Suche
Close this search box.

Deutsche Städte können endlich mit kommunalem Mehrwegsystem durchstarten

Presse /news Verbandsnachrichten

Teilen:

Deutsche Umwelthilfe fordert kommunale Einweg-Verpackungssteuer nach höchstrichterlicher Bestätigung

In einer wegweisenden Entscheidung hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am 24. Mai die Klage einer Franchise-Nehmerin des Fast-Food-Riesen McDonald’s gegen die Stadt Tübingen abgewiesen. Damit stehen den Städten und Gemeinden ab sofort eine wirksame Maßnahme gegen unnötige Einweg-Verpackungen zur Verfügung. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert nun alle Städte und Kommunen auf, noch in diesem Jahr eine Einweg-Verpackungssteuer nach Tübinger Vorbild einzuführen.

Die DUH hat heute formelle Anträge in den 302 größten deutschen Städte gestellt, um Mehrweg-Verpackungen bei Fastfood und Takeaway-Verpackungen durchzusetzen und die Vermüllung mit Einweg-Verpackungen endlich zu beenden. Ziel ist die Vermeidung von Einweg-Plastikmüll, Klima- und Ressourcenschutz.

Bereits seit 2020 fordert die DUH als zentrale Maßnahme ihrer Initiative “Plastikfreie Städte” die Einführung einer kommunalen Verpackungssteuer. Aufgrund der Klage von McDonald’s gegen die von der Stadt Tübingen umgesetzte Einweg-Verpackungssteuer bestand bislang eine rechtliche Unsicherheit, die nun endlich einer eindeutigen Entscheidung gewichen ist: Kommunale Einweg-Verpackungssteuern zur Müllvermeidung sind zulässig.

Lesen Sie auch:  "Wirtschaft als Motor der Transformation" ist das prägnate Keyword aus dem Content, das in der neuen und ansprechenden Überschrift verwendet werden kann.

DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz begrüßte das Urteil als “großen Erfolg”. Die Einschüchterungstaktik von McDonald’s sei nicht aufgegangen. “Wir fordern jetzt alle Städte und Gemeinden auf, schnell mit eigenen Steuern auf Takeaway-Verpackungen gegen die Müllflut vorzugehen. Unsere aktuellen Anträge an die 302 größten Städte Deutschlands verleihen dem Nachdruck, sind aber erst der Anfang!”, so Metz.

Die Bundesumweltministerin Steffi Lemke wurde von der DUH kritisiert, da sie bisher nicht den Mut habe, Einweg-Verpackungssteuern bundesweit vorzuschreiben. Bundesweite Regelungen wie die seit 1. Januar 2023 geltende Mehrwegangebotspflicht für die Gastronomie bringen bislang nicht den dringend benötigten Umschwung auf Mehrweg, weil sie lediglich ein Angebot, aber nicht die Nutzung und auch nicht die Incentivierung von Mehrwegverpackungen vorschreiben.

Eine örtliche Verbrauchssteuer auf to-go-Verpackungen setzt hingegen direkte finanzielle Anreize bei der Gastronomie sowie bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern, Mehrwegalternativen ernsthaft zu bewerben und in der Breite zu nutzen. Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft bei der DUH fordert deshalb von Umweltministerin Steffi Lemke eine bundesweite Einweg-Abgabe auf to-go-Verpackungen von mindestens 20 Cent sowie ein Einweg-Verbot für den Vor-Ort-Verzehr nach dem Vorbild Frankreichs.

Lesen Sie auch:  Mittelstand entlasten: Kreative Lösungen statt Mindestlohn-Debatte

Die DUH hat seit September 2020 im Rahmen ihrer Initiative für “Plastikfreie Städte” in insgesamt 303 Städten Anträge zur Vermeidung von Einweg-Plastikmüll und Förderung von Mehrweg gestellt. Neben einer örtlichen Verbrauchssteuer auf Einweg-Takeaway-Verpackungen fordert sie auch eine finanzielle Förderung von Mehrwegsystemen für to-go-Verpackungen, Verbote bestimmter Einweg-Produkte wie Einweg-Plastikflaschen und Einweg-Geschirr in der öffentlichen Beschaffung sowie ein Mehrweggebot für Veranstaltungen auf öffentlichem Grund.

Für weitere Informationen, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel Bundesverwaltungsgericht macht Weg frei für kommunalen Mehrwegschutz: Deutsche …
Original-Content übermittelt durch news aktuell.

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

12 Antworten

    1. Verstehe nicht, warum du immer noch auf Einwegbechern beharrst. Die Umweltverschmutzung durch Plastik ist ein ernstes Problem, das wir alle angehen sollten. Steig um auf Mehrweg und sei Teil der Lösung statt Teil des Problems. #TeamMehrwegbecher

    1. Na ja, vielleicht bist du ja der Meinung, dass unser Planet genug von unserem Müll verträgt. Aber für diejenigen, die sich um die Umwelt sorgen und eine lebenswerte Zukunft anstreben, ist das kommunale Mehrwegsystem ein Schritt in die richtige Richtung.

    1. Was für ein Unsinn! Das kommunale Mehrwegsystem ist ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Müllreduzierung. Es ist an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen und unseren Planeten zu schützen. Kritik ohne fundierte Argumente ist einfach nur lächerlich.

  1. Also ich finde dieses kommunale Mehrwegsystem total überflüssig und total unpraktisch! Warum sollte ich mir die Mühe machen, meine Flaschen zurückzubringen, wenn ich sie einfach wegwerfen kann?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Teilen:

Das könnte Sie auch interessieren

Digital Fairness Fitness Check: Bessere Durchsetzung statt neue Regeln!

Effektiver Verbraucherschutz: Weniger Regeln, mehr Umsetzung!

Inmitten einer wachsenden digitalen Landschaft betont der kürzlich veröffentlichte Digital Fairness Fitness Check der EU-Kommission die entscheidende Rolle von Verbraucherschutzregeln für das Vertrauen in den Onlinehandel. Der Bericht offenbart jedoch, dass bestehende Maßnahmen gegen manipulative Praktiken wie Dark Patterns und personalisierte Targetings bislang nur unzureichend umgesetzt werden. Alien Mulyk vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) warnt davor, bei zukünftigen EU-Verbraucherschutzvorhaben das Wesentliche aus den Augen zu verlieren. Bevor neue Regelungen entwickelt werden, müsse Europa zunächst bestehende Gesetze effektiv anwenden und die regulatorische Komplexität senken, um das volle Potenzial des Binnenmarktes auszuschöpfen.

Lesen
ver.di-Medien-Info: Reform der Besoldungsstrukturen im Bund - ver.di und DGB äußern ...

ver.di und DGB kritisieren geplante Besoldungsreform des BMI

Die jüngste Reform der Besoldungsstrukturen im Bund ist ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Sowohl die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) als auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) weisen die aktuellen Pläne des Bundesinnenministeriums entschieden zurück. In einem Gespräch mit dem Ministerium äußerten sie Bedenken, dass der vorliegende Entwurf eines angemessenen Besoldungsgesetzes lediglich eine oberflächliche Anpassung darstellt, die neue Ungerechtigkeiten schafft und verfassungsrechtlich fragwürdig sein könnte. Trotz finanzieller Herausforderungen pochen die Gewerkschaften auf ein transparentes und zukunftsweisendes Konzept. Die Diskussionen um das Vorhaben, das im Mai 2025 in Kraft treten könnte, versprechen spannungsreiche Debatten im kommenden Legislaturprozess.

Lesen