– Neues Gebäudeenergiegesetz fordert ab 2045 ausschließlich erneuerbare Heizenergien für alle Heizsysteme.
– Heizungen mit Green-Fuels-Ready-Label können bis zu 100 Prozent erneuerbare Brennstoffe nutzen.
– en2x fordert bilanziellen Nachweis erneuerbarer Brennstoffanteile statt individueller Lieferprüfungen.
Umstieg auf erneuerbare Energien im Gebäudesektor: Herausforderung und Chance
Die Energiewende im Gebäudesektor ist ein zentraler Baustein, um die ambitionierten Klimaziele bis 2045 zu erreichen. Das aktualisierte Gebäudeenergiegesetz (GEG) schafft dafür einen flexiblen Rahmen, der verschiedene Heiztechnologien miteinander verbindet und so den Übergang zu einer klimafreundlichen Zukunft unterstützt. Dabei müssen insbesondere die bestehenden Millionen von Heizungen berücksichtigt werden: „In Deutschland befinden sich etwa 5,1 Millionen Ölkessel und 650.000 Flüssiggasheizungen im Einsatz. Viele dieser Anlagen lassen sich nicht ohne Weiteres auf alternative Energieträger umstellen,“ erläutert Dr. Ernst-Moritz Bellingen, Leiter Wärmemarkt bei en2x.
Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, schreibt das GEG für neu installierte Heizkessel nach einer Übergangsfrist einen Mindestanteil an erneuerbaren Energien vor. Dies kann durch moderne Hybridtechnologie oder neue Brennwertgeräte realisiert werden, die schrittweise mit einem wachsenden Anteil erneuerbarer Komponenten betrieben werden. Ab 2045 sollen schließlich ausschließlich erneuerbare Energien in Heizsystemen zum Einsatz kommen.
Ein wesentlicher Vorteil dieser Technologien ist die „leichte und individuelle Lagerbarkeit,“ die laut Bellingen die Akzeptanz bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern erhöht. Heizungsanlagen mit dem Green-Fuels-Ready-Label können bis zu 100 Prozent ihrer Energie aus erneuerbaren Quellen beziehen und sind gleichzeitig für eine Kombination mit fossilen Brennstoffen ausgelegt.
En2x sieht dennoch weiteren Handlungsbedarf auf Seiten des Gesetzgebers, vor allem bei der Vereinfachung der Anforderungen für die Belieferung mit erneuerbaren flüssigen Brennstoffen. Insbesondere schlägt das Unternehmen vor, eine bilanziellen Erfüllung einzuführen, bei der nicht jede Lieferung einzeln auf ihren erneuerbaren Anteil überprüft wird, sondern eine Gesamtbilanz angestrebt wird – ein bereits bei Erdgas und Strom erfolgreich angewandtes Verfahren.
Für Eigentümerinnen und Eigentümer eröffnen sich dadurch neue Möglichkeiten, aktiv zum Klimaschutz beizutragen, ohne dabei auf Komfort oder Wirtschaftlichkeit verzichten zu müssen. Weitere Informationen zum Thema und praktische Hilfen finden sich unter www.zukunftsheizen.de.
Heizungstausch und Klimaziele – Herausforderungen und Chancen für die Energiewende im Gebäudesektor
Der Gebäudesektor zählt zu den größten Energieverbrauchern und ist daher für die Erreichung der Klimaziele von zentraler Bedeutung. Rund ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs entfällt auf Heizung und Warmwasserbereitung – was zeigt, wie entscheidend der Austausch veralteter Heizsysteme für den Klimaschutz ist. Die Umstellung auf alternative Heiztechnologien bietet dabei große Chancen, ist aber auch von erheblicher Komplexität geprägt.
Wichtige alternative Heizsysteme sind unter anderem Wärmepumpen, Biomasseanlagen, Fernwärme und sogenannte Green Fuels. Jede dieser Technologien bringt verschiedene Vorteile mit sich, stellt Verbraucher und das Handwerk aber auch vor unterschiedliche Herausforderungen. Wärmepumpen gelten etwa als besonders effizient, erfordern jedoch eine gut gedämmte Gebäudehülle und Strom aus erneuerbaren Quellen. Biomasse kann eine klimafreundliche Wärmequelle sein, wirft aber Fragen zu Versorgung und Luftreinhaltung auf. Fernwärme ist oft besonders komfortabel und umweltfreundlich in Städten, während Green Fuels mit Blick auf ihre zukünftige Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit noch bewertet werden.
Vor diesem Hintergrund stehen viele Verbraucher vor typischen Fragen: Welche Lösung passt zu meinem Haus oder meiner Wohnung? Wie teuer wird die Umstellung? Welche staatlichen Förderungen gibt es? Für Eigenheimbesitzer geht es oft um die technische Machbarkeit und Investitionskosten, Mieter sind vor allem auf die Entscheidungen ihrer Vermieter angewiesen und das Handwerk sieht sich mit der Aufgabe konfrontiert, passende und bezahlbare Lösungen umzusetzen. Die Politik steht vor der Herausforderung, klare Rahmenbedingungen zu schaffen und Fördermaßnahmen gezielt einzusetzen, um die Akzeptanz und die Geschwindigkeit des Umbaus zu erhöhen.
Ein zentraler Punkt in der Diskussion ist die Bilanzierung von Brennstoffen, die eine vereinfachende Lösung darstellen könnte. Wenn die Klimawirkung verschiedener Brennstoffe einheitlich bewertet wird, lässt sich die Auswahl und Förderung von Heizsystemen transparenter und marktorientierter gestalten. Dies könnte die Planungssicherheit für alle Beteiligten erhöhen und den Weg zu klimafreundlicher Wärme erleichtern.
Trotz der Chancen gibt es auch Skepsis – vor allem hinsichtlich der Kosten, der gesellschaftlichen Akzeptanz und der Versorgungssicherheit. Einige befürchten hohe finanzielle Belastungen durch die Umstellung oder fragen sich, ob erneuerbare Energiequellen das ganze Jahr über zuverlässig verfügbar sind. Die aktuelle Gesetzgebung versucht, diesen Herausforderungen gerecht zu werden und die Weichen für eine nachhaltige Wärmeversorgung zu stellen.
Mittelfristig ist zu erwarten, dass sich die Technologie-Landschaft weiter dynamisch entwickelt. Wärmepumpen werden voraussichtlich an Bedeutung gewinnen, bei Biomasse und Fernwärme ist eine stärkere Integration erneuerbarer Energien geplant, und Green Fuels könnten künftig als ergänzende Option eine größere Rolle spielen. So entsteht ein komplexes, aber vielversprechendes System für eine klimafreundliche Wärmeversorgung – das Verbraucher, Handwerk und Politik gemeinsam gestalten müssen.
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Green Fuels und Hybridtechnik fürs Eigenheim / Zukunft der Ölheizung
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