Suche
Close this search box.

ver.di und Betriebsräte kritisieren Luftverkehrssteuer-Erhöhung und schlagen Klimaabgabe vor

Pressemeldung:ver.di und Betriebsräte kritisieren Luftverkehrssteuer-Erhöhung und schlagen Klimaabgabe vor
Der deutsche Luftverkehr steht vor einer großen Herausforderung: Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Betriebsräte wesentlicher Luftverkehrsunternehmen kritisieren die geplante Erhöhung der Luftverkehrssteuer durch die Bundesregierung. Diese Maßnahme würde den deutschen Luftverkehr im globalen Wettbewerb schwächen und subventionierten Airlines aus dem arabischen Raum und der Türkei einen weiteren Vorteil verschaffen. Statt einer solchen Erhöhung schlagen ver.di und die Betriebsräte eine Klimaabgabe vor, um die Umweltauswirkungen des Luftverkehrs zu kompensieren. Die Forderungen werden in einem gemeinsamen Schreiben an die Fraktionsvorsitzenden der Regierungsfraktionen im Deutschen Bundestag deutlich gemacht. Lesen Sie weiter, um mehr über die Hintergründe und Folgen dieser Diskussion zu erfahren.

Teilen:

Bremen (VBR). Pressemeldung: Ver.di und Betriebsräte fordern Klimaabgabe statt Erhöhung der Luftverkehrssteuer

In einem gemeinsamen Schreiben an die Fraktionsvorsitzenden der Regierungsfraktionen im Deutschen Bundestag äußern die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Betriebsräte wesentlicher Luftverkehrsunternehmen ihre Kritik an der geplanten Erhöhung der Luftverkehrssteuer. Stattdessen schlagen sie eine Klimaabgabe vor, um die Haushaltslöcher zu kompensieren.

Die Entscheidung der Bundesregierung, auf die Einführung der Kerosinsteuer zu verzichten, wird von ver.di und den Betriebsräten positiv bewertet. Allerdings warnen sie davor, dass eine Anhebung der Luftverkehrssteuer den deutschen Luftverkehr im globalen Wettbewerb schwächen würde. Insbesondere im Vergleich zu subventionierten Airlines aus dem arabischen Raum und der Türkei, die bereits jetzt Langstreckentickets zu wesentlich günstigeren Preisen anbieten können.

Die beiden Verbände betonen, dass eine Anhebung der Luftverkehrssteuer zu Wettbewerbsnachteilen führen würde. Bereits jetzt steige der Anteil von Langstreckenflügen nach Asien, die über Drehkreuze außerhalb der EU abgewickelt werden. Dieser Anteil lag im Jahr 2010 noch bei 38 Prozent und ist bis 2023 auf 55 Prozent angestiegen.

Lesen Sie auch:  BDI fordert Überarbeitung des Heizungsgesetzes - Betont die Notwendigkeit erneuerbarer Brennstoffe und ganzheitlicher Sanierung

Eine zusätzliche Belastung des deutschen Flugverkehrs aus klimapolitischer Sicht wäre ebenfalls kritisch zu betrachten. Eine Verlagerung des Verkehrsaufkommens außerhalb der EU würde dazu führen, dass Klimaschutzvorgaben innerhalb der EU umgangen werden. Dies hätte zur Folge, dass die CO2-Belastung insgesamt höher wäre und somit keinen klimaschützenden Effekt hätte. Auch für die deutschen Flughäfen hätten die Maßnahmen negative Auswirkungen, da sie als wichtige Arbeitgeber vor Ort von einer Besteuerung des innerdeutschen Flugverkehrs betroffen wären. Insbesondere kleinere Flughäfen könnten dadurch in ihrer Existenz gefährdet werden.

Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle ergänzt, dass Milliardeninvestitionen bei den Airlines und an den Flughäfen notwendig sind, um den Klimaschutz zu finanzieren. Ein Vorschlag zur Finanzierung ist die Einführung einer zusätzlichen Klimaabgabe auf die Ticketpreise, welcher von ver.di und den Betriebsräten im Luftverkehr unterstützt wird. Eine fiskalische Belastung des Luftverkehrs zur Kompensation von Haushaltslöchern sehen sie jedoch als kontraproduktiv an.

Die Transformation des Luftverkehrs hin zur Klimaneutralität stellt eine große Herausforderung für die gesamte Branche dar. Investitionen in Milliardenhöhe sind hierfür erforderlich.

Lesen Sie auch:  DRV-Ernteprognose: Schlechte Erträge wegen Wetterextremen

Für weitere Informationen steht Sven Bergelin, Bundesfachgruppenleiter Luftverkehr, unter der Telefonnummer +49 1709239658 zur Verfügung.

Verantwortlich für den Inhalt:
Martina Sönnichsen
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin
Pressestelle: Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Weitere Informationen finden Sie unter: www.verdi.de/presse.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Medien-Info: ver.di und Betriebsräte im Luftverkehr kritisieren Erhöhung der …

Original-Content übermittelt durch news aktuell.

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Teilen:

Das könnte Sie auch interessieren

Digital Fairness Fitness Check: Bessere Durchsetzung statt neue Regeln!

Effektiver Verbraucherschutz: Weniger Regeln, mehr Umsetzung!

Inmitten einer wachsenden digitalen Landschaft betont der kürzlich veröffentlichte Digital Fairness Fitness Check der EU-Kommission die entscheidende Rolle von Verbraucherschutzregeln für das Vertrauen in den Onlinehandel. Der Bericht offenbart jedoch, dass bestehende Maßnahmen gegen manipulative Praktiken wie Dark Patterns und personalisierte Targetings bislang nur unzureichend umgesetzt werden. Alien Mulyk vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) warnt davor, bei zukünftigen EU-Verbraucherschutzvorhaben das Wesentliche aus den Augen zu verlieren. Bevor neue Regelungen entwickelt werden, müsse Europa zunächst bestehende Gesetze effektiv anwenden und die regulatorische Komplexität senken, um das volle Potenzial des Binnenmarktes auszuschöpfen.

Lesen
ver.di-Medien-Info: Reform der Besoldungsstrukturen im Bund - ver.di und DGB äußern ...

ver.di und DGB kritisieren geplante Besoldungsreform des BMI

Die jüngste Reform der Besoldungsstrukturen im Bund ist ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Sowohl die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) als auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) weisen die aktuellen Pläne des Bundesinnenministeriums entschieden zurück. In einem Gespräch mit dem Ministerium äußerten sie Bedenken, dass der vorliegende Entwurf eines angemessenen Besoldungsgesetzes lediglich eine oberflächliche Anpassung darstellt, die neue Ungerechtigkeiten schafft und verfassungsrechtlich fragwürdig sein könnte. Trotz finanzieller Herausforderungen pochen die Gewerkschaften auf ein transparentes und zukunftsweisendes Konzept. Die Diskussionen um das Vorhaben, das im Mai 2025 in Kraft treten könnte, versprechen spannungsreiche Debatten im kommenden Legislaturprozess.

Lesen