Wie die GDV Gesamtverband der Versicherer e.V. mitteilte, erwartet sie aufgrund der sich eintrübenden Wirtschaftslage zukünftig eine Zunahme von Managerhaftpflichtfällen. Diese Entwicklung geht einher mit einem Anstieg der Unternehmensinsolvenzen, was zu hohen Schadenersatzforderungen von Insolvenzverwaltern gegenüber Managern führt. Zusätzlich stellen stetig wachsende Compliance-Anforderungen, wie beispielsweise das Lieferketten- oder das Hinweisgeberschutzgesetz, eine Herausforderung dar. Manager haften persönlich für die Einrichtung eines funktionierenden Compliance-Systems, wodurch bei der Umsetzung neuer Gesetze das Risiko von Managementfehlern steigt.

Bereits im Jahr 2022 mussten die Managerhaftpflicht-Versicherer in Deutschland mehr leisten, wie die aktuelle D&O-Statistik des GDV zeigt. Der Schadenaufwand stieg auf 213 Millionen Euro. Obwohl die gemeldeten Schäden in der Managerhaftpflicht-Versicherung nur leicht um 1,8 Prozent auf 2.000 Fälle gestiegen sind, sind die einzelnen Schäden deutlich teurer geworden. Der Schadendurchschnitt lag 2022 bei fast 107.000 Euro im Vergleich zu 81.000 Euro im Vorjahr.

Die Schadenquote nach Abwicklung lag 2022 mit 42,4 Prozent auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr (41,4 Prozent). Damit dürfte die Sparte – wie auch im langfristigen Mittel (2016–2022) – versicherungstechnische Gewinne erzielt haben. Allerdings sollte man nicht außer Acht lassen, dass die Ergebnisse sehr volatil sind und bei den Anbietern stark variieren. Rund ein Drittel der Versicherer hat langfristig eine Schadenquote nach Abwicklung von über 70 Prozent, was auf versicherungstechnische Verluste hinweist.

Nach Schätzungen des GDV beläuft sich das Beitragsvolumen für das Geschäftsjahr 2022 auf 498 Millionen Euro. Da sich jedoch nicht alle in Deutschland aktiven Versicherer an der Statistik beteiligen, ist der tatsächliche Gesamtmarkt wesentlich größer. Basierend auf einer Branchenschätzung geht der GDV von einem Beitragsvolumen von etwa 900 Millionen Euro für den deutschen Markt aus.

Die D&O-Versicherung, auch bekannt als Director‘s and Officer’s Liability Insurance, ist eine spezielle Form der Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung für Mitglieder von Leitungs- und Aufsichtsorganen in Unternehmen, wie beispielsweise Vorständen, Geschäftsführern oder Aufsichtsräten. Diese Versicherung schützt die Versicherten vor Haftungsansprüchen.

Die aktuellen Zahlen und Prognosen des GDV weisen darauf hin, dass Managerhaftpflichtfälle in Zukunft zunehmen könnten. Angesichts der steigenden Anzahl von Unternehmensinsolvenzen und den erhöhten Compliance-Anforderungen sollten Manager und Unternehmen ihre Risikobewertung und -managementstrategien überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Eine Managerhaftpflicht-Versicherung kann dabei eine sinnvolle Absicherung sein, um persönliche Haftungsrisiken zu reduzieren. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich der Markt in den kommenden Jahren entwickeln wird.

Quelle: D&O-Versicherer rechnen mit steigenden Schäden

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8 Antworten

    1. Du hast einfach keine Ahnung. Versicherungen dienen dazu, uns gegen unvorhergesehene Ereignisse abzusichern. Wenn du lieber dein ganzes Geld ausgeben willst, dann bitte. Aber beschwere dich nicht, wenn du in einer Notsituation stehst und nichts hast, worauf du zurückgreifen kannst.

  1. Das ist lächerlich! Die Versicherer sollten lieber ihre Preise senken, anstatt Kostenanstiege zu prognostizieren.

  2. Sei nicht so naiv! Versicherer haben auch ihre eigenen Herausforderungen zu bewältigen. Statt nur zu meckern, solltest du dich informieren und verstehen, wie Versicherungen funktionieren. Es ist nicht so einfach, wie du denkst.

    1. Ich bin anderer Meinung. Es wäre unfair, die Kosten einfach auf die Kunden abzuwälzen. Die D&O-Versicherer sollten stattdessen ihre internen Prozesse optimieren, um die Kosten zu senken und ihren Kunden faire Preise anzubieten.

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