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Umweltschonender Verpackungscheck: Deutsche Umwelthilfe entlarvt Einweg-Müllflut in Supermärkten

Pressemeldung:Umweltschonender Verpackungscheck: Deutsche Umwelthilfe entlarvt Einweg-Müllflut in Supermärkten

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Berlin, 20.07.2023 – 10:30

Supermarktketten und Discounter fallen reihenweise durch den DUH-Verpackungscheck, nur Biomärkte schneiden erneut gut ab

Berlin (ots) – Deutsche Supermärkte und Discounter verursachen weiterhin unnötig viel Verpackungsmüll und schaden damit Umwelt und Klima. Dies geht aus dem zweiten Verpackungscheck der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hervor. Insgesamt wurden 48 Filialen von 12 Supermarkt-, Discounter- und Biomarktketten stichprobenartig auf verpackungsfreies Einkaufen und Mehrwegangebote überprüft. Das Ergebnis: Lediglich die Biomärkte erhielten eine Grüne Karte und schnitten zufriedenstellend ab.

Die größten Verpackungsmüllsünder im Test waren Aldi Nord, Aldi Süd, Norma, Penny und Lidl. Vor allem Aldi Nord liegt mit einem Anteil von 72 Prozent verpackter Obst- und Gemüsesorten weit vorne. Darüber hinaus bieten Discounter wie Lidl, Aldi Nord und Aldi Süd ausschließlich Einweg-Verpackungen bei Getränken anstatt auf Mehrwegflaschen zu setzen. Edeka und Rewe erhielten als einzige Supermärkte eine Gelbe Karte, konnten jedoch noch deutliche Verbesserungen in den Kategorien Obst und Gemüse, Getränkeverpackungen, Milch und Joghurt vornehmen.

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Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, kommentiert die Ergebnisse: “Unser Verpackungscheck belegt: Supermärkte und Discounter schaffen nicht aus eigener Kraft die Verpackungswende. Sie werben zwar viel mit angeblicher Nachhaltigkeit, die Realität sieht aber ganz anders aus. Unsere Testbesuche zeigen unnötig viel Einweg, zu viel Plastik und Müll. Sogar robuste Standardprodukte wie Karotten, Äpfel oder Paprika werden häufiger in Einweg verpackt als unverpackt angeboten.”

Die Umwelthilfe fordert daher von Umweltministerin Steffi Lemke eine Abgabe auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen, ein verbindliches Abfallvermeidungsziel und die Umlage der Plastiksteuer auf die verantwortlichen Unternehmen. Um die Plastikkrise einzudämmen, sei eine Halbierung des Verpackungsmülls bis 2027 sowie eine Einweg-Abgabe von mindestens 20 Cent auf Einweg-Plastikflaschen, Dosen und Getränkekartons erforderlich. Zudem solle die Plastiksteuer für nicht recycelte Plastikverpackungen auf die Unternehmen übertragen werden.

Neben dem Obst- und Gemüsesortiment zeigen sich auch in allen weiteren untersuchten Kategorien – wie Getränke, Milch und Joghurt sowie Frische- und Selbstbedienungstheken – erhebliche Defizite. Das Angebot von Mehrwegflaschen liegt insgesamt weit unter der im Verpackungsgesetz festgelegten Quote von 70 Prozent. Insbesondere bei den Discounterketten wie Aldi Süd, Aldi Nord und Lidl konnte wiederholt kein Mehrwegangebot festgestellt werden.

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Thomas Fischer, Leiter für Kreislaufwirtschaft bei der DUH, betont: “Unser Verpackungscheck zeigt nicht nur zahlreiche Negativbeispiele, sondern auch Akteure, die vorleben, wie Verpackungsabfälle konsequent vermieden werden können. Die Biomärkte Denns Biomarkt, Bio Company und Alnatura schneiden in allen untersuchten Produktkategorien besser ab als die Supermarkt- und Discounterketten. Sie setzen vermehrt auf unverpackte Ware und Mehrweglösungen, angefangen bei klassischen Mehrwegflaschen bis hin zu wiederverwendbaren Behältnissen an den Frischetheken.”

Der Verpackungscheck der DUH ist Teil der regelmäßigen Überprüfung der Verpackungsversprechen der Lebensmitteleinzelhändler. In diesem Jahr wurden 12 große Supermarkt-, Discounter- und Biohandelsketten in Nord-, Ost- und Süddeutschland getestet. Der Fokus lag dabei auf Produkten, bei denen eine Abfallvermeidung und Mehrweglösungen einfach umzusetzen wären.

Die Ergebnisse des Verpackungschecks verdeutlichen den Handlungsbedarf bei den großen Lebensmitteleinzelhändlern. Die Biomärkte zeigen, dass es möglich ist, umweltfreundliche Alternativen anzubieten und Verpackungsabfälle konsequent zu vermeiden. Um die Verpackungswende zu schaffen, müssen sich die Supermärkte und Discounter jedoch nachziehen und nachhaltigere Lösungen implementieren.

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Pressekontakt:
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
0151 18256692, fischer@duh.de
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe,
www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe,
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Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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14 Antworten

  1. Also ich finde es total übertrieben, dass die Umwelthilfe hier alles so dramatisiert. Es gibt doch wichtigere Probleme!

  2. Diese Umweltorganisationen übertreiben immer! Plastikverpackungen sind doch praktisch und hygienisch! #TeamEinwegmüll

  3. Also ich finde, dass die Umwelthilfe mal lieber die Supermärkte loben sollte. Was ist mit den Recyclingmöglichkeiten?!

    1. Ich kann verstehen, dass du anderer Meinung bist. Aber die Fakten sprechen für sich: Unsere Einweg-Müllflut ist eine ernsthafte Bedrohung für die Umwelt. Vielleicht solltest du dich genauer informieren, bevor du solche Aussagen triffst.

    1. Sorry, aber ich muss dir widersprechen. Plastik mag praktisch sein, aber seine Auswirkungen auf die Umwelt sind verheerend. Wir sollten uns bewusst für nachhaltige Verpackungsalternativen einsetzen, um die Verschmutzung einzudämmen.

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