Bremen (VBR). In einem wirtschaftlichen Klima, das von Unsicherheit und Herausforderungen geprägt ist, erlebt Deutschland einen merklichen Anstieg in der Beanspruchung von Sanierungsberatungen. Dieser Trend deutet darauf hin, dass zahlreiche Unternehmen, eingezwängt zwischen steigenden Kosten und sinkenden Erträgen, nach Wegen suchen, um ihre Existenz zu sichern. Burkhard Jung, Vorsitzender des Fachverbands Sanierung und Insolvenz beim Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen, hebt die wachsende Komplexität des Sanierungsprozesses hervor. Laut Jung sind es insbesondere die vielschichtigen Restrukturierungen, die von einer Fülle an internen und externen Risiken beeinflusst werden, die Unternehmen und Beratende gleichermaßen vor neue Herausforderungen stellen.
Die wachsende Nachfrage nach professioneller Unterstützung ist ein direktes Resultat der steigenden Insolvenzraten, die über alle Branchengrenzen hinweg beobachtet werden können. Im Jahr 2023 sind Schätzungen nach rund 18.100 Unternehmen in Deutschland insolvent gegangen, was einem Anstieg von mehr als 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders betroffen waren sowohl Großunternehmen als auch der Mittelstand – der Kernmarkt der im Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen organisierten Sanierungsberatungen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den diversen Herausforderungen wider, mit denen mittelständische Unternehmen konfrontiert sind, darunter die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, Fachkräftemangel, Inflation, Wertschöpfungsverlagerung und steigende Energiepreise.
Burkhard Jung betont jedoch auch die Erfolge der Sanierungsberatung: „In den vergangenen Jahren gelang es unseren Mitgliedsunternehmen, zahlreiche Unternehmen im Insolvenzverfahren zu retten“, so Jung. Diese positive Bilanz veranschaulicht die Bedeutung einer fachkundigen Beratung nicht nur für die betroffenen Unternehmen selbst, sondern auch für die Sicherung von Arbeitsplätzen und die Stabilisierung der Wirtschaft insgesamt.
Neben den aktuellen Herausforderungen nimmt die Fachkonferenz Sanierung und Insolvenz 2024 weitere wichtige Themen in den Blick. Die Veranstaltung, die seit 2005 jährlich stattfindet, widmet sich unter anderem dem ökologischen Umbau der Volkswirtschaft und dessen Kosten, den Folgen von Multikrisen wie dem Fachkräftemangel und der Inflation, dem Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Restrukturierung sowie aktuellen Entwicklungen im europäischen Insolvenzrecht. Die Konferenz bietet somit eine Plattform für den Austausch über die drängendsten Fragen im Bereich Sanierung und Insolvenz und hebt die Rolle der Beratung in der Bewältigung dieser Herausforderungen hervor.
Im Zuge dieser Entwicklungen und Herausforderungen zeigt sich, wie essentiell professionelle Sanierungsberatungen für das Überleben und den Erfolg von Unternehmen in schwierigen Zeiten sind. Nicht nur helfen sie, Unternehmenskrisen zu bewältigen und mögliche Insolvenzen abzuwenden, sondern sie tragen auch dazu bei, Arbeitsplätze zu erhalten und die wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Die Dynamik des Marktes und die zunehmende Komplexität in den Restrukturierungsprozessen unterstreichen die Notwendigkeit für eine fortlaufende Anpassung und Weiterentwicklung im Bereich der Sanierungsberatung.
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Transformation im Multikrisen-Umfeld | Presseportal
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