Bremen (VBR). In der pulsierenden Hauptstadt Deutschlands, am Knotenpunkt von Innovation und Tradition, fand der 22. Berliner Automobildialog statt, organisiert vom Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK). Angesichts des ambitionierten Ziels der Bundesregierung, bis 2030 die Straßen Deutschlands mit 15 Millionen Elektro-Pkw zu bevölkern, stand die Veranstaltung ganz im Zeichen der Frage: „Wir wollen elektrisch – aber wie?“ Eine Frage, die unmittelbar auf die Herausforderungen hinweist, vor denen die Branche an einer Schlüsselstelle in der Transformation zur Elektromobilität steht.
Nachdem die Verkaufszahlen von E-Autos infolge des Auslaufs staatlicher Fördermaßnahmen einen Dämpfer erhalten haben, diskutierten hochrangige Gäste wie die Parlamentarischen Staatssekretäre Daniela Kluckert (FDP) und Michael Kellner (Bündnis 90/Die Grünen) über die Zukunft der E-Mobilität in Deutschland. Während Kluckert das Ende des Umweltbonus als notwendiges Übel im Lichte des Bundesverfassungsgerichtsentscheids verteidigte und auf die Zufriedenheit der Nutzer von E-Mobilität in idealen Bedingungen hinwies, sah Kellner ein schrittweises Auslaufen der Förderung als vorteilhafter an. Trotz des abrupten Stopps zeigt er sich jedoch zuversichtlich, dass langfristige Erfolge durch die steuerliche Befreiung von E-Autos und Forschungs- wie Entwicklungsmaßnahmen erzielt werden können.
In einer zweiten Diskussionsrunde, moderiert von Jürgen Hasler – ZDK-Geschäftsführer Politik –, prallten weitere Perspektiven aufeinander. Dr. Christoph Ploß (CDU) beklagte das geschwundene Vertrauen in die E-Mobilität und forderte eine verlässliche Planung sowie umfassende Investitionen in die Transformation, finanziert durch Einnahmen aus der CO2-Bepreisung. Die dringliche Suche nach Lösungen betonte auch Thomas Lutze (SPD), der für bezahlbare Fahrzeuge und eine Verbesserung der Förderkriterien plädierte.
Am Beispiel von Belinda Erkner, Geschäftsführerin der Erkner-Autohausgruppe, und Wolfgang Wüllhorst, Leiter des Fuhrparkmanagements der Berliner Stadtreinigung, wurde deutlich, dass der Förderstopp auch betriebliche Herausforderungen mit sich bringt. Erkner sprach von den Schockwellen, die die Nachricht ausgelöst hat, und von den hohen Investitionen in Ausbildung und Technik, die nun in Frage gestellt sind. Wüllhorst wiederum betonte die Wichtigkeit einer positiven Einstellung zur Transformation und der wirtschaftlichen Unterstützung, die nun wackelt.
Einigkeit herrschte darüber, dass die ambitionierten CO2-Ziele nur über eine Mischung aus verschiedenen Technologien und der Berücksichtigung des aktuellen Fahrzeugbestands erreicht werden können. Jürgen Hasler verwies auf die Einnahmen aus dem CO2-Preis im Verkehrssektor, die mit knapp 8 Milliarden Euro pro Jahr eine solide Finanzierungsbasis für Förderprogramme und den Ausbau der Ladeinfrastruktur bieten.
Dieser Dialog stellt einen Wendepunkt dar, nicht nur für das deutsche Kfz-Gewerbe, sondern auch für die Gesellschaft insgesamt. Die Transition zur Elektromobilität ist ein komplexer Prozess, der einer klaren Vision, verlässlicher Förderung und der Zusammenarbeit aller Beteiligten bedarf. Die Erkenntnisse des 22. Berliner Automobildialogs zeigen auf, dass es trotz der aktuellen Hürden einen Weg nach vorn gibt – einen Weg, der Engagement, Innovation und eine offene Diskussion erfordert.
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ZDK-Automobildialog zur Elektromobilität: Transformation braucht Verlässlichkeit
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