Landgard im Nachhaltigkeitsstreit: Deutsche Umwelthilfe kritisiert TrayC-Paletten und fordert echte Mehrwegsysteme im Pflanzenhandel

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft Landgard vor, die neuen „TrayC“-Paletten als nachhaltige Mehrweglösung zu bewerben, obwohl sie laut DUH dünnwandig sind und nach wenigen Einsätzen ausscheiden. So fallen im deutschen Pflanzenhandel jährlich über 150 Millionen Einwegpaletten als Abfall an, für den Landgard als Marktführer in der Verantwortung stehe. Die DUH fordert stattdessen robuste Mehrwegsysteme wie den European Plant Tray, um den ökologischen Aufwand erst nach mindestens 20 Umläufen zu rechtfertigen.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

Kontroverse um TrayC-Paletten im Pflanzenhandel: DUH kritisiert Nachhaltigkeitsanspruch von Landgard

Im deutschen Pflanzenhandel sorgt eine aktuelle Auseinandersetzung für Aufsehen: Der Branchenriese Landgard wird von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) scharf kritisiert. Anlass ist der verpflichtende Einsatz der sogenannten „TrayC“-Paletten, den Landgard seinen Partnern in den Cash & Carry-Märkten vorgegeben hat. Die Umweltschutzorganisation wirft dem Unternehmen vor, mit diesem Schritt lediglich den Anschein eines nachhaltigeren Wirtschaftens zu erwecken, während in Wahrheit fragwürdige Praktiken fortbestehen.

Die DUH bemängelt, dass die TrayC-Paletten bei genauer Betrachtung keineswegs ein wirklich nachhaltiges Mehrwegsystem darstellen. Laut Landgard selbst sei nur ein Bruchteil der Paletten tatsächlich für mehrere Umläufe geeignet. Stattdessen handele es sich vielfach um dünnwandige, nur für wenige Transportzyklen tragfähige Hilfsmittel, die am Ende dennoch als Müll entsorgt werden. Mit Nachdruck weist die DUH darauf hin, dass jährlich im deutschen Pflanzenhandel mehr als 150 Millionen Einweg-Transportpaletten als Abfall anfallen und stellt fest: „Landgard trägt als einer der Marktführer eine ganz besondere Verantwortung, der das Unternehmen leider in keiner Weise gerecht wird.“

Die Umweltschutzorganisation verurteilt die Praxis von Landgard, weiterhin Profite auf Kosten der Umwelt zu erzielen, obwohl mit dem European Plant Tray eine robuste und wiederverwendbare Lösung verfügbar sei. Thomas Fischer, Leiter der DUH-Kreislaufwirtschaft, hebt hervor: Gerade die ersten 20 Umläufe von Mehrwegpaletten seien entscheidend, um den hohen ökologischen Rucksack aus der Herstellung auszugleichen – eine Voraussetzung, die die TrayC-Paletten von Landgard meilenweit verfehlen würden.

Nachhaltigkeit weiterdenken: Warum echte Mehrwegsysteme in der Pflanzenbranche unverzichtbar sind

Die Diskussion um nachhaltige Verpackungen gewinnt in der Pflanzenbranche zunehmend an Bedeutung – gerade angesichts der starken Nachfrage nach umweltfreundlichen Lösungen. Hinter dieser Debatte steht mehr als nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zur Klimaneutralität. Es geht um die grundlegende Frage, wie Nachhaltigkeit wirklich gestaltet werden kann, ohne dass ökologische Ziele durch scheinbare Innovationen verwässert werden. Echte Mehrwegsysteme stellen dabei eine zentrale Antwort dar, weil sie im Vergleich zu Einwegverpackungen deutlich ressourcenschonender sind und über den gesamten Lebenszyklus hinweg einen sichtbaren Beitrag zum Umweltschutz leisten können.

Aus wirtschaftlicher Sicht beeinflussen solche Systeme nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, sondern auch das Verbraucherverhalten maßgeblich. Die Verantwortung liegt somit gleichermaßen bei Herstellern, Händlern und Konsumenten, die gemeinsam an der Transformation zu langfristig funktionierenden Prozessen arbeiten müssen.

Vergleich: Mehrweg versus Einweg

Die Nachhaltigkeitswirkung von Mehrwegverpackungen basiert auf dem Grundprinzip der Wiederverwendung. Während Einwegverpackungen nach einmaliger Verwendung oft direkt entsorgt werden, ermöglichen Mehrwegsysteme eine vielfache Nutzung identischer Behältnisse. Dies reduziert den Materialverbrauch und die damit verbundene Umweltbelastung erheblich.

Doch nicht jede Form von Verpackungsinnovation entspricht dieser Logik. Nur Systeme, die konsequent auf Wiederverwendung setzen und dabei auch im praktischen Alltag tatsächlich angewendet werden, sorgen für echte ökologische Vorteile. Häufig scheitert die Wirkungseffizienz an fehlenden Standards oder mangelnder Akzeptanz in der Breite, was den Umweltnutzen einschränkt.

Chancen nachhaltiger Branchenstandards

Die Einführung verbindlicher Branchenstandards für Mehrwegsysteme kann die Dynamik zugunsten von Umweltschutz und Innovation entscheidend vorantreiben. Solche Standards erhöhen nicht nur die Transparenz, sondern schaffen auch eine einheitliche Basis, auf der Unternehmen nachhaltige Prozesse etablieren und Verbraucher klare Orientierung erhalten können.

Für den effektiven Klimaschutz ist zudem ein Zusammenspiel aus technologischer Innovation und gesellschaftlichem Engagement nötig: Unternehmen müssen einfache, praktische und belastbare Mehrwegangebote bereitstellen. Verbraucher wiederum tragen durch ihr Kaufverhalten und aktive Nutzung zum Erfolg der Systeme bei.

Konkrete Handlungsimpulse für Verbraucher und Unternehmen:

  • Auf mehrfach verwendbare Verpackungen achten und diese bevorzugen
  • Unternehmen bei der Entwicklung und Einführung verbindlicher Mehrwegstandards unterstützen
  • Konsistente Rückgabe- und Recyclingsysteme fördern und nutzen
  • Bewusstsein für den ökologischen Unterschied zwischen Mehrweg und Einweg schärfen
  • Verbraucherschulungen und Informationskampagnen vorantreiben, um Akzeptanz zu erhöhen

Nur durch diese gemeinsamen Schritte lässt sich die Nachhaltigkeit in der Pflanzenbranche effektiv voranbringen und echte Innovation sichtbar machen.

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Pseudo-Mehrwegpaletten statt nachhaltigem Mehrwegsystem: Deutsche Umwelthilfe …

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