Tierquälerei bleibt trotz Gesetz: Tierschutz-Novellierung unzureichend

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Tierschützer kritisieren geplante Novellierung des Tierschutzgesetzes

Die geplante Novellierung des Tierschutzgesetzes stößt auf massive Kritik von Tierschützern. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat den Entwurf vorgelegt, der unter anderem höhere Strafen für Tierquälerei vorsieht. Doch es gibt auch Kritikpunkte, die von Tierschützern als unzureichend angesehen werden.

So sollen Amputationen und saisonale Anbindehaltung weiterhin möglich bleiben. Während das Ministerium die Betäubungspflichten bei Eingriffen auf das Enthornen und Kastrieren von Rindern ausgeweitet hat, bleibt das Abschneiden des Ringelschwanzes und das Kupieren des Schnabels erlaubt.

Die ganzjährige Anbindehaltung soll mit Inkrafttreten des Gesetzes verboten werden, jedoch bleibt die saisonale Anbindehaltung erlaubt. Auch hier sehen Tierschützer Handlungsbedarf, da die Tiere einen Großteil des Jahres unter den grausamen Bedingungen der Anbindehaltung leiden.

Für qualgezüchtete Tiere soll es laut Referentenentwurf ein Ausstellungs- und Werbeverbot geben. Das ist zu begrüßen, jedoch fehlen konkrete Regelungen zur Definition von Qualzuchtmerkmalen im Gesetz. Auch ein Haltungs- und Handelsverbot von Qualzuchttieren findet sich nicht im Entwurf.

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Ein weiterer Kritikpunkt betrifft den Online-Handel mit Heimtieren. Das Ministerium erkennt massive Probleme beim Tierschutz, der Tiergesundheit und dem Verbraucherschutz in diesem Bereich an und plant einen Identitätsnachweis. Dieser ist jedoch nicht scharf genug formuliert, um der Welpenmafia das Handwerk zu legen. Auch die Kennzeichnung und Registrierungspflicht von Hunden und Katzen, die die Grundlage für den sicheren Online-Handel ist, soll erst zu einem späteren Zeitpunkt durch eine Verordnung eingeführt werden.

Ein Verbot für Wildtiere in Zirkussen findet sich nicht im Entwurf, womit Deutschland Schlusslicht in Europa bleibt. Auch eine Positivliste, die den Handel und die Privathaltung von Heimtieren reguliert, fehlt im Entwurf.

Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN kritisiert den Entwurf als unzureichend. „Jetzt ist ein Anfang gemacht, bis zu einem Tierschutzgesetz, das Tiere wirklich schützt, ist es aber noch ein weiter Weg“, kommentiert Rüdiger Jürgensen, Mitglied der Geschäftsleitung VIER PFOTEN Deutschland. Die Organisation fordert deutliche Verbesserungen und hat eine Kampagne gestartet, um auf die Missstände im Tierschutz aufmerksam zu machen.

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VIER PFOTEN ist eine globale Tierschutzorganisation, die sich für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss einsetzt. Sie tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Die Organisation rettet Tiere in Not und setzt sich für nachhaltige Lösungen ein.

9 Antworten

    1. Tierquälerei ist niemals übertrieben. Jedes Lebewesen verdient Respekt und Schutz. Wenn du das nicht verstehst, fehlt dir offensichtlich Empathie.

    1. Das ist eine sehr egoistische und ignorant Haltung. Tiere haben genauso das Recht auf ein würdevolles Leben wie wir Menschen. Respektiere die Natur und ihre Kreaturen, denn sie bereichern unser Leben und verdienen unseren Schutz.

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