Zusammenfassung VB-Redaktion:
Immobilienpreise in Deutschland fallen auf Quartalssicht – jedoch moderat
Die Preise für Immobilien in Deutschland sind im vierten Quartal 2022 um lediglich 0,8% gestiegen, verglichen mit dem Vorjahresquartal – auf Quartalssicht gibt es jedoch durchgängige Preisrückgänge. Das ergibt der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp), der echte Transaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten auswertet. Der Index steht nun bei 188,9 Punkten. Die Entwicklung ist ambivalent: während Wohnimmobilienpreise sich auf Jahressicht um 2,1% erhöht haben, gingen sie in der Quartalsbetrachtung um 1,8% zurück. Gewerbeimmobilien dagegen verzeichneten nahezu einheitliche Preisrückgänge. Bislang ist die Situation jedoch moderat und sollte dem gesunden Immobilienmarkt standhalten.
Weitere Details zur Preisentwicklung auf Jahressicht und Quartalssicht sowie Preise für Büroimmobilien und Einzelhandelsimmobilien sind in der Pressemitteilung zu finden. Am Ende der Meldung gibt es auch Kontaktdaten für Presseanfragen.
Pressemeldung:
Deutsche Immobilienpreise im vierten Quartal 2022: leichter Anstieg gefolgt von Rückgang
Die Immobilienpreise in Deutschland stiegen im vierten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,8 Prozent, fielen jedoch um 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, so der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp). Der Index basiert auf einer quartalsweise durchgeführten Auswertung echter Immobilientransaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten. Der vdp-Index steht nun bei 188,9 Punkten (Basisjahr 2010 = 100 Punkte).
Ambivalente Entwicklung bei Wohn- und Gewerbeimmobilien
Die Wohnimmobilienpreise in Deutschland stiegen im Jahr 2022 um insgesamt 2,1 Prozent, auf Quartalssicht jedoch um 1,8 Prozent. Im Gegensatz dazu waren die Preise für Gewerbeimmobilien einheitlich rückläufig. Sowohl beim Vergleich des vierten Quartals 2022 mit dem Vorjahresquartal (-4,4%) als auch beim Vergleich des vierten mit dem dritten Quartal 2022 (-2,9%) sind Preisrückgänge zu verzeichnen. Zurückzuführen sind die Entwicklungen zum einen auf die Preise für Büroimmobilien, die um 2,6 Prozent auf Jahressicht und um 2,4 Prozent auf Quartalssicht nachgaben. Zum anderen fielen auch die Preise für Einzelhandelsimmobilien um 9,1 Prozent versus Vorjahr bzw. 4,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
Beurteilung des Gesamtmarktes durch den vdp-Hauptgeschäftsführer
Jens Tolckmitt, der Hauptgeschäftsführer des vdp, sagte: “Die vielen Krisen des Jahres 2022 hinterlassen am Jahresende nun auch Spuren auf dem Immobilienmarkt. Die Preisentwicklungen weisen im Quartalsvergleich jetzt durchweg Minuszeichen auf. Wir rechnen auch für die nächsten Quartale mit Rückgängen – allerdings insgesamt weiterhin auf moderatem Niveau. Die insgesamt gesunden Rahmenbedingungen des deutschen Immobilienmarktes sollten dazu beitragen, dass er die aktuelle Preiskorrekturphase gut verkraftet. Selbst wenn die Preise über einen längeren Zeitraum in Summe um 15 Prozent nachgeben sollten, stünden wir gemessen an der Entwicklung des Gesamtindex auf dem Preisniveau von Anfang 2020”.
Rückgänge bei Mehrfamilienhäusern im vierten Quartal 2022
Die positive Entwicklung der Wohnimmobilienpreise auf Jahressicht (+2,1 Prozent) resultierte im vierten Quartal 2022 aus einem Anstieg der Preise für selbst genutztes Wohneigentum (+3,9%) und nur leichten Verteuerungen von Mehrfamilienhäusern (+0,4%). Seit dem dritten Quartal 2022 zeigen sowohl selbst genutztes Wohneigentum als auch Mehrfamilienhäuser Preisrückgänge von moderaten 1,5 Prozent bzw. 2,1 Prozent. Die Preise für Mehrfamilienhäuser stiegen in diesem Zeitraum auf Jahressicht um sechs Prozent und auf Quartalssicht um 4,1 Prozent.
Stärkste Preisschwankungen in Berlin und Frankfurt
Die Preise für Wohnimmobilien in den Top-7-Städten Deutschlands stiegen um 2,2 Prozent im Jahresvergleich und fielen um 2,0 Prozent im Quartalsvergleich. Berlin stach erneut als Vorreiter hervor und verzeichnete eine Teuerung von 4,6 Prozent im Jahresvergleich. Im Quartalsvergleich dagegen verbilligten sich die Preise lediglich um 0,7 Prozent. Frankfurt hingegen verzeichnete die negativste Entwicklung: Die Wohnimmobilienpreise fielen um 2,7 Prozent gegenüber
Weitere Informationen über den Verband
– Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V. ist der Berufsverband der in Deutschland tätigen Pfandbriefbanken.
– Der vdp wurde im Jahr 1900 gegründet und hat seinen Sitz in Berlin.
– Aktuell hat der Verband 43 Mitgliedsinstitute, die rund 90% des ausstehenden Pfandbriefvolumens in Deutschland verantworten.
– Zu den Aufgaben des vdp gehört die Darstellung und Vertretung der Interessen seiner Mitglieder gegenüber Politik, Wirtschaft, Medien und Öffentlichkeit.
– Der vdp setzt sich für eine stabile, transparente und effiziente Finanzierung von Wohnungs- und Gewerbeimmobilien ein.
– Der Verband veröffentlicht regelmäßig Marktberichte und Studien zum Immobilienmarkt und zur Entwicklung der Pfandbriefe.
– Der vdp ist Mitglied im Europäischen Verband der Pfandbriefbanken (ECBC) und im Internationalen Verband der Pfandbriefbanken (ECBC).
– Der Verband steht auch in engem Kontakt mit nationalen und internationalen Verbänden der Finanzwirtschaft sowie mit Aufsichts- und Regulierungsbehörden.
– Der vdp hat 80 Mitarbeiter und ist in verschiedene Abteilungen gegliedert, u.a. Market Research, Politik und Recht, Finanzierung und Treasury, Kommunikation und Mitgliederbetreuung.
– Laut eigenen Angaben betrug das ausstehende Pfandbriefvolumen Ende 2019 rund 407 Milliarden Euro.