzulassen. Diese zerstörerischen Pläne könnten sogar Apotheken ohne Apothekerinnen und Apotheker ermöglichen. Aus diesem Grund fordert die Apothekerschaft die Bundesregierung auf, die Apotheken wirtschaftlich zu stabilisieren, anstatt Kürzungen vorzunehmen und ein Zwei-Klassen-Apothekensystem zu propagieren.”
Um auf die prekäre Situation aufmerksam zu machen, werden die Apotheken im November ganztägig in einer von vier Regionen geschlossen. Der Protest beginnt am 8. November in Norddeutschland (Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen), gefolgt von Westdeutschland (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen) am 15. November. Süddeutschland (Bayern und Baden-Württemberg) schließt sich am 22. November an, während Ostdeutschland (Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen) am 29. November den Abschluss bildet. Notdienstapotheken werden an jedem Protesttag die Arzneimittelversorgung sicherstellen. In jeder Region wird es auch eine zentrale Kundgebung geben, bei der sich Apothekenteams versammeln, um lautstark zu protestieren.
Die ABDA-Präsidentin richtet sich in einem aktuellen Video-Statement direkt an alle Apothekerinnen und Apotheker und ruft zur Geschlossenheit auf. Weiterführende Informationen sind auf der Webseite www.abda.de verfügbar.
Pressekontakt:
Benjamin Rohrer, Pressesprecher, 030 40004-131, b.rohrer@abda.de
Christian Splett, Stv. Pressesprecher, 030 40004-137, c.splett@abda.de
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7 Antworten
Ich verstehe den Protest nicht. Online-Apotheken sind doch viel bequemer und günstiger!
Ich verstehe den Protest nicht. Apotheken sind doch total überbewertet. Lasst sie einfach schließen!
Ich finde die Proteste übertrieben, Apotheken sind doch eh überbewertet! #KeinMitleid #OnlineShopping
Ich verstehe den Protest nicht. Weniger Apotheken bedeuten weniger Wartezeit! #EffizienzvorProtest
Du hast offensichtlich keine Ahnung von den tatsächlichen Problemen, die durch den Abbau von Apotheken entstehen. Es geht nicht nur um Wartezeiten, sondern um den Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten und die Sicherheit der Patienten. Informiere dich, bevor du solche ignoranten Kommentare abgibst! #Unverantwortlich
Die Proteste gegen Apothekenschließungen sind lächerlich, wir brauchen weniger Apotheken, nicht mehr!
Warum sollten wir uns überhaupt um Apotheken kümmern? Supermärkte können Medikamente genauso gut verkaufen!