Dramatischer Arbeitsschutz-Mangel im Dienstleistungssektor

Pressemeldung:Dramatischer Arbeitsschutz-Mangel im Dienstleistungssektor
Am Vorabend des Welttages für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz legt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di alarmierende Zahlen vor: Eine umfassende Studie offenbart einen besorgniserregenden Mangel an Arbeitsschutz im Dienstleistungssektor. Weniger als die Hälfte der Beschäftigten erhält die gesetzlich vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung, mit dramatischen Auswirkungen auf ihre Gesundheit und Arbeitsfähigkeit. In einem Sektor, der mehr denn je auf hochqualifizierte und gesunde Fachkräfte angewiesen ist, zeichnet sich eine Zukunft ab, die von Mehrfachbelastungen und mangelnder Prävention geprägt ist. Die ver.di-Studie wirft ein dringend benötigtes Licht auf die Schattenseiten der Dienstleistungsbranche und fordert einen radikalen Umschwung zugunsten des Arbeitsschutzes.

Bremen (VBR). Am 28. April, dem Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, legt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die Ergebnisse einer aufschlussreichen Studie vor, die ein kritisches Licht auf den Zustand des Arbeits- und Gesundheitsschutzes im deutschen Dienstleistungssektor wirft. In einer Zeit, in der qualifizierte und motivierte Fachkräfte das Rückgrat einer sich rasant verändernden Arbeitswelt darstellen, zeigen die Ergebnisse dieser repräsentativen Sonderauswertung des DGB-Index Gute eine beunruhigende Vernachlässigung des Arbeitsschutzes durch die Arbeitgeberseite.

„Wir haben es in Deutschland mit einem von Arbeitgeberseite sträflich vernachlässigten Arbeits- und Gesundheitsschutz in den Betrieben zu tun“, erklärt Rebecca Liebig, Mitglied im ver.di Bundesvorstand und verantwortlich für Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik sowie und Gute Arbeit. Diese alarmierenden Worte fassen die Ergebnisse der Studie zusammen, die erhebliche Defizite bei der Gewährleistung eines sicheren und gesunden Arbeitsumfelds aufdecken.

Ein wesentlicher Befund der Studie ist, dass lediglich 36 Prozent der befragten Beschäftigten im Dienstleistungssektor von einer regelmäßigen Gefährdungsbeurteilung an ihrem Arbeitsplatz berichten, obwohl Arbeitgeber gesetzlich dazu verpflichtet sind. Besonders überraschend ist, dass selbst in der öffentlichen Verwaltung weniger als die Hälfte der Beschäftigten eine solche Beurteilung erfahren. Angesichts der hohen Arbeitsbelastung und des erheblichen Gefährdungspotenzials in vielen Berufen des Sektors ist dies besonders besorgniserregend.

Die Studie offenbart auch, dass nur 54 Prozent der Befragten glauben, unter ihren momentanen Arbeitsbedingungen das gesetzliche Rentenalter zu erreichen. Die Ursachen hierfür sind vielschichtig, wobei neben unzureichenden präventiven Maßnahmen vor allem die hohen Belastungen des Arbeitsalltags eine Rolle spielen. Besonders im Gesundheitswesen, in der Paketdienstleistung und Logistik sowie im Erziehungswesen wird von einem hohen Tempo, starker körperlicher Beanspruchung und hoher Lärmbelastung berichtet. Auch mit Kunden oder Patienten tragen zur Belastung bei.

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Bemerkenswert ist, dass 87 Prozent der Beschäftigten Mehrfachbelastungen ausgesetzt sind, wobei die höchsten Belastungswerte im Gesundheits- und Erziehungswesen verzeichnet werden. Der Zeitdruck ist dabei die am weitesten verbreitete Stressquelle.

Rebecca Liebig betont die Notwendigkeit einer der Prävention: „Von Guter Arbeit scheinen Unternehmen und Verwaltungen meilenweit entfernt. Dabei brauchen wir gerade im wachsenden Dienstleistungssektor dringend gut qualifizierte, motivierte und vor allem gesunde Fachkräfte, um die anstehenden Transformationsprozesse zu meistern. Deshalb muss in der Arbeitswelt gelten: Wer Gute Arbeit will, muss in Prävention investieren.“ Ihre Worte unterstreichen die Bedeutung von Interessenvertretungen und der Einbindung der Beschäftigten in den Präventionsprozess, um die Effektivität der Maßnahmen zu steigern.

Die vorliegenden Erkenntnisse rufen dringend zu einem Umdenken auf, um die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten im Dienstleistungssektor nachhaltig zu verbessern und somit einem wichtigen Sektor der deutschen zu neuem Aufschwung zu verhelfen.


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Medien-Info: Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz: ver.di-Studie …

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Meldung einfach erklärt

Hier ist eine einfache Erklärung des Beitrags über den Beitrag der ver.di zum Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz:

– **Was ist passiert?**
– Anlässlich des Welttags für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz hat die Gewerkschaft ver.di eine Studie gemacht.
– Diese Studie zeigt, dass es im Bereich der Dienstleistungen Probleme mit dem Arbeitsschutz gibt.

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– **Was hat die Studie herausgefunden?**
– Viele Menschen, die im Dienstleistungssektor arbeiten, sind nicht gut vor Gefahren bei der Arbeit geschützt.
– Nur 36% der Befragten bekommen regelmäßig eine Prüfung ihres Arbeitsplatzes auf Gefahren.
– Mehr als die Hälfte glaubt nicht, dass sie unter diesen Arbeitsbedingungen bis zur Rente arbeiten können.
– Besonders im Gesundheitswesen und im Bereich Erziehung und Unterricht gibt es viele Belastungen.
– Fast alle haben mehr als eine Art von Belastung bei der Arbeit.
– Am meisten macht den Menschen der Zeitdruck zu schaffen.

– **Warum ist das wichtig?**
– Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit sind sehr wichtig, damit Menschen lange und gut arbeiten können.
– Vor allem im Dienstleistungssektor, der wächst und sich verändert, brauchen wir gesunde und zufriedene Arbeitskräfte.

– **Was sagt ver.di dazu?**
– ver.di meint, dass Unternehmen und Verwaltungen mehr tun müssen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
– Prävention, also Maßnahmen, um Probleme zu verhindern, bevor sie entstehen, ist sehr wichtig.
– Wenn es Vertretungen der Arbeitnehmer gibt und sie bei diesen Prozessen mitreden können, funktioniert Prävention besser.

– **Wer hat die Studie gemacht?**
– Die Studie wurde von der Gewerkschaft ver.di durchgeführt, die sich um die Rechte und Sicherheit von Arbeitnehmern im Dienstleistungssektor kümmert.

Wenn du noch Fragen hast oder mehr wissen möchtest, kannst du dich an Daniel Gimpel wenden, die Kontaktinformationen findest du im Beitrag.

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