BVMW fordert echten Bürokratieabbau für den Mittelstand
Der Mittelstand sieht sich in Deutschland einer wachsenden Belastung durch bürokratische Prozesse und Verpflichtungen ausgesetzt, die seine Existenz zunehmend gefährden. Der BVMW e. V. fordert die Bundesregierung daher eindringlich auf, den Bürokratieabbau endlich ernsthaft voranzutreiben. Christoph Ahlhaus, Vorsitzender der Bundesgeschäftsführung des BVMW, bringt die Erwartungen klar auf den Punkt: „Die schönen Worte der Regierung müssen nun endlich mit Taten untermauert werden.“
Die Gefahr, die von der aktuellen Bürokratie ausgeht, wird deutlich: Die „steigende Belastung durch bürokratische Prozesse und Verpflichtungen“ könne den Mittelstand „letztendlich zum Erdrücken bringen“. Das Thema Bürokratieabbau bezeichnet Ahlhaus als „eine der bedeutendsten strukturellen Herausforderungen für das Land.“ Es reicht aus Sicht des BVMW aber nicht, nur wenig wirksame Gesetze zu verabschieden. So warnt Ahlhaus, dass das Bürokratieentlastungsgesetz IV „als unbedeutendes Gesetz zu enden“ drohe und die vorgesehenen Maßnahmen „den Mittelstand nur minimal entlasten.“
Ein Beispiel für die Unzulänglichkeiten im neuen Gesetz ist die Verkürzung der Aufbewahrungspflicht für Buchungsbelege. Diese wird zwar erleichtert, „da alle weiteren Dokumente unverändert aufbewahrt werden müssen.“ Die Bürokratie bindet damit weiterhin erhebliche finanzielle und personelle Ressourcen, „die dann für Forschung, Entwicklung und Innovation nicht zur Verfügung stehen“. Gerade im Mittelstand führt das zu Überlastung und verhindert nötige Investitionen.
Auch der wirtschaftspolitische Appell von Dr. Hans-Jürgen Völz, Chefvolkswirt des BVMW, unterstreicht die Dringlichkeit: „Solange die Politik nicht energisch vorgeht, bestehende Gesetze auf ihre Angemessenheit hin prüft und auf neue bürokratielastige Vorhaben verzichtet, wird immer weniger Menschen den Weg in die Selbstständigkeit wählen. Dies bedroht die wirtschaftliche Dynamik Deutschlands sowie das Wachstum, die Arbeitsplätze und den Wohlstand zukünftiger Generationen.“
Die Forderungen des BVMW stützen sich auf zwei Bürokratieumfragen unter den Mitgliedsunternehmen und enthalten konkrete Vorschläge zur Entlastung. Weitere Details zur Stellungnahme gibt es hier: https://www.presseportal.de/pm/51921/5705453
Warum Bürokratieabbau für die Zukunft Deutschlands essenziell ist
Der deutsche Mittelstand gilt als das wirtschaftliche Rückgrat Deutschlands. Er prägt maßgeblich die Beschäftigungslage, sorgt für Innovationen und trägt entscheidend zur gesellschaftlichen Stabilität bei. Doch die steigende Bürokratie stellt diese zentrale Säule zunehmend vor erhebliche Herausforderungen. Bürokratische Hürden beeinflussen nicht nur die Innovationsfähigkeit, sondern auch den Gründungswillen und die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland nachhaltig.
Bürokratie wirkt sich in vielfacher Hinsicht negativ aus. Sie bindet Ressourcen und Kosten, die sonst in Forschung, Entwicklung oder Beschäftigung investiert werden könnten. Unternehmen sehen sich mit komplizierten Verwaltungsprozessen konfrontiert, die vor allem kleine und mittlere Betriebe stark belasten. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit leidet dadurch, denn andere Länder lockern ihre Regelwerke zunehmend und verfolgen Reformstrategien, die den Unternehmen mehr Flexibilität und Handlungsspielraum bieten.
Die wichtigsten bürokratischen Hemmnisse lassen sich in einigen zentralen Punkten zusammenfassen:
- Kostendruck durch aufwändige Verwaltung
- Wettbewerbsnachteile gegenüber ausländischen Unternehmen mit weniger Bürokratie
- Sinkende Innovationskraft durch administrative Belastungen
- Abschreckung potenzieller Gründer:innen und Investoren
Vergleiche zeigen, dass Länder mit weniger bürokratischen Zwängen oft ein dynamischeres Gründungsklima und ein innovationsfreundlicheres Umfeld aufweisen. Aktuelle Reformen in Deutschland zielen darauf ab, diesen Trend umzukehren, um die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft zu sichern. Politische Maßnahmen konzentrieren sich zunehmend darauf, überflüssige Vorschriften abzubauen und digitale Verwaltungsprozesse zu fördern. Diese Entwicklungen könnten die Standortattraktivität stärken und den Mittelstand entlasten.
Der Abbau von Bürokratie ist damit nicht nur eine wirtschaftspolitische Notwendigkeit, sondern auch ein entscheidender Faktor für gesellschaftlichen Wohlstand und eine innovative Zukunft. Deutschlands Erfolg hängt stark davon ab, wie schnell und konsequent diese Herausforderungen angegangen werden.
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Bürokratieentlastungsgesetz IV: Referentenentwurf enttäuscht Mittelstand
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