Berlin (ots) – Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen stehen vor besonderen Herausforderungen, wenn es um medizinische Untersuchungen geht. Um diese Problematik zu lösen, haben das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), der Deutsche Evangelische Krankenhausverband (DEKV) und das Krankenhaus Mara in Bielefeld-Bethel gemeinsam Material in Leichter Sprache entwickelt.
Leichte Sprache für eine bessere Gesundheitsversorgung
Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen zählen zu einer besonders vulnerablen Gruppe, die mit Kommunikationsschwierigkeiten und Zeitdruck in der Gesundheitsversorgung konfrontiert ist. Um ihnen zu helfen, wurden leicht verständliche Gesundheitsinformationen entwickelt, die sowohl für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen als auch für Pflegefachkräfte von Nutzen sind.
Verständliche Informationen für Patienten
“Mit dem Krankenhaus Mara und dem DEKV hatten wir von Anfang an ein gemeinsames Ziel vor Augen: Menschen gut über Erkrankungen, Behandlungen und Untersuchungen zu informieren – ganz gleich, ob sie eine Behinderung haben oder nicht”, erklärt Klaus Koch, Ressortleiter Gesundheitsinformationen beim IQWiG. Es ist von großer Bedeutung, dass auch Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen verstehen, was mit ihrem Körper passiert und worauf sie vor und nach einer Untersuchung achten müssen. Die Materialien in Leichter Sprache tragen entscheidend dazu bei, dass sie diese Informationen erhalten.
Positive Ergebnisse aus Praxistests
Für den ersten Praxistest wurden Informationen zur Darm-Spiegelung in Leichter Sprache erstellt. Diese wurden von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen geprüft und ihr Feedback fiel äußerst positiv aus. Ihre Vorschläge zur Formulierung waren äußerst hilfreich. Parallel dazu wurden die Materialien einem Nutzer- und Praxistest im Krankenhaus Mara unterzogen. Dabei haben zehn Patienten mit kognitiven Beeinträchtigungen sowie 21 Mitarbeitende des Krankenhauses an den geführten Interviews teilgenommen. Die Materialien wurden sowohl von den Betroffenen als auch von den Mitarbeitenden als nützlich und unterstützend bewertet.
Einsatzmöglichkeiten der Materialien
Die Rückmeldungen der Mitarbeitenden haben zudem weitere Hinweise zu den Einsatzmöglichkeiten der Materialien geliefert. Sie können als Formulierungshilfe dienen, um ein Gespräch in Leichter Sprache zu führen. Des Weiteren können einzelne Elemente ausgedruckt werden, um das Gespräch über einen bestimmten Aspekt zu unterstützen. Auch gedruckte Broschüren, die vor der Darm-Spiegelung verschickt werden und zu Hause mit Angehörigen besprochen werden können, sind denkbar.
Kostenfreie Materialien für Krankenhäuser
Der DEKV wirbt für eine breite Unterstützung des Projekts, da die Kommunikation bei der gesundheitlichen Versorgung von Menschen mit Behinderungen besondere Aufmerksamkeit braucht. “Wir freuen uns daher, wenn die Materialien zur Darm-Spiegelung in Leichter Sprache in möglichst vielen Krankenhäusern zum Einsatz kommen und Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen die Kommunikation etwas erleichtern”, betont Klaus Koch abschließend. Alle interessierten Krankenhäuser können die Materialien kostenfrei anfordern.
Hintergrundinformationen zur Leichten Sprache
In Deutschland leben etwa 1,5 Millionen Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. Diese sind besonders anfällig für körperliche und psychische Erkrankungen. Daher ist es wichtig, ihnen den Zugang zu Informationen zu erleichtern und somit ihre Teilhabe zu fördern. Die Leichte Sprache folgt festen Regeln und ist sehr reduziert. Sie enthält nur die wichtigsten Informationen eines Textes und wird von Menschen mit Lernschwierigkeiten geprüft.
Über die beteiligten Organisationen
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat den gesetzlichen Auftrag, für alle Bürgerinnen und Bürger verständliche Gesundheitsinformationen bereitzustellen. Das Krankenhaus Mara in Bielefeld-Bethel ist ein Fachkrankenhaus für Inklusive Medizin und Epileptologie. Es gehört zu den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und behandelt pro Jahr etwa 2.500 Menschen mit Behinderungen. Der DEKV setzt sich besonders für die Versorgung vulnerabler Patientengruppen ein und organisiert 199 evangelische Kliniken.
Pressekontakt: Medizin & PR GmbH – Gesundheitskommunikation
Barbara Kluge | Eupener Straße 60, 50933 Köln
E-Mail: barbara.kluge@medizin-pr.de | Tel.: 0221 / 77543-12
Melanie Kanzler | Verbandsdirektorin
E-Mail: kanzler@dekv.de | Tel.: 030 200 514 19 0
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Frage: Was wurde in Zusammenarbeit mit dem IQWiG, dem DEKV und dem Krankenhaus Mara entwickelt?
Antwort: Es wurde Material in Leichter Sprache entwickelt, das sich an Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen richtet und bei medizinischen Untersuchungen unterstützen soll.
Frage: Warum ist eine besondere Form der Kommunikation für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen wichtig?
Antwort: Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen haben oft Schwierigkeiten, Informationen zu verstehen. Eine spezielle Kommunikationsform hilft ihnen dabei, medizinische Vorgänge besser zu verstehen und Anweisungen vor und nach einer Untersuchung zu befolgen.
Frage: Welches Ziel verfolgte das Projekt?
Antwort: Das Ziel des Projekts war es, leicht verständliche Gesundheitsinformationen zu entwickeln, die sowohl für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen als auch für Pflegefachkräfte hilfreich sind.
Frage: Welches Thema wurde als erstes aufbereitet?
Antwort: Als erstes Thema wurde die Darm-Spiegelung identifiziert. Es wurden Informationen zur Vorbereitung auf die Untersuchung und zum Verhalten danach in Leichter Sprache erstellt.
Frage: Wie wurde die Verständlichkeit der Materialien sichergestellt?
Antwort: Die Texte wurden in Leichter Sprache verfasst und von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen geprüft. Das Feedback der Probanden wurde berücksichtigt, um die Materialien noch verständlicher zu gestalten.
Frage: Wie wurden die Materialien getestet?
Antwort: Die Materialien wurden sowohl von Patienten mit kognitiven Beeinträchtigungen als auch von Mitarbeitenden im Krankenhaus Mara in Interviews getestet, um ihre Nützlichkeit und Unterstützungsfunktion zu bewerten.
Frage: Welche Einsatzmöglichkeiten haben sich aus den Rückmeldungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ergeben?
Antwort: Die Rückmeldungen der Mitarbeitenden ergaben Hinweise auf verschiedene Einsatzmöglichkeiten der Materialien, zum Beispiel als Formulierungshilfe für Gespräche in Leichter Sprache oder als gedruckte Broschüren, die vor der Untersuchung verschickt und zu Hause besprochen werden können.
Frage: Wo können die Materialien angefordert werden?
Antwort: Die Materialien können von allen interessierten Krankenhäusern kostenfrei angefordert werden.
Frage: Was ist Leichte Sprache?
Antwort: Leichte Sprache ist eine spezielle Form der Kommunikation, die Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen den Zugang zu Informationen und die Teilhabe erleichtern soll. Die Texte sind sehr reduziert, folgen festen Regeln und werden von Menschen mit Lernschwierigkeiten geprüft.
Frage: Welche Institutionen waren an dem Projekt beteiligt?
Antwort: Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), dem Deutschen Evangelischen Krankenhausverband (DEKV) und dem Krankenhaus Mara in Bielefeld-Bethel durchgeführt.
Frage: Wie viele Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen werden jährlich in deutschen Krankenhäusern behandelt?
Antwort: Jährlich werden rund 126.000 Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen in deutschen Krankenhäusern behandelt.
Frage: Wer kann das Projekt unterstützen?
Antwort: Das Projekt braucht Unterstützung von Pflegekräften, Therapeuten, Ärzten, politischen Vertretern und allen im Gesundheitswesen, um eine breite Akzeptanz und Bewusstsein für die besondere Kommunikation mit Menschen mit Behinderungen zu schaffen.
18 Antworten
Also ich finde ja, dass Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen keine besonderen Informationen brauchen.
Also ich finde, dass Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen genauso gut informiert werden sollten!
Manche Menschen sollten einfach nicht alle Informationen bekommen, um sie zu schützen.
Das ist ein gefährlicher Standpunkt. Informationen sind entscheidend für die Meinungsbildung und Transparenz. Es ist besser, Menschen zu informieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, selbst zu entscheiden, als sie vor der Realität zu schützen.
Also ich finde, dass Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen genauso gut über Darm-Spiegelungen Bescheid wissen sollten!
Also ich finde ja, dass Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen genug Darm-Spiegelungsinfos haben sollten! #Gleichberechtigung
Ich finde, dass Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen keine spezielle Darm-Spiegelungsinformationen brauchen.
Also ich finde ja, dass Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen keine speziellen Informationen brauchen. #ControversialOpinion
Dieser Artikel ist total übertrieben, Darm-Spiegelungsinformationen für Menschen mit Beeinträchtigungen? Echt jetzt?
Na und? Menschen mit Beeinträchtigungen haben genauso das Recht auf Informationen und medizinische Versorgung wie alle anderen. Nur weil es für dich übertrieben erscheint, heißt das nicht, dass es nicht wichtig ist. Ignoranz ist keine Entschuldigung.
Also ich finde ja, dass Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen auch anspruchsvollere Informationen verstehen können.
Also ich weiß ja nicht, aber ist es wirklich nötig, dass Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen eine Darm-Spiegelung machen?
Warum sollten Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen überhaupt Darm-Spiegelungsinformationen erhalten? Klingt sinnlos.
Ich finde es unnötig, solche Informationen für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen bereitzustellen.
Ich finde es traurig, dass du solche Informationen unnötig findest. Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen haben genauso das Recht auf Zugang zu Informationen wie jeder andere auch. Es ist wichtig, dass wir eine inklusive Gesellschaft schaffen, in der alle Menschen gleichberechtigt sind.
Also ich finde ja, dass Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen genauso gut informiert werden sollten!
Ich denke, Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen sollten Zugang zu allen Informationen haben, egal wie komplex sie sind.
Also, ich weiß ja nicht, aber müssen wirklich alle Informationen für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen vereinfacht werden?