Myanmar in Not: Johanniter leisten humanitäre Hilfe nach Militärputsch und rufen zu Spenden für Geflüchtete auf

Seit dem Militärputsch im Februar 2021 hat sich die Lage in Myanmar dramatisch verschlechtert: Laut UN sind inzwischen 17,6 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen und fast 628.000 haben ihre Heimat verloren. Die Johanniter unterstützen seit 15 Jahren mit Grundnahrungsmitteln, sanitären Anlagen und Bargeldhilfen über 80.000 Betroffene vor Ort und errichten an der thailändischen Grenze Notfallambulanzen sowie Schulungen für Hebammen. Da die anhaltende Krise in der deutschen Öffentlichkeit kaum Beachtung findet, rufen sie dringend zu Spenden auf, um Versorgung und Schutz der Zivilbevölkerung sicherzustellen.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

Dringende Hilfe für Myanmar: Johanniter im Einsatz nach Militärputsch

Seit dem Militärputsch am 1. Februar 2021 befinden sich Myanmar und die Region in einer akuten humanitären Krise. Bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen dem burmesischen Militär und verschiedenen Gruppierungen verschärfen die Lage insbesondere in den ethnischen Gebieten wie Karen und Shan, wo seit Oktober 2023 vermehrt Luftangriffe durch das Militär stattfinden. Die Vereinten Nationen berichten von weit über 628.000 Menschen, die innerhalb und außerhalb des Landes auf der Flucht sind. Insgesamt benötigen 17,6 Millionen Menschen dringend humanitäre Hilfe.

Die Johanniter Unfall Hilfe unterstützen seit mehr als 15 Jahren vor Ort und erreichen in den Konfliktregionen im Karen und Shan State sowie in Eastern Bago aktuell über 80.000 Menschen. Ihre Hilfsleistungen umfassen Grundnahrungsmittel, den Bau sanitärer Anlagen und Bargeldhilfen. Parallel dazu ist die Aufklärungsarbeit zu Minengefahren wichtig, denn die stark verminten Felder und die nicht explodierte Munition stellen eine große Gefahr für die Bevölkerung dar.

Neben Myanmar engagieren sich die Johanniter auch in Thailand, etwa in der Stadt Mae Sot. Dort arbeiten sie gemeinsam mit der Else-Kröner-Fresenius Stiftung am Aufbau einer Notfallambulanz in der Mae Tao Klinik mit, um burmesischen Geflüchteten eine medizinische Versorgung im Notfall zu ermöglichen. Außerdem bilden sie im Schulungszentrum der Klinik 50 Hebammen in grundlegender Notfall-Geburtshilfe sowie in der Neugeborenenversorgung aus. An der thailändisch-myanmarischen Grenze leben seit Jahren Hunderttausende burmesische Geflüchtete, viele von ihnen bereits seit 30 Jahren. Seit dem Militärputsch steigt deren Anzahl kontinuierlich an.

Die deutsche Berichterstattung vernachlässigt diese anhaltende Krise, weshalb die Johanniter Unfall Hilfe an die Öffentlichkeit appellieren: „Die Augen nicht vor dieser seit drei Jahren andauernden Krise zu verschließen und die Betroffenen nicht allein zu lassen“. Ein dringend benötigter Waffenstillstand, freie Wahlen und eine Erhöhung der humanitären Hilfe wären ein klares Signal an die Bevölkerung.

Die Johanniter rufen daher dringend zu Spenden auf. Unterstützer können ihre Hilfe über das Konto bei der Bank für Sozialwirtschaft überweisen: DE94 3702 0500 0433 0433 00. So können konkrete Maßnahmen für die Menschen in Myanmar umgesetzt werden, die sich in einer prekären Notlage befinden.

Krise in Myanmar: Warum das Schweigen der Welt keine Option ist

Die humanitäre Lage in Myanmar ist ein komplexes und anhaltendes Drama mit tiefgreifenden Auswirkungen auf die gesamte Region. Jahrelange Konflikte, politische Instabilität und gewaltsame Auseinandersetzungen haben die zivile Bevölkerung in eine prekäre Situation gebracht. Trotz dieser Realität bleibt internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung entscheidend, um das Leid der Betroffenen zu lindern und langfristige Lösungen zu fördern.

Die Kämpfe haben das Leben von Millionen Menschen nachhaltig zerstört. Viele sind auf der Flucht oder leben unter Bedingungen, die grundlegende Menschenrechte verletzen. Die fortgesetzte Unsicherheit verhindert Zugang zu medizinischer Versorgung, Bildung und lebensnotwendiger Infrastruktur. Gerade in einem solch instabilen Umfeld sind internationale Hilfsmaßnahmen unerlässlich, um die Versorgung von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen zu garantieren sowie humanitäre Nothilfe sicherzustellen.

Die Bedeutung internationaler Hilfe für die Zivilbevölkerung

Internationale Unterstützung ist mehr als reine Soforthilfe. Sie bedeutet, Druck auf Konfliktparteien auszuüben, um humane Bedingungen zu gewährleisten und Gewalt zu reduzieren. Dabei sind koordinierte Maßnahmen von Regierungen, internationalen Organisationen und Zivilgesellschaft gefragt, um langfristige Perspektiven zu schaffen. Ein verstärkter Einsatz kann auch dazu beitragen, den Weg zu einem Waffenstillstand und freien, fairen Wahlen zu ebnen, die politische Stabilität und gesellschaftlichen Frieden bringen könnten.

Vergleichbare Konflikte und ihre Lehren

Aus anderen Krisengebieten lässt sich ableiten, wie wichtig frühzeitige Interventionen und nachhaltiges Engagement sind. Konflikte mit ähnlicher Dynamik machen deutlich, dass das Ignorieren der humanitären Not nicht nur das Leid vertieft, sondern auch regionale Sicherheit gefährden kann. Das lehrt: Ein aktives und entschlossenes Handeln der internationalen Gemeinschaft ist notwendig, um sowohl akute Notlagen zu mildern als auch die Basis für einen dauerhaften Frieden zu legen.

Die Herausforderungen in Myanmar sind vielschichtig, reichen von dem Schutz der Zivilisten über die Sicherstellung der Versorgung bis zur Förderung politischer Lösungen. Nur durch konsequente globale Aufmerksamkeit und Unterstützung können die dramatischen Folgen dieser Krise eingedämmt werden – und die Weichen für eine hoffnungsvolle Zukunft gestellt werden.

Original-Content von: Johanniter Unfall Hilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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