Bremen (VBR). Die deutsche Kinolandschaft steht kurz vor den Osterfeiertagen des Jahres 2024 vor einer ungewöhnlichen Herausforderung: Ein geplanter Warnstreik der Beschäftigten des Kinokonzerns CinemaxX droht, den Kinobetrieb erheblich zu stören. Diese Entwicklung folgt auf die Ankündigung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die Mitarbeiter zum Streik aufzurufen, beginnend am 27. März 2024. Hintergrund des Aufrufs ist das Scheitern der Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft und dem Management von CinemaxX, worin die Gewerkschaft die Nichteinreichung eines „konstruktiven Angebots“ seitens des Kinokonzerns beklagt.
Martha Richards, ver.di-Verhandlungsführerin, führte aus, dass trotz dreier Verhandlungsrunden kein zufriedenstellendes Angebot von CinemaxX vorgelegt wurde. Die Gewerkschaft fordert einen Einstiegslohn von 14 Euro pro Stunde, um den Beschäftigten in der aktuellen Situation steigender Preise ein existenzsicherndes Einkommen zu gewährleisten. Im Gegensatz dazu hat CinemaxX lediglich eine stufenweise Lohnerhöhung von insgesamt 1,28 Euro über einen Zeitraum von 36 Monaten vorgeschlagen. Nach Ansicht der Gewerkschaft stellt dies keine bedeutende Verbesserung für die eher niedrig entlohnten Mitarbeiter dar und zeugt von einer Missachtung ihrer Forderungen nach angemessenen Löhnen.
Diese Auseinandersetzung zeichnet sich durch eine tiefgreifende Diskrepanz in den Vorstellungen von fairen Lohnbedingungen aus. Besonders problematisch erscheint der Vorschlag von CinemaxX, den Einstiegslohn in den nächsten zwei Jahren nur geringfügig über den gesetzlichen Mindestlohn zu erhöhen, was das Unternehmen in den Augen der Beschäftigten und der Gewerkschaft als Arbeitgeber unattraktiver macht. Richards kritisiert weiterhin die Positionierung des Unternehmens auf den unteren Lohnstufen als „krasse Absage an faire Löhne“.
Neben dem geforderten Einstiegslohn umfassen die Kernforderungen der ver.di-Tarifkommission weitere Anliegen wie die Verbesserung des Lohnstufensystems und eine Erhöhung der Zulagen für Tätigkeiten mit höherer Verantwortung.
Die Auswirkungen des Warnstreiks werden voraussichtlich bereits am Tag des Streikbeginns spürbar sein und könnten den Kinobesuchern rund um die Ostertage erhebliche Einschränkungen bereiten. Die Situation stellt nicht nur für die Beschäftigten und das Management eine Herausforderung dar, sondern beeinflusst auch die Kulturlandschaft und Identität lokaler Gemeinschaften, für die das Kinoerlebnis ein wichtiger Teil des gesellschaftlichen Lebens ist.
Diese Entwicklung wirft somit ein Schlaglicht auf größere strukturelle und wirtschaftliche Spannungen in der Kinobranche, die sich mit der Frage der fairen und existenzsichernden Bezahlung von Arbeitnehmern auseinandersetzen muss. Der Ausgang der Tarifverhandlungen und der anstehenden Streiks wird somit nicht nur für die direkt involvierten Parteien von Bedeutung sein, sondern könnte auch weitreichende Implikationen für ähnliche Auseinandersetzungen in anderen Sektoren der Dienstleistungsindustrie haben.
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Medien-Info: Kino-Beschäftigte setzen Stopp-Signal: Streik rund um Ostern bei CinemaxX
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