– Am 7. Februar 2024 ab 4 Uhr ruft ver.di rund 25 000 Lufthansa-Bodenbeschäftigte an den Standorten Frankfurt, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf zum ganztägigen Warnstreik auf, nachdem das Arbeitgeberangebot (acht Nullmonate, unter 2 % Erhöhung im ersten Jahr, 36-Monats-Laufzeit, unterschiedliche Inflationsausgleichsprämien) als unzureichend abgelehnt wurde.
– Ver.di fordert eine Gehaltssteigerung von 12,5 % oder mindestens 500 Euro monatlich bei 12-monatiger Laufzeit, eine konzerneinheitliche Inflationsausgleichsprämie von 3 000 Euro und eine Aufwertung der Schichtarbeit; die Löhne liegen aktuell rund 10 % unter dem Niveau von vor drei Jahren trotz Rekordgewinnen der Lufthansa.
– Die volle Beteiligung aller Bodenbereiche (Wartung, Passagier- und Flugzeugabfertigung) wird voraussichtlich zu erheblichen Flugausfällen und Verzögerungen führen; ver.di informiert Passagiere vorab und plant Kundgebungen an den Flughäfen, die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. Februar 2024 in Frankfurt terminiert.
Warnstreik der ver.di bei Lufthansa-Bodenbeschäftigten am 7. Februar 2024
Am Mittwoch, dem 7. Februar 2024, startet die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) einen ganztägigen Warnstreik bei den Lufthansa-Bodenbeschäftigten. Der Arbeitskampf beginnt um 4:00 Uhr an den Standorten Frankfurt/Main, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf. Anlass sind die stockenden Tarifverhandlungen für die rund 25.000 Beschäftigten am Boden bei Lufthansa sowie deren Tochtergesellschaften wie Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo und Lufthansa Engineering and Operational Services.
Zentrale Konfliktpunkte sind das unzureichende Arbeitgeberangebot, das unter anderem acht Nullmonate ohne Vergütungsentwicklung zu Beginn, niedrige Erhöhungsschritte, eine lange Laufzeit von 36 Monaten sowie unbeantwortete Forderungen beinhaltet. Die durchschnittliche Gehaltserhöhung im ersten Jahr beträgt weniger als 2 Prozent, zudem sollen Beschäftigte außerhalb der Lufthansa Technik eine geringere Inflationsausgleichsprämie erhalten. Trotz klarer Aufforderung verweigerten die Arbeitgeber eine Nachbesserung des Angebots.
Marvin Reschinsky, ver.di-Verhandlungsführer, macht deutlich: „Die Beschäftigten bei der Lufthansa haben bereits jetzt rund zehn Prozent weniger Lohn als vor drei Jahren. Angesichts von Rekordgewinnen ist es absolut unverständlich, warum das jetzt nicht nachgebessert wird. Wir sehen uns deshalb gezwungen, den Druck zu erhöhen.“ Die Forderungen von ver.di umfassen eine Gehaltserhöhung von 12,5 Prozent oder mindestens 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine konzerneinheitliche Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro. Zudem wird eine Aufwertung der Schichtarbeit gefordert.
Der Warnstreik wird den gesamten Bodenbereich betreffen und könnte zu erheblichen Flugausfällen und Verzögerungen führen. ver.di bittet daher alle betroffenen Passagiere um Verständnis und kündigt an, frühzeitig zu informieren. Die nächste Verhandlungsrunde soll am 12. Februar 2024 in Frankfurt am Main stattfinden.
Reschinsky weist nochmals darauf hin: „Der geplante Warnstreik ist unnötig, wenn die Lufthansa den Bodenbeschäftigten die gleichen Erhöhungen zugestehen würde wie anderen Beschäftigtengruppen im Konzern. Sollte die Lufthansa nach dem ersten Warnstreik weiterhin keine Verbesserungen vorlegen, sind die Beschäftigten zu längeren Streiks bereit.“ Zeitgleich sind an den Flughäfen Frankfurt/Main, München, Berlin und Hamburg Kundgebungen geplant. Weitere regionale Informationen sind über die Pressemitteilungen der ver.di-Landesbezirke abrufbar.
Streiks in der Luftfahrt: Hintergründe und gesellschaftliche Folgen
Streiks in der Luftverkehrsbranche gehören zu den markantesten Ausdrucksformen von Tarifkonflikten. Gerade bei großen Fluggesellschaften wie Lufthansa haben Warnstreiks eine erhebliche Signalwirkung: Sie verdeutlichen die Ernsthaftigkeit der tariflichen Auseinandersetzungen und setzen das Management unter Druck, ohne sofort einen kompletten Betriebsausfall herbeizuführen. Das zeigt, wie eng die Luftfahrt mit arbeitspolitischen Entwicklungen verzahnt ist und wie stark diese Konflikte von beiden Seiten strategisch geführt werden.
Tarifkonflikte in der Luftfahrt zeichnen sich durch ihre Intensität aus, weil sie mehrere Ebenen berühren: Die Beschäftigten stehen für bessere Arbeitsbedingungen und Löhne, während Unternehmen auf Effizienz und Kostenkontrolle achten müssen. Gleichzeitig wirken angesichts der internationalen Wettbewerbsfähigkeit auch externe Faktoren wie Marktliberalisierung und Digitalisierung. Das Spannungsfeld bringt es mit sich, dass die Auseinandersetzungen häufig hitzig und langwierig sind. Streiks fungieren dabei als zentrales Druckmittel: Sie setzen das wirtschaftliche Handeln direkt unter Zugzwang, indem sie den Flugbetrieb stören und öffentliche Aufmerksamkeit generieren.
Was bedeutet ein Warnstreik im Luftverkehr?
Ein Warnstreik ist eine kurzfristige Arbeitsniederlegung, die vor allem dazu dient, die Verhandlungsbereitschaft zu signalisieren und den Verhandlungsprozess zu beschleunigen. In der Luftfahrt führt ein ganztägiger Warnstreik typischerweise dazu, dass zahlreiche Flüge ausfallen oder verschoben werden. Anders als ein unbefristeter Streik richtet sich ein Warnstreik meist gegen die Arbeitgeberseite mit dem Ziel, Verhandlungslösungen zu beschleunigen und eine Eskalation zu vermeiden. Er markiert einen punktuellen Eingriff in den Betriebsablauf, der dennoch spürbare wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen zeitigt.
Mögliche Konsequenzen für Passagiere und Branche
Für Passagiere bedeutet ein Warnstreik vor allem Unsicherheit und Verzögerungen. Flugausfälle oder Verschiebungen verursachen nicht nur Unannehmlichkeiten, sondern können auch weitreichende Folgen für Reisepläne, Dienstreisen und Anschlussflüge haben. Fluggesellschaften stehen unter dem Druck, kurzfristig Lösungen zu organisieren, Umbuchungen vorzunehmen und Kunden zu informieren – was logistische Herausforderungen mit sich bringt.
Für die Luftfahrtbranche bedeuten solche Streiks erhebliche finanzielle Einbußen und beeinträchtigen das Vertrauen der Kundschaft. Sie können zudem den Ruf der Fluggesellschaft negativ beeinflussen, was in einem wettbewerbsintensiven Markt langfristige Folgen haben kann. Für die Gesellschaft wiederum greift ein Warnstreik in ein komplexes Geflecht von Mobilität und Wirtschaft ein: Er zeigt, wie zentral der fliegende Personen- und Güterverkehr für das moderne Leben ist und welche Folgen unterbrochene Abläufe in diesem Bereich nach sich ziehen.
Die typischen Folgen eines ganztägigen Warnstreiks im Luftverkehr lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- zahlreiche Flugausfälle und Verspätungen
- Störungen im Reiseverkehr für Passagiere
- finanzieller Druck auf Fluggesellschaften
- Belastung für Bodenpersonal und logistische Systeme
- öffentliche Wahrnehmung des Tarifkonflikts als gesamtgesellschaftliches Thema
In der Summe verdeutlicht ein Warnstreik, wie bedeutend Tarifvereinbarungen für den ruhigen Betrieb in der Luftfahrt sind – und gleichzeitig, wie tiefgreifend die Auswirkungen auf verschiedenste Akteure im Falle eines Konflikts sein können.
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ver.di-Medien-Info: Tarifrunde Lufthansa Boden: ver.di ruft zu ganztägigem Warnstreik …
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