Bremen (VBR). Die Hannover Messe steht unmittelbar bevor, und in diesem Jahr steht alles im Zeichen einer nachhaltigen Zukunft. Während Unternehmen und Industrie sich versammeln, um Ideen für einen klimafreundlichen Wandel zu diskutieren, hebt der Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) eine zentrale Herausforderung hervor: den akuten Mangel an Fachkräften.
Adrian Willig, Direktor des VDI, macht deutlich, dass der Mangel an Ingenieurinnen und Ingenieuren ungelöst bleibt und eine bedeutende Hürde für Unternehmen darstellt, die sich im Zuge des Klimawandels und der Digitalisierung transformieren müssen. Mit alarmierenden 159.100 unbesetzten Stellen in Deutschland und einer Engpasskennziffer von 380 offenen Stellen je 100 Arbeitslose in den Bereichen Ingenieurwesen und Informatik, rückt die Bedeutung dieser Fachkräfte weiter in den Fokus. Besonders in den Disziplinen Energie- und Elektrotechnik, Bau-, Vermessungs-, Gebäudetechnik und Architektur, Maschinen- und Fahrzeugtechnik sowie Informatik zeigt sich der Engpass am deutlichsten – allesamt Schlüsselbereiche für eine nachhaltige Zukunft.
Die Statistiken zeigen ein Bild der Dringlichkeit: Ein nicht unerheblicher Teil der befragten Unternehmen sieht im Fachkräftemangel ein ernsthaftes Hindernis für den Fortschritt in Richtung Klimaschutz und Energiewende. Noch dramatischer wird die Situation, wenn man einen Blick auf den zukünftigen Bedarf wirft. So prognostizieren insbesondere größere Unternehmen einen steigenden Bedarf an Fachkräften in den kommenden fünf Jahren, was die Lage umso prekärer macht.
Von 2012 bis 2023 konnte zwar durch die Integration älterer Arbeitskräfte, Frauen, Zuwanderer und durch einen Anstieg der Hochschulabsolventenzahlen ein beachtlicher Beschäftigungszuwachs in den Ingenieur- und Informatikerberufen verzeichnet werden, doch dieser Trend könnte sich bald umkehren. Die sinkenden Zahlen bei den Studienanfängerinnen und -anfängern in den Ingenieurwissenschaften und in der Informatik seit 2016, insbesondere unter deutschen Studierenden, sind besorgniserregend. Ein Wendepunkt, der darauf hindeutet, dass zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen und die berufliche Integration zu fördern.
Der VDI setzt sich aktiv für Lösungen ein: Das neue Projekt XPand zielt darauf ab, zugewanderten Ingenieurinnen und Ingenieuren die Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Ein Mentoring-Programm und ein engmaschiges Netzwerk bieten Unterstützung, um die Herausforderungen bei der beruflichen und sozialen Integration zu meistern. Darüber hinaus betont Willig die Bedeutung einer breiter angelegten Strategie, die Jugendliche für MINT-Fächer begeistern, die qualifizierte Zuwanderung fördern und die Rahmenbedingungen für Mädchen und junge Frauen in technischen Berufen verbessern soll.
Die Ausführungen verdeutlichen, dass es eines Bündels an Maßnahmen bedarf, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und die Weichen für eine nachhaltige industrielle Zukunft Deutschlands zu stellen. Nur durch ein engagiertes Zusammenspiel von Bildung, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kann diese Herausforderung gemeistert werden.
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Wie lange ist Deutschland noch Weltspitze? / Fachkräftemangel bedroht Transformation …
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