Suche
Close this search box.

Stadtwerke sollen Gaslobby den Rücken kehren

Pressemeldung:Stadtwerke sollen Gaslobby den Rücken kehren

Teilen:

Berlin, 21.4.2023 – Die Transparenzinitiative LobbyControl hat in einem offenen Brief über 80 Stadtwerke dazu aufgefordert, aus dem Lobbyverband Zukunft Gas auszutreten. Der Verband steht in der Kritik, weiterhin Druck für klimaschädliche und teure Gasgeschäfte auszuüben und dabei das positive Image der Stadtwerke zu nutzen. Einige Stadtwerke, wie die Stadtwerke Bonn, sind bereits in den vergangenen Monaten ausgetreten.

Zukunft Gas: Förderer fossiler Geschäftsmodelle

Zukunft Gas propagiert öffentlich und gegenüber der Politik, dass Deutschland weiterhin auf Erdgas als Energieträger setzen sollte. Die Organisation hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Deutschland von russischem Erdgas abhängig geworden ist und den Umstieg auf eine zukunftsfähige Wärmeversorgung verpasst hat. Zu den Mitgliedern von Zukunft Gas zählen neben großen Gasunternehmen wie Shell, Wintershall, VNG und der früheren Gazprom-Tochter Wingas auch über 80 Stadtwerke. Diese sind mehrheitlich in kommunaler Hand und haben den Auftrag, für das Gemeinwohl zu handeln und die Energieversorgung sicherzustellen.

Fragwürdige Lobbymethoden

Die Vorgehensweise von Zukunft Gas wird als problematisch angesehen: Noch im Herbst 2021 bewarb der Verband Erdgas als preisgünstig, obwohl Preissteigerungen bereits absehbar waren. Auch heute versucht der Verband, sich ein grünes Image zu geben, indem er angeblich grüne Gase für das Heizen bewirbt. Experten sind sich jedoch einig, dass tatsächlich klimafreundliche Gase für das Heizen in der Regel zu teuer sind.

Lesen Sie auch:  Finnischer Bartgeier zieht in die Berchtesgadener Alpen

Offener Brief an Stadtwerke

LobbyControl hat einen offenen Brief an über 80 Stadtwerke geschickt, die Mitglied bei Zukunft Gas sind, und fordert sie auf, aus dem Gaslobbyverband auszutreten. Die Stadtwerke haben den Brief gestern erhalten. Seit Herbst 2022 sind 13 Stadtwerke nicht mehr auf der Webseite von Zukunft Gas aufgeführt. Die Stadtwerke Bonn erklärten gegenüber LobbyControl, dass ihre Mitgliedschaft bei Zukunft Gas für ihre „Agenda der CO2-Neutralität bis 2035 keinen Mehrwert geboten“ habe.

Hintergrundinformationen

In Deutschland gibt es weit über 1000 Stadtwerke, von denen nur ein kleiner Teil Mitglied bei Zukunft Gas ist. Im Bundesverband der Erneuerbaren Energien sind beispielsweise nur zwei Stadtwerke Mitglied. Zentrale Interessenverbände der Stadtwerke sind der Verband der kommunalen Unternehmen (VKU) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Die Mitgliedsbeiträge bei Zukunft Gas liegen nach Auskunft einiger Mitglieder im vier- bis sechsstelligen Bereich.

30 Antworten

    1. Gaslobbyisten haben ihre Daseinsberechtigung? Ernsthaft? Die Umweltzerstörung und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen sind nicht zu übersehen. Wir sollten endlich nachhaltige und saubere Alternativen fördern, anstatt die Gaslobby zu verteidigen.

    1. Die Arbeitsplätze in der Gasindustrie müssen langfristig umweltfreundlicheren Alternativen weichen. Es ist an der Zeit, auf erneuerbare Energien umzusteigen und die Zukunft unserer Erde zu schützen.

    1. Gas mag zwar eine Energiequelle sein, aber der Klimawandel erfordert dringend eine Abkehr von fossilen Brennstoffen. Stadtwerke sollten stattdessen in erneuerbare Energien investieren, um die Umwelt zu schützen und eine nachhaltige Zukunft zu schaffen.

  1. Gas ist eine wichtige Energiequelle und sollte nicht verteufelt werden. Lasst die Stadtwerke entscheiden!

    1. Gas mag eine Option sein, aber wir sollten uns nicht blindlings einer einzigen Energiequelle verschreiben. Es ist wichtig, alternative und nachhaltige Lösungen zu erforschen. Eine offene Debatte ist erforderlich, um die besten Optionen für die Zukunft zu finden.

    1. Das mag deine Meinung sein, aber Gas ist eine der Hauptursachen für den Klimawandel. Wir müssen dringend auf erneuerbare Energiequellen umsteigen, um die Zukunft unseres Planeten zu sichern.

  2. Ich finde es absurd, dass Stadtwerke weiterhin die Gaslobby unterstützen. Es ist Zeit für erneuerbare Energien!

    1. Du hast wirklich keine Ahnung von der Energieindustrie. Erneuerbare Energien sind nicht die Lösung für alles. Gas ist eine wichtige Brückentechnologie auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft. Also informiere dich lieber, bevor du so absurde Aussagen machst.

    1. Na toll, dann können wir ja alle schön weiterhin die Umwelt verschmutzen und den Klimawandel ignorieren. Aber hey, solange es der Gaslobby gut geht, ist ja alles in Ordnung. Wie egoistisch kann man nur sein?

  3. Ich finde, Gas ist immer noch eine wichtige Energiequelle und sollte nicht komplett abgeschrieben werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Teilen:

Das könnte Sie auch interessieren

Digital Fairness Fitness Check: Bessere Durchsetzung statt neue Regeln!

Effektiver Verbraucherschutz: Weniger Regeln, mehr Umsetzung!

Inmitten einer wachsenden digitalen Landschaft betont der kürzlich veröffentlichte Digital Fairness Fitness Check der EU-Kommission die entscheidende Rolle von Verbraucherschutzregeln für das Vertrauen in den Onlinehandel. Der Bericht offenbart jedoch, dass bestehende Maßnahmen gegen manipulative Praktiken wie Dark Patterns und personalisierte Targetings bislang nur unzureichend umgesetzt werden. Alien Mulyk vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) warnt davor, bei zukünftigen EU-Verbraucherschutzvorhaben das Wesentliche aus den Augen zu verlieren. Bevor neue Regelungen entwickelt werden, müsse Europa zunächst bestehende Gesetze effektiv anwenden und die regulatorische Komplexität senken, um das volle Potenzial des Binnenmarktes auszuschöpfen.

Lesen
ver.di-Medien-Info: Reform der Besoldungsstrukturen im Bund - ver.di und DGB äußern ...

ver.di und DGB kritisieren geplante Besoldungsreform des BMI

Die jüngste Reform der Besoldungsstrukturen im Bund ist ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Sowohl die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) als auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) weisen die aktuellen Pläne des Bundesinnenministeriums entschieden zurück. In einem Gespräch mit dem Ministerium äußerten sie Bedenken, dass der vorliegende Entwurf eines angemessenen Besoldungsgesetzes lediglich eine oberflächliche Anpassung darstellt, die neue Ungerechtigkeiten schafft und verfassungsrechtlich fragwürdig sein könnte. Trotz finanzieller Herausforderungen pochen die Gewerkschaften auf ein transparentes und zukunftsweisendes Konzept. Die Diskussionen um das Vorhaben, das im Mai 2025 in Kraft treten könnte, versprechen spannungsreiche Debatten im kommenden Legislaturprozess.

Lesen