Hauptverband der Deutschen Bauindustrie fordert nachhaltige Integration von Arbeitskräften ohne formale Qualifikation
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) hat die Bundesregierung aufgefordert, auch für Personen ohne formale Qualifikation, nachhaltige Chancen für eine Integration in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft zu schaffen. Der Verband reagierte auf die heutige Debatte im Deutschen Bundestag über eine Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung und die Einführung einer Chancenkarte für Qualifizierte. Auch die Obergrenze für Zuwanderung vom Balkan soll angehoben werden.
HDB-Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller betonte in diesem Zusammenhang, dass eine Zeitenwende in der Zuwanderung zugunsten einer Politik der kleinen Schritte verpasst werde. Statt nur auf Fachkräfte mit anerkannter Qualifikation zu setzen, solle auch eine nachgewiesene Berufserfahrung als Basis für die Zuwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt ausreichen.
“Damit wir die Fehler der 60er und 70er Jahre nicht wiederholen, fordern wir den Gesetzgeber auf, auch für Personen ohne formale Qualifizierung nachhaltige Chancen für eine Integration in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft zu schaffen”, sagte Müller. “Nur so gewinnen wir die jährlich nötigen 400.000 Zuwanderer, um demografische Defizite auszugleichen und Wohlstand zu erhalten. Den auf Kurzfristigkeit ausgerichteten Instrumenten, wie der kontingentierten Beschäftigung und der Ausweitung der Westbalkan-Regelung, mangelt es an dem langen Atem, den wir auch auf Seiten der Wirtschaft benötigen, um politische Ziele am Bau und in anderen Sektoren umzusetzen.”
Müller wies darauf hin, dass es bei der Debatte im Bundestag um die Integration von Arbeitskräften mit formaler Qualifikation gehe und der Bedarf nach Arbeitskräften ohne formale Qualifikation und ihre langfristige Integration unbeachtet bleibe. Besonders hervorgehoben hat er dabei auch die Frage, wie ausreichend Wohnraum für benötigte Fachkräfte in dieser Situation bereitgestellt werden könne.
“Gleichzeitig muss Deutschland an seinem Image als Einwanderungsland arbeiten, schließlich bietet Deutschland laut dem Expat Basics Index den schlechtesten Start für ein Arbeiten im Ausland. Grund dafür ist unter anderem der Mangel an bezahlbarem Wohnraum, Bürokratie und mangelnde Digitalisierung”, warnte Müller.
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie vertritt als Spitzenorganisation der Bauwirtschaft die Interessen von mehr als 45.000 Unternehmen. Die Mitgliedsbetriebe beschäftigen rund 2,6 Millionen Mitarbeiter und erzielen eine Gesamtleistung von rund 360 Milliarden Euro.
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Weitere Informationen über den Verband
– Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. ist der Spitzenverband der deutschen Bauindustrie.
– Er vertritt die Interessen von 37 Landesverbänden und Branchenverbänden sowie mehr als 3.000 Unternehmen, die in der Bauindustrie tätig sind.
– Der Verband wurde im Jahre 1919 gegründet und hat seinen Sitz in Berlin.
– Die wichtigste Aufgabe des Verbandes ist es, die Interessen der Mitglieder in der Politik und der Öffentlichkeit zu vertreten.
– Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. arbeitet eng mit anderen Verbänden und Organisationen der Bauwirtschaft zusammen und ist Teil diverser Gremien und Ausschüsse auf nationaler und internationaler Ebene.
– Der Verband setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung der Bauwirtschaft ein und fördert die Automatisierung und Digitalisierung in der Branche.
– Im Jahr 2020 betrug der Umsatz der deutschen Bauindustrie rund 359 Milliarden Euro, wobei der Wohnungsbau den größten Anteil am Umsatz hatte.
– Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. beschäftigt rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.