Nutri-Score: Neue Studie zeigt Einfluss der Lebensmittelkennzeichnung auf das Kaufverhalten und gesunde Ernährung

Eine Studie der International School of Management in Köln belegt, dass das Nutri-Score-Label fast ein Viertel der Verbraucher zu einer gesünderen Wahl bewegt und von 73 Prozent der Befragten korrekt interpretiert wird. Unabhängig von Alter und Geschlecht steigert das Label die Orientierung an gesundheitsbewussten Produkten im Einkaufsalltag. Trotz kritischer Stimmen zum Risiko eines „Nutritional Greenwashing“ zeigt sich der Nutri-Score europa- und weltweit als wirkungsvolles Instrument, um das Ernährungsbewusstsein zu stärken.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– ISM-Studie: Nutri-Score steigert gesunde Lebensmittelauswahl bei fast einem Viertel der Befragten.
– 73 % der Befragten verstehen Nutri-Score; Label beeinflusst Kaufentscheidungen unabhängig von Demografie.
– Experten warnen vor Nutritional Greenwashing; betonen eigenständige Analyse der Inhaltsstoffe.

Nutri-Score: Wie das farbige Label das Kaufverhalten beeinflusst

Die International School of Management (ISM) in Köln hat eine aktuelle Studie vorgelegt, die zeigt, wie das Nutri-Score-Label die Entscheidungen der Verbraucher prägt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Kai Perret fanden die Forscher heraus, dass Konsumenten sich eher für gesündere Lebensmittel entscheiden, wenn diese mit dem Nutri-Score gekennzeichnet sind. Trotz einiger Kritik aus der Lebensmittelindustrie belegt die Untersuchung, dass fast ein Viertel der Befragten sich aufgrund dieses Labels für das gesündere Produkt entscheiden.

Ein weiterer wichtiger Befund ist, dass 73 Prozent der befragten Personen sich des Nutri-Scores bewusst waren und seine Bedeutung verstanden. Die Studie basiert auf einer Umfrage mit 296 Teilnehmern und zeigt, dass das Label unabhängig von Geschlecht oder Alter die Verbraucher motiviert, gesundheitsbewusste Entscheidungen zu treffen.

Bedenken bestehen hinsichtlich möglichem „Nutritional Greenwashing“, also der Gefahr, dass Produkte durch das Nutri-Score-Label gesünder erscheinen, als sie tatsächlich sind. Dennoch weist die Studie darauf hin, dass die Relevanz des Nutri-Scores über Europa hinausgeht. Eine qualitative Untersuchung in Belize unterstreicht, wo Fettleibigkeit ein wachsendes Problem ist, dass der Nutri-Score helfen könnte, das Bewusstsein für gesunde Ernährung zu fördern. Dabei sei allerdings auch die finanzielle Zugänglichkeit gesunder Lebensmittel ein wichtiger Faktor.

Prof. Dr. Jens Kai Perret betont: „Trotz der kritischen Stimmen trägt der Nutri-Score zu einem tieferen Verständnis für eine ausgewogene Ernährung bei.“ Während das Label nicht alle Gesundheitsaspekte eines Produkts abdeckt, dient es laut der Studienleitung als nützliches Instrument, um die Aufmerksamkeit auf die Ernährungsgewohnheiten zu lenken. Angesichts zunehmender Herausforderungen im Bereich der gesunden Ernährung liefert die ISM-Studie grundlegende Einblicke in die Wirksamkeit des Nutri-Score-Labels.

Wie der Nutri-Score Ernährungskultur und Verbraucherverhalten prägt

Der Nutri-Score ist längst mehr als ein einfaches Label auf Lebensmitteln: Er beeinflusst zunehmend, wie Gesellschaft und Märkte über Ernährung nachdenken und sprechen. Dieses Kennzeichnungssystem macht auf einen Blick sichtbar, wie ausgewogen ein Produkt ist, und unterstützt Verbraucherinnen und Verbraucher darin, bewusste Entscheidungen zu treffen. Damit rückt der Nutri-Score in den Mittelpunkt einer breiten Debatte um Gesundheit, Transparenz und Prävention.

Lebensmittellabels wie der Nutri-Score tragen zur Stärkung des Gesundheitsbewusstseins in der Gesellschaft bei. Wer tagsüber beim Einkaufen schnell erfassen kann, welche Produkte vorteilhaft für die Ernährung sind, wird eher motiviert, gesündere Alternativen zu wählen. Gleichzeitig setzen solche Labels neue Maßstäbe für Hersteller und Händler, die sich zunehmend profilieren müssen, um den Erwartungen einer mündigen und informierten Kundschaft gerecht zu werden. Doch die Wirkung von Ernährungsbewertungen geht über das individuelle Kaufverhalten hinaus: Sie prägen die öffentliche Diskussion über gute Ernährung und stellen Ernährungspolitik vor neue Herausforderungen.

Gesundheitsbewusstsein in der Gesellschaft

Die wachsende Nachfrage nach Orientierungshilfen ist Ausdruck eines gestiegenen Bewusstseins für Ernährung und deren Folgen für die Gesundheit. Nutri-Score und ähnliche Labels sind deshalb nicht nur praktische Werkzeuge, sondern auch Symbole für eine gesellschaftliche Bewegung, die sich verstärkt mit Prävention und Lebensqualität beschäftigt. Durch die Sichtbarmachung von Produktunterschieden werden Konsumentinnen und Konsumenten aktiv in die Verantwortung genommen und zugleich unterstützt. Das fördert ein neues Verhältnis zur Nahrungsmittelauswahl und kann langfristig dazu beitragen, ernährungsbedingten Krankheiten vorzubeugen.

Grenzen von Ernährungslabels und künftige Entwicklungen

Trotz der Chancen stehen Lebensmittelkennzeichnungen vor erheblichen Herausforderungen. Die Vielfalt der Produkte und individuellen Ernährungsbedürfnisse lässt sich nicht allein durch eine vereinfachte Bewertungszahl abbilden. Zudem können Labels zwar Orientierung geben, ersetzen aber keine umfassende Verbraucheraufklärung und Bildung. Die Gefahr besteht, dass komplexe Ernährungsthemen auf ein Stufensystem reduziert werden, das weder allergische Reaktionen noch persönliche Vorlieben ausreichend berücksichtigt.

Für die Zukunft ist deshalb eine weitergehende Integration von Aufklärung und Transparenz notwendig, um die Wirksamkeit von Labels wie dem Nutri-Score zu optimieren. Dies schließt auch die stetige Anpassung und Weiterentwicklung der Kennzeichnungssysteme an aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse ein. Hersteller, Handel und Politik sind gefordert, gemeinsam dafür zu sorgen, dass Kennzeichnungen zum echten Impulsgeber für eine gesundheitsbewusste Ernährung werden – ohne überzogene Erwartungen zu wecken.

Wichtige Perspektiven und Trends für die Weiterentwicklung:

  • Ausbau der Verbraucherinformation durch ergänzende Bildungsangebote und digitale Anwendungen
  • Verbesserung der wissenschaftlichen Fundierung und Individualisierung von Kennzeichnungen
  • Förderung der Akzeptanz durch transparenten Dialog zwischen Herstellern, Verbrauchern und Institutionen
  • Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten und sozialen Einflussfaktoren in zukünftigen Labels

Der Nutri-Score ist somit ein zentrales Element einer sich wandelnden Ernährungskultur, die auf mehr Verantwortung, Klarheit und gesundheitliche Prävention setzt – mit Chancen für Verbraucher und Märkte, aber auch mit der Notwendigkeit, Grenzen bewusst zu reflektieren und fortlaufend an den Herausforderungen zu arbeiten.


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