Bremen (VBR). 29.11.2023 – Die Finanzierung der Energiewende steht vor großen Herausforderungen. Allein bis 2030 werden rund 600 Milliarden Euro benötigt, bis 2045 sogar mindestens eine Billion Euro. Um diesen finanziellen Bedarf zu decken, müssen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, wie in einem Strategiepapier der Branchenverbände BDEW und VKU sowie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte empfohlen wird.
Ein zentraler Ansatzpunkt ist die Mobilisierung von privatem Kapital. Es ist wichtig, dass sich private Investoren verstärkt an Energiewendeprojekten beteiligen. Dafür ist es erforderlich, einen effizienten Investitionsrahmen zu schaffen, der attraktive Renditen bietet. Hierzu gehören beispielsweise steuerliche Investitionsanreize wie die Einführung von “Superabschreibungen” oder die Begünstigung von Kapitalerträgen aus Anleihen zur Finanzierung der Energiewende.
Eine weitere Handlungsempfehlung betrifft die Anpassung des regulatorischen Rahmens. Hierbei geht es darum, die Finanzierung von Energiewende-Investitionen zu erleichtern, indem die Eigenkapitalvorgaben für Infrastrukturprojekte gelockert werden. Zudem könnte die Anwendung etablierter Kennziffern auch auf bisher nicht erfasste Unternehmen ausgedehnt werden.
Die Schaffung von Energiewende-Fonds, in die sowohl staatliche Mittel als auch private Investitionen fließen, wird ebenfalls empfohlen. Dadurch sollen staatliche Beteiligungen an Energiewendeprojekten gefördert und finanzielle Engpässe überbrückt werden.
Ein wichtiger Aspekt ist zudem die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an Energiewendeprojekten. Hierbei wird besonders auf das Potenzial von Energiegemeinschaften hingewiesen. Durch gezielte Fördermaßnahmen sollen Bürgerinnen und Bürger motiviert werden, sich vor Ort für die Energiewende zu engagieren.
Um die bürokratischen Hürden zu reduzieren, wird ein Bürokratieabbau vorgeschlagen. Die Übernahme standardisierter Nachhaltigkeits-Definitionen und -Kriterien soll dabei helfen, die Beantragung von Fördergeldern zu vereinfachen.
Des Weiteren wird eine verstärkte Absicherung kreditfinanzierter Energiewende-Investitionen durch Garantien von Bund und Ländern gefordert.
Um ein gutes Investitionsklima zu schaffen und die Akzeptanz der Energiewende zu stärken, ist die breite Unterstützung von Politik und Gesellschaft unerlässlich. Nur so kann das Tempo der Energiewende weiter beschleunigt werden.
Der Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) unterstreicht die Bedeutung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Kreditvergabe. Er empfiehlt, Erleichterungen zu schaffen, um die Kreditvergabefähigkeit von Banken und Sparkassen nicht weiter einzuschränken.
Insgesamt ist es entscheidend, neben der Kreditfinanzierung auch Investoren und privates Kapital für die Energiewende zu mobilisieren. Durch eine Kombination aus öffentlicher und privater Finanzierung können die Risiko-Rendite-Profile von Kapitalmarktinstrumenten verbessert und zusätzliche private Kapitalflüsse aktiviert werden.
Die Finanzierung der Energiewende stellt eine enorme Herausforderung dar, die nur durch eine umfassende und breit angelegte Zusammenarbeit aller Beteiligten bewältigt werden kann. Die Empfehlungen des Strategiepapiers können dazu beitragen, mögliche Investitionshemmnisse zu beseitigen und eine gesicherte Finanzierung der Energiewende zu gewährleisten.
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4 Antworten
Also ich finde, dass wir einfach alle wieder mit Kerzen und Lagerfeuern leben sollten. Energiewende Schmenergiewende!
Das ist wohl der dümmste Vorschlag, den ich je gehört habe. Glaubst du wirklich, dass das Energie sparen würde? Wie wäre es, stattdessen vernünftige Lösungen zu suchen, anstatt solchen Unsinn zu verbreiten?
Ich finde, dass die Energiewende viel zu teuer ist und ohnehin keinen Sinn macht.
Also ich finde die Idee der Energiewende total überbewertet! Brauchen wir das wirklich?