Bremen (VBR). Im Schatten der glanzvollen Eröffnung der diesjährigen Altenpflegemesse in Essen, erhob sich eine drängende Stimme, die auf eine tiefer liegende Krise hinwies. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach machte auf die prekäre Situation der Langzeitpflege aufmerksam, die von finanziellen Engpässen und dem demografischen Wandel hart getroffen wird. Die langfristige Lösung sieht der Minister unter anderem in der Zuschussfinanzierung aus Steuermitteln und in der Vorstellung verschiedener, sich in Vorbereitung befindender Gesetze.
Doch hinter den Kulissen der politischen Ankündigungen steht ein Berufsverband, der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest e.V., dessen Führungskraft, Martin Dichter, ein vehementes Plädoyer für unverzügliche Handlungen ausspricht. „Es ist allerhöchste Zeit, dass aus den Vorhaben Taten werden“, betont Dichter und bringt damit die Dringlichkeit zum Ausdruck, mit der die Branche auf konkrete Veränderungen wartet. Er hebt hervor, dass eine Neugestaltung der Finanzierungsstruktur der Langzeitpflege unumgänglich ist, um die Bewältigung des demografischen Wandels überhaupt möglich zu machen.
Ein zentraler Punkt in Dichters Argumentation ist die Forderung nach einer Abkehr vom arztzentrierten Versorgungsansatz hin zu einer stärkeren Integration qualifizierter Pflegefachkräfte in die Heilkunde – eine Veränderung, die nicht nur die Attraktivität der Langzeitpflege als Arbeitsfeld steigern, sondern auch die Versorgungsqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner erheblich verbessern würde. Die Konzepte dafür liegen bereits auf dem Tisch, sie müssen nur noch umgesetzt werden.
Dass diese Reformen nicht nur eine Frage der Professionalisierung, sondern auch der humanen Pflege sind, verleiht der Angelegenheit eine Dringlichkeit, die weit über die Fachkreise hinausreicht. Die Gesellschaft steht vor der Herausforderung, eine alternde Bevölkerung würdig und professionell zu betreuen. Dies bedarf einerseits finanzieller Mittel, andererseits aber auch struktureller Veränderungen, die den Pflegeberuf attraktiver und effektiver gestalten.
Die Forderungen des DBfK Nordwest e.V. und die darauf gerichtete Aufmerksamkeit hoher politischer Kreise verdeutlichen das Zusammentreffen von wirtschaftlicher Notwendigkeit und ethischer Verpflichtung. Der Weg zu einer nachhaltigen Reform des Pflegesystems erfordert politischen Willen und eine Gesellschaft, die bereit ist, die Pflege alternder Menschen als gemeinschaftliche Verantwortung zu begreifen. Die Zeit zu handeln ist jetzt – eine Botschaft, die von allen Seiten mit Nachdruck vorgetragen wird.
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Die Altenpflege braucht eine umfassende Versorgungsreform
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