Berlin, 18.08.2023 – 10:58
Kindergrundsicherung: Paritätischer Wohlfahrtsverband fordert Ende des Streits in der Ampel-Koalition
Berlin (ots) – Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat den aktuellen Streit in der Ampel-Koalition um die Kindergrundsicherung als “unwürdig” kritisiert. Angesichts der Blockade des Bundesfinanzministers gegenüber der Einführung einer armutsfesten Kindergrundsicherung fordert der Verband Bundeskanzler Olaf Scholz auf, ein Machtwort zu sprechen. Es soll ein existenzsichernder Kindergrundsicherungsbetrag von 600 Euro festgelegt werden.
“Es ist beschämend, wenn in einem reichen Land wie Deutschland Millionen Kinder in Armut gehalten werden und ihnen eine faire Zukunftsperspektive verwehrt wird”, so Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands. Die Ampel hatte die Einführung einer Kindergrundsicherung zu einer sozialpolitischen Priorität erklärt. Nun ist es an Kanzler Scholz, den unwürdigen Streit in der Koalition zu beenden und das Versprechen, Kinderarmut zu beenden, einzulösen.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert, dass eine Kindergrundsicherung armutsfest gestaltet wird und je nach Alter einen Betrag zwischen 450 und 600 Euro beträgt. “Gegen Armut hilft Geld, da gibt es keine Zweifel”, betont Schneider. Eine aktuelle Kurzstudie vom Diakonischen Werk und dem DIW bestätigt dies: Eine Erhöhung der Leistungen kann effektiv Armut bekämpfen und ist auch ökonomisch vernünftig, wenn man die gesamtgesellschaftlichen Folgekosten von Kinderarmut berücksichtigt.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband setzt sich seit vielen Jahren für sozial gerechte Lösungen ein und kämpft gegen Armut und Ungleichheit in Deutschland. Als Dachverband von mehr als 10.000 Organisationen engagiert er sich in den Bereichen Sozialpolitik, Soziale Arbeit und Menschenrechte. Der Verband setzt sich für eine inklusive Gesellschaft ein und unterstützt Familien, Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen.
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