Bremen (VBR). Die Immobilienwirtschaft unterstützt die Klimaziele der EU, warnt jedoch vor überambitionierten Plänen. Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) begrüßt grundsätzlich das Signal der Europäischen Kommission, Zwischenziele auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2050 zu definieren. Allerdings hält der Verband das von der Kommission vorgeschlagene Ziel einer 90-prozentigen CO2-Minderung bis 2040 im Vergleich zu 1990 für äußerst ambitioniert und wahrscheinlich unrealistisch umsetzbar, selbst bei bestem Willen. ZIA-Geschäftsführer Dr. Joachim Lohse betont, dass die Immobilienwirtschaft die Ziele des Pariser Klimaabkommens unterstützt und ihren Beitrag zur Dekarbonisierung leisten möchte. Allerdings führen überambitionierte und praktisch nicht erreichbare Ziele nur zu Frustration.
Der ZIA fordert eine praxistaugliche Umsetzung der Klimaziele, bei der die Immobilienwirtschaft den notwendigen Spielraum erhält, um die konkreten Schritte auf dem Weg zu den Zielen maßgeblich mitgestalten zu können. Der Gebäudesektor spielt eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung der europäischen Wirtschaft, da er über 42 Prozent des Endenergieverbrauchs und etwa 35 Prozent der energiebezogenen CO2-Emissionen ausmacht. Der ZIA betont die Bedeutung einer ausgewogenen Klimaschutzpolitik, die Anreize schafft, soziale Härten mildert und auf individuelle Situationen Rücksicht nimmt.
Der ZIA mahnt zudem an, dass neben den 2040er Zielen auch die politischen Initiativen zur Erreichung der 2030er Ziele kritisch überprüft werden müssen. Dabei sieht der Verband Verbesserungsbedarf, da es zwischen dem Green Deal und einigen einzelnen Regulierungen wie der Taxonomie gravierende Widersprüche gibt. Diese sollten zuerst aufgelöst werden, bevor neue Ziele beschlossen werden, die weitere Regulierungen nach sich ziehen.
Der ZIA ist der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft und vertritt rund 37.000 Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Der Verband spricht für die deutsche Immobilienwirtschaft auf nationaler und europäischer Ebene und setzt sich für ihre Interessen ein. Präsident des Verbandes ist Dr. Andreas Mattner.
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