Welttag der Moore: Bau der A26 Ost zerstört wertvolle Torfböden
Am 2. Juni findet der Welttag der Moore statt und der BUND Hamburg nutzt diese Gelegenheit, um die Bundesregierung sowie den Hamburger Senat aufzufordern, die wertvollen Torfböden nicht durch weiteren Autobahnbau zu gefährden. Jeder Bauabschnitt zerstört artenreiche Wiesen, Weiden und Gehölze, zerschneidet Wanderwege von Tieren, vernichtet Moorflächen und belastet damit das Klima stark. Die Moore sind sehr selten gewordene, wertvolle Lebensräume für seltene und geschützte Arten und stellen die wichtigste natürlich CO2-Senke dar. Obwohl Moore nur drei Prozent der Landflächen ausmachen, speichern sie mehr Kohlenstoff als alle Waldgebiete der Erde zusammengenommen.
Die geplante A26 Ost in Hamburg bedroht wertvolle Torfböden, die bis zu vier Meter mächtig sind. Durch diesen Bau würden schutzwürdige Niedermoorböden von über elf Hektar dauerhaft verloren gehen und durch den Flächenverbrauch bei der Baustelleneinrichtung weitere knappe sechs Hektar Moorböden zerstört werden. Lebensräume des streng geschützten Moorfrosches würden zerschnitten und diese seltene Amphibienart damit lokal ausgerottet werden.
Die Autobahn-Projektmanagementgesellschaft des Bundes, die DEGES, hat auf der Trasse der A26 West bereits Torflager eingerichtet. Doch schon im letzten Sommer fielen die Lager trocken und das vormals in den Bodenschichten gespeicherte CO2 begann, in die Erdatmosphäre zu entweichen. Ein langfristiges Konzept zur dauerhaften Bewässerung der Torflager fehlt bislang und auch für die Torfböden, die im Untergrund der A26 Ost fest eingebaut werden sollen, liegen bislang nur Angaben für einen von drei Abschnitten vor.
Der Bau von Torflagern kann intakte Torfböden nicht ausgleichen. Stattdessen müssten alle vorhandenen Torfflächen wiedervernässt und renaturiert werden. Das sieht auch die Bundesregierung mit ihrem “Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz” (ANK) sowie der “Nationalen Moorschutzstrategie” vor.
Christiane Blömeke, Vorsitzende des BUND Hamburg, fordert: “Die letzten Moore unserer Stadt sind zu kostbar und die Zeit, die für eine Lösung der Klimakrise bleibt, zu knapp. Das Hamburger Stadtgebiet hat sich mit bisher 1,7 Grad bereits überdurchschnittlich stark erhitzt. Alle Möglichkeiten des natürlichen Klimaschutzes müssen deshalb jetzt genutzt werden, jedes Zehntel Grad zählt. Wir brauchen keine neue Autobahn Hamburg muss die A26 Ost beim Bund sofort abbestellen!”
Quelle: BUND Hamburg