In einer Pressemittelung des Paritätischen Gesamtverbands kritisiert der Verband die Pläne von Karl Lauterbach zur Unterstützung und Entlastung in der Pflege als halbherzig und völlig unzureichend. Der Verband fordert eine entschlossene Reform, um die sich verschärfenden Probleme in der Pflege zu lösen.
Pflegebedürftigkeit betrifft viele Menschen und ihre Familien und ist eines der zentralen Themen in der deutschen Gesellschaft. Der “Paritätische Gesamtverband” als Dachverband von über 10.000 sozialen Einrichtungen setzt sich für eine menschenwürdige Pflege ein. In einer Pressemitteilung kritisiert der Verband die Pläne von Karl Lauterbach als unzureichend, um die Probleme in der Pflege zu lösen.
Finanzierung der Pflegeversicherung und Armut durch Pflegebedürftigkeit als Schlüsselthemen
Der Verband betont, dass die Finanzierung der Pflegeversicherung sowie die wachsende Armut durch Pflegebedürftigkeit die Schlüsselthemen seien, für die eine entschlossene Reform nötig sei. Der vorgelegte Gesetzentwurf von Lauterbach löse das Problem der explodierenden Eigenanteile nicht. Inzwischen sind fast ein Drittel aller Pflegebedürftigen in Heimen auf Sozialhilfe angewiesen, weil sie die Kosten nicht alleine bewältigen können. Experten gehen von einem weiteren Anstieg aus. “Wir sind an einem Punkt angekommen, wo gilt: Wer pflegebedürftig wird, muss Armut fürchten”, sagt Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands.
Langfristiger Plan und Reform nötig
Der Verband fordert von der Bundesregierung ein in sich konsistentes und sachgerechtes Gesamtkonzept, wie eine menschenwürdige Pflege auch in Zukunft für alle gewährleistet und vor allem finanziert werden kann. “Es muss endlich Schluss sein mit dem Stückwerk. Was es braucht, ist ein langfristiger Plan und eine Reform, die die Pflegeversicherung vom Kopf wieder auf die Füße stellt”, so Ulrich Schneider.
Streichungen der Entlastungen für Ältere mit Kindern über 25 Jahren
Der Paritätische Gesamtverband hält auch die angekündigten Streichungen der Entlastungen für Ältere mit Kindern über 25 Jahren für verfassungsrechtlich zweifelhaft. “Wir würden uns nicht wundern, wenn das in Karlsruhe später wieder einkassiert würde”, sagt Ulrich Schneider.
Fazit: Eine nachhaltige Pflegereform ist dringend notwendig
Die Kritik des Paritätischen Gesamtverbands an den Plänen des Bundesgesundheitsministers verdeutlicht, dass eine nachhaltige Pflegereform dringend notwendig ist. Die wachsende Armut durch Pflegebedürftigkeit und die explodierenden Eigenanteile sind nur einige der Probleme, die angegangen werden müssen. Eine Finanzierungslösung und ein in sich konsistentes, sachgerechtes Gesamtkonzept sind hierbei unerlässlich, um eine menschenwürdige Pflege auch in Zukunft für alle gewährleisten zu können.