Frauenhauskoordinierung veröffentlicht statistische Daten für 2022: Der Paritätische

Im Jahr 2022 fanden mehr als 14.000 Frauen und Kinder Schutz in deutschen Frauenhäusern – so die alarmierenden Daten der aktuellen Frauenhaus-Statistik. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Finanzielle Hürden und mangelnde Schutzplätze stehen vielen Gewaltopfern im Weg. Eine traurige Wahrheit, die nicht nur die Frauen unsichtbar macht, sondern auch die Kinder, die oft um ihre Zukunftschancen bangen müssen. Ein Blick hinter die Kulissen enthüllt die dringende Notwendigkeit einer Veränderung.
Presseredaktion
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Frauenhauskoordinierung veröffentlicht statistische Daten für 2022: Der Paritätische

Bremen (VBR). Die Frauenhauskoordinierung e.V. (FHK) hat ihre “Frauenhaus-Statistik 2022” veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass im vergangenen Jahr in 179 Schutzeinrichtungen insgesamt 6.431 Frauen und 7.572 Kinder Schutz gefunden haben. Diese Zahlen lassen sich hochrechnen auf rund 14.400 Frauen und 16.670 Kinder und Jugendliche, die in etwa 400 Frauenhäusern in Deutschland Unterstützung erhalten haben.

Besorgniserregend ist dabei nicht nur die Tatsache, dass immer noch über 14.000 Frauenhausplätze in Deutschland fehlen, sondern auch die prekäre und uneinheitliche Finanzierung der Frauenhäuser. “Viele Frauen müssen ihren eigenen Schutz selbst zahlen oder erhalten gar keinen Zugang zu Frauenhäusern”, erklärt Christiane Völz, Vorstandsvorsitzende von FHK. Im Jahr 2022 musste jede vierte Bewohnerin entweder die Kosten ihres Aufenthalts vollständig (13 %) oder anteilig (13 %) selbst tragen. Oftmals müssen Frauen zudem weite Wege in Kauf nehmen und riskieren den Verlust von Arbeitsstelle und Einkommen, um Schutz zu finden. Im vergangenen Jahr fanden 63 % aller Frauen außerhalb ihrer Herkunftskommune Schutz, und jede Fünfte (21 %) floh sogar in ein anderes Bundesland.

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Besonders problematisch ist die Situation für Frauen, die gemeinsam mit ihren Kindern Schutz suchen. Laut der statistischen Sonderauswertung für das Jahr 2022 brachten 62 % der schutzsuchenden Frauen Kinder unter 18 Jahren mit ins Frauenhaus, mehr als die Hälfte davon (57 %) waren unter 6 Jahre alt. Mit zunehmender Kinderzahl verringert sich die Chance auf wohnortnahen Schutz drastisch, da schlichtweg Schutzplätze fehlen. Die Folgen sind der Verlust der Anbindung an Schule, Kindergarten und das soziale Netz.

Es bleibt zu befürchten, dass die statistischen Daten nicht die gesamte Wahrheit widerspiegeln, da viele gewaltbetroffene Frauen und Kinder gar nicht den Weg ins Frauenhaus finden oder abgewiesen werden. Völz betont, dass lediglich bei 40 % der Bewohner*innen eine Intervention der Polizei vorab stattfindet und diese Fälle somit polizeilich erfasst werden. Die Dunkelziffer liegt daher vermutlich deutlich höher.

Seit über 20 Jahren sammelt und veröffentlicht die Frauenhaus-Statistik der FHK jährlich bundesweite Nutzungsdaten der Frauenhäuser, um auf die Situation von Frauen und Kindern in gewalttätigen Beziehungen aufmerksam zu machen und politische Entscheidungsprozesse zu beeinflussen.

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Es wird deutlich, dass der Bedarf an Frauenhausplätzen in Deutschland nach wie vor sehr hoch ist und dringender Handlungsbedarf besteht. Die Frauenhauskoordinierung e.V. setzt sich dafür ein, Gewalt gegen Frauen abzubauen und die Unterstützung für betroffene Frauen und ihre Kinder zu verbessern.

Quelle: Frauenhauskoordinierung: Veröffentlichung der Statistik 2022 – Der Paritätische

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20 Antworten

  1. Ich finde, dass Frauenhäuser eine überflüssige Einrichtung sind. Frauen können sich selbst schützen!

    1. Das ist lächerlich! Frauenhäuser sind dafür da, Frauen vor Gewalt zu schützen. Es geht nicht um Gleichberechtigung, sondern um den Schutz von Frauen in Not. Männer haben andere Optionen, um Hilfe zu bekommen.

  2. Ich finde es lächerlich, dass jemand den Frauenhäusern die Schuld gibt. Es ist die Gesellschaft, die sich ändern muss!

  3. Also ich finde es total übertrieben, dass Frauenhäuser jetzt auch noch statistische Daten veröffentlichen müssen. Was bringt das denn bitte?

    1. Wirklich? Frauenhäuser sind nicht übertrieben, sondern absolut notwendig! Sie bieten Schutz und Unterstützung für Frauen, die Gewalt erlebt haben. Anstatt sie abzulehnen, sollten wir lieber daran arbeiten, Gewalt gegen Frauen zu beenden.

    1. Tut mir leid, aber deine Meinung ist eindeutig fehlgeleitet. Frauenhäuser sind von entscheidender Bedeutung, um Frauen in gefährlichen Situationen Schutz zu bieten. Andere Hilfsangebote allein können nicht dasselbe leisten. Informiere dich bitte besser, bevor du solche Aussagen triffst.

  4. Diese Statistiken zeigen nur die halbe Wahrheit, es gibt sicherlich noch versteckte Fälle von häuslicher Gewalt!

  5. Hmm, ich finde es ja interessant, dass die Frauenhäuser jetzt auch statistische Daten veröffentlichen. Aber ist das wirklich sinnvoll?

  6. Ich finde es lächerlich, wie viel Geld für Frauenhäuser ausgegeben wird. Warum nicht für Männerhäuser?

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