Bremen (VBR). Mehr finanzielle Unterstützung für Kinder- und Jugendreisen gefordert
Bei einer Anhörung im Tourismusausschuss wurde deutlich gemacht, dass es mehr finanzielle Unterstützung seitens der Bundesregierung braucht, um allen Kindern und Jugendlichen die Teilnahme an Klassenfahrten, Ausflügen und Studienfahrten zu ermöglichen – unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten ihrer Eltern. Die sechs Sachverständigen betonten dabei die Bedeutung dieser Reisen für die persönliche Entwicklung der jungen Menschen.
Dennis Peinze vom Bundesforum Kinder- und Jugendreisen beschrieb diese Reisen sogar als “eine der Schulen der Demokratie”. Hier lernen Kinder das Verhalten in Gruppen sowie den Umgang mit anderen. Es geht also nicht nur um pädagogische Inhalte, sondern auch um das Gruppenerlebnis an sich, welches eine wichtige Form der Bildung darstellt.
Oliver Peters vom Deutschen Jugendherbergswerk betonte ebenfalls die Wichtigkeit des gemeinsamen Erlebens einer Klassenfahrt für alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse. Wer hier nicht teilnehmen kann, bleibt außen vor. Durch die steigenden Preise wird es jedoch immer schwieriger für Familien, sich diese Reisen leisten zu können.
Anne Riediger von Reisenetz – Deutscher Fachverband für Jugendreisen ergänzte zudem, dass auch Familien aus der Mittelschicht bedacht werden müssen, die keinen staatlichen Zuschuss erhalten, aber ebenfalls begrenzte Mittel haben. Auch sie sollten in der Lage sein, solche Fahrten zu finanzieren.
Kristina Oehler vom Reiseveranstalter ruf Jugendreisen nannte neben der Inflation auch den Fachkräftemangel als Herausforderung. Es gibt immer weniger Busfahrer, die bereit sind, für niedrige Löhne lange Strecken zu fahren oder übermäßig lange Arbeitszeiten in Kauf zu nehmen. Oehler betonte zudem die Bedeutung des Ehrenamtes im Bereich der Kinder- und Jugendreisen.
Wendelin Haag vom Deutschen Bundesjugendring brachte die Forderungen der ehrenamtlichen Betreuer vor. Diese wünschten sich eine Freistellungsregelung für Studierende und Schülerinnen und Schüler, um Schule bzw. Studium mit dem Ehrenamt vereinbaren zu können. Zudem forderten sie eine kostenfreie Integration des Deutschlandtickets in die Jugendleiter-Card als Anerkennung ihres Engagements.
Christoph Knobloch von CTS Gruppen- und Studienreisen berichtete auf Nachfrage einer Abgeordneten von erheblichen Problemen bei Reisen nach Großbritannien infolge des Brexits. Eltern müssten zusätzliche Kosten für Reisepässe oder Visa für ihre Kinder aus Drittländern tragen, was viele Unternehmen davon abhalte, nach Großbritannien zu reisen.
Die Forderungen der Sachverständigen wurden einstimmig beschlossen und sollen nun an die Bundesregierung herangetragen werden.
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Deutscher Bundestag – Sachverständige: Kinder
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