Emotionaler Missbrauch und Partnerschaftsgewalt: Wie Ergotherapie Betroffenen neue Hoffnung bietet

Der Deutsche Verband Ergotherapie e.V. (DVE) macht auf die oft verborgene, aber weitverbreitete Form emotionaler Gewalt in Partnerschaften aufmerksam und warnt vor den gravierenden Folgen wie Angstzuständen, Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen. Ergotherapeut:innen stärken Betroffene durch kreative und handwerkliche Aktivitäten, fördern so Selbstwertgefühl, Selbstbestimmung und innere Ruhe. Mit Fortbildungen und Informationsveranstaltungen will der DVE das Bewusstsein für emotionalen Missbrauch schärfen und den Zugang zu Hilfeangeboten beschleunigen.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– DVE verstärkt Einsatz für bessere Wahrnehmung und Behandlung von emotionalem Missbrauch.
– Emotionaler Missbrauch verursacht häufig posttraumatische Belastungsstörungen, Angststörungen oder Depressionen.
– Ergotherapeutische Ansätze stärken Selbstwertgefühl, Selbstbestimmung und Alltagskompetenzen Betroffener.

Mehr Aufmerksamkeit für emotionalen Missbrauch und therapeutische Hilfe

Der Deutsche Verband Ergotherapie e.V. (DVE) engagiert sich intensiv dafür, dass emotionaler Missbrauch als eine schwer erkennbare und weit verbreitete Form von Gewalt stärker wahrgenommen und besser behandelt wird. Diese Art von Gewalt, die häufig im Verborgenen passiert, gilt laut Expert:innen als ein wachsendes Problem. Nicole Boschan, eine erfahrene Ergotherapeutin, weist auf die komplexen und subtilen Mechanismen emotionaler Gewalt hin: „Betroffene selbst sind sich häufig der Missstände nicht bewusst, tendieren dazu, die Schuld bei sich zu suchen oder die Situation aufgrund der Einflussnahme der Täter:innen zu bagatellisieren.“ Die Statistik zeigt eine alarmierende Zunahme aller Gewaltarten in Partnerschaften, wobei emotionaler Missbrauch als am häufigsten auftretend gilt.

Die Folgen für Betroffene sind schwerwiegend. Viele leiden unter traumatischen Folgeerkrankungen wie posttraumatischen Belastungsstörungen, Angstzuständen, Panikattacken oder Depressionen. Weil das Thema in der Öffentlichkeit wenig Beachtung findet und es an spezialisierten Hilfsangeboten fehlt, gestaltet sich der Weg zur Erkenntnis und Hilfe für viele Betroffene lang und schwierig. Ergotherapeut:innen wie Nicole Boschan spielen hier eine zentrale Rolle, indem sie Ursachen erkunden und auf die individuellen Bedürfnisse eingehen. Die Therapieansätze der Ergotherapie sind vielfältig und zielen darauf ab, das Selbstwertgefühl zu stärken und praktische Alltagsstrategien zu vermitteln. Kreative und handwerkliche Aktivitäten eröffnen den Betroffenen Wege zur selbstbestimmten Lebensgestaltung. Ebenso wichtig ist der Aufbau innerer Ruhe sowie das erneute Vertrauen in sich selbst und die Umwelt.

Ein wesentlicher Baustein in der Bewältigung emotionalen Missbrauchs besteht auch in Aufklärung und Information. Der DVE organisiert deshalb Fortbildungen und Informationsveranstaltungen, um das Bewusstsein für diese Problematik zu erhöhen und sowohl Betroffenen als auch Fachkräften das nötige Wissen und Hilfsmittel bereitzustellen. Damit soll das Thema aus dem Schatten geholt und konkreten Hilfestellungen Raum gegeben werden. Gleichzeitig wird anerkannt, dass auch Täter:innen häufig aus einem Gewaltkreislauf stammen und selbst Unterstützung benötigen, um diesen Zyklus zu durchbrechen. Der DVE setzt sich dafür ein, emotionalen Missbrauch gesellschaftlich präsenter zu machen und die Therapie- und Unterstützungsangebote auszubauen. So soll erreicht werden, dass Betroffene früher erkennen, was ihnen widerfährt, und schneller Hilfe suchen und erhalten.

Emotionale Gewalt: Die unsichtbare Bedrohung in unserer Gesellschaft

Emotionale Gewalt ist eine tiefgreifende Form des Missbrauchs, die weit über sichtbare Verletzungen hinausgeht und unsere Gesellschaft auf vielfältige Weise prägt. Sie hinterlässt oft unsichtbare, aber nachhaltige Spuren, insbesondere in der psychischen Gesundheit der Betroffenen. Die Auswirkungen emotionaler Gewalt reichen von Traumafolgestörungen bis hin zu sozialen und beruflichen Einschränkungen, was die gesellschaftliche Bedeutung dieses Phänomens unterstreicht. Dennoch bleibt dieses Thema häufig im Verborgenen – eine Herausforderung, der sich Prävention und Aufklärungsarbeit zunehmend stellen müssen.

Warum bleibt emotionaler Missbrauch oft unerkannt? Viele Formen dieser Gewalt sind subtil und schleichen sich allmählich in persönliche Beziehungen ein, ohne dass Außenstehende oder die Betroffenen selbst die ernste Lage sofort erkennen. Die fehlende Sichtbarkeit und mangelnde gesellschaftliche Sensibilisierung erschweren die frühzeitige Wahrnehmung und Intervention. Zudem hemmen Scham- und Schuldgefühle den offenen Umgang mit emotionaler Gewalt und behindern wirksame Hilfestellungen.

Prävention und Unterstützung: Was wird getan?

Um die Folgen emotionaler Gewalt besser zu bewältigen und ihr vorzubeugen, gewinnen Therapieangebote an Bedeutung. Diese dienen nicht nur der Behandlung von Traumafolgestörungen, sondern sind auch ein wichtiger Schritt zur Wiedereingliederung der Betroffenen in ein stabiles soziales Umfeld.

Die Rahmenbedingungen der Prävention lassen sich kurz zusammenfassen:

  • Aufbau und Förderung von Bewusstsein in Gesellschaft und Institutionen
  • Schulungen für Fachkräfte im Umgang mit emotionaler Gewalt
  • Niedrigschwellige Zugänge zu Beratungs- und Therapieangeboten
  • Integration präventiver Maßnahmen in Schulen und Gemeinschaftseinrichtungen

Diese Ansätze sind zentral, um die unsichtbaren Wunden emotionaler Gewalt zu erkennen und langfristig zu heilen. Die gesellschaftliche Debatte um dieses Thema gewinnt so an Schärfe – und die Notwendigkeit, emotionalen Missbrauch nicht länger zu übersehen, steigt deutlich.


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Folgen von emotionalem Missbrauch für Betroffene oftmals so schwerwiegend wie …

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