Tierquälerei bleibt trotz Gesetz: Tierschutz-Novellierung unzureichend

Vereins- und Verbandsnachrichten vom 23.05.2023
Pressecenter

Pressecenter

Lesedauer: < 1 minute
Presse /news Verbandsnachrichten

Tierschützer kritisieren geplante Novellierung des Tierschutzgesetzes

Die geplante Novellierung des Tierschutzgesetzes stößt auf massive Kritik von Tierschützern. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat den Entwurf vorgelegt, der unter anderem höhere Strafen für Tierquälerei vorsieht. Doch es gibt auch Kritikpunkte, die von Tierschützern als unzureichend angesehen werden.

So sollen Amputationen und saisonale Anbindehaltung weiterhin möglich bleiben. Während das Ministerium die Betäubungspflichten bei Eingriffen auf das Enthornen und Kastrieren von Rindern ausgeweitet hat, bleibt das Abschneiden des Ringelschwanzes und das Kupieren des Schnabels erlaubt.

Die ganzjährige Anbindehaltung soll mit Inkrafttreten des Gesetzes verboten werden, jedoch bleibt die saisonale Anbindehaltung erlaubt. Auch hier sehen Tierschützer Handlungsbedarf, da die Tiere einen Großteil des Jahres unter den grausamen Bedingungen der Anbindehaltung leiden.

Für qualgezüchtete Tiere soll es laut Referentenentwurf ein Ausstellungs- und Werbeverbot geben. Das ist zu begrüßen, jedoch fehlen konkrete Regelungen zur Definition von Qualzuchtmerkmalen im Gesetz. Auch ein Haltungs- und Handelsverbot von Qualzuchttieren findet sich nicht im Entwurf.

Lesen Sie auch:  140 Jahre AOK: Eine spannende Sozialgeschichte.

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft den Online-Handel mit Heimtieren. Das Ministerium erkennt massive Probleme beim Tierschutz, der Tiergesundheit und dem Verbraucherschutz in diesem Bereich an und plant einen Identitätsnachweis. Dieser ist jedoch nicht scharf genug formuliert, um der Welpenmafia das Handwerk zu legen. Auch die Kennzeichnung und Registrierungspflicht von Hunden und Katzen, die die Grundlage für den sicheren Online-Handel ist, soll erst zu einem späteren Zeitpunkt durch eine Verordnung eingeführt werden.

Ein Verbot für Wildtiere in Zirkussen findet sich nicht im Entwurf, womit Deutschland Schlusslicht in Europa bleibt. Auch eine Positivliste, die den Handel und die Privathaltung von Heimtieren reguliert, fehlt im Entwurf.

Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN kritisiert den Entwurf als unzureichend. „Jetzt ist ein Anfang gemacht, bis zu einem Tierschutzgesetz, das Tiere wirklich schützt, ist es aber noch ein weiter Weg”, kommentiert Rüdiger Jürgensen, Mitglied der Geschäftsleitung VIER PFOTEN Deutschland. Die Organisation fordert deutliche Verbesserungen und hat eine Kampagne gestartet, um auf die Missstände im Tierschutz aufmerksam zu machen.

Lesen Sie auch:  Rekordzahl erreicht: Über 25.000 Stiftungen in Deutschland

VIER PFOTEN ist eine globale Tierschutzorganisation, die sich für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss einsetzt. Sie tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Die Organisation rettet Tiere in Not und setzt sich für nachhaltige Lösungen ein.

Warum sind eure Kommentare so wertvoll?

Hier ein paar Gründe:

  1. Ihr bringt frischen Wind in die Diskussion und sorgt für abwechslungsreiche Ansichten.
  2. Ihr helft uns, uns selbst zu verbessern und immer am Puls der Zeit zu bleiben.
  3. Gemeinsam lernen wir voneinander und wachsen als Community.
  4. Mit euren Beiträgen bauen wir eine offene und respektvolle Umgebung auf, in der alle Stimmen gehört und geschätzt werden.

 

Jeder Kommentar ist Gold wert, egal ob Lob oder Kritik, zustimmend oder kontrovers. Lasst euren Gedanken freien Lauf und helft uns dabei, diese Community zu einem Ort zu machen, an dem jeder gern vorbeischaut und seine Meinung teilt. Auf geht’s!

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr Infos und News aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie hier in der Übersicht



Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp
Telegram
Email
Drucken
XING