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Ende des Rechnungskaufs: Verbraucher stehen vor großen Nachteilen!

Pressemeldung:Ende des Rechnungskaufs: Verbraucher stehen vor großen Nachteilen!

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Berlin (ots) – Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) meldet sich besorgt zu Wort: Die Verabschiedung der EU-Verbraucherkreditrichtlinie führt zum schleichenden Ende des beliebten Kaufs auf Rechnung. Die Richtlinie, die Verbraucher vor Risiken neuer Zahlungsmethoden im Fernabsatz schützen soll, betrifft auch diese sichere Bezahlmethode. Der bevh warnt vor den Folgen für die Kunden und warum viele Händler diese Option nun kaum mehr anbieten können.

Bedauerlicher Verlust für Kunden im Onlinehandel

Der Kauf auf Rechnung erfreute sich in Deutschland großer Beliebtheit, da er einfach, sicher und kostengünstig ist. Doch die EU-Verbraucherkreditrichtlinie zieht auch hier ihren Kreis und setzt den Kauf auf Rechnung mit Kreditangeboten gleich – ein handwerklicher Fehler des Gesetzgebers. Der bevh betont, dass der Kauf auf Rechnung wirtschaftlich betrachtet deutlich von einem Verbraucherkredit abweicht und keine Überschuldungsgefahr darstellt. Trotzdem werden viele Händler diese Option nun nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr anbieten können.

Ausnahmen lassen kleine und mittelgroße Händler im Stich

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Die Richtlinie enthält zwar sogenannte “Out of scope”-Regeln, die Ausnahmen für Rechnungskäufe festlegen. Doch diese helfen kleinen und mittelgroßen Händlern kaum. Sie dürfen weiterhin Bonitätsprüfungen umgehen, wenn der Kauf auf Rechnung gebührenfrei innerhalb von 50 Tagen abgewickelt wird und keine Dienstleister involviert sind. Doch Birgit Janik, Leiterin Steuern, Finanzen & Controlling des bevh, analysiert, dass gerade kleine Händler Schwierigkeiten haben werden, solche Zahlungsziele anzubieten und die erforderliche Liquidität zu gewährleisten, ohne auf Dritte zurückzugreifen.

Verschärfte Regeln für größere Händler

Für größere Händler gelten noch strengere “Out of scope”-Regeln. Hier muss die Begleichung der Rechnung bereits innerhalb von 14 Tagen erfolgen, ohne Einbindung von Dritten. Die Frage bleibt jedoch offen, ob konzerneigene Tochterunternehmen als “Dritte” gelten.

Kauf auf Rechnung beliebt – Verschuldungsrisiko überschaubar

Laut Verbraucherdaten des bevh war der Kauf auf Rechnung in den ersten sechs Monaten dieses Jahres eine der beliebtesten Zahlungsmethoden. Ratenkäufe beim Händler oder über Paypal bzw. Klarna waren bei nur 2,0 Prozent der Kunden verbreitet. Dies zeigt, dass das Risiko einer massenhaften Verschuldung überschaubar ist.

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Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) macht sich daher für den Erhalt des Kaufs auf Rechnung stark und kämpft gegen die Auswirkungen der EU-Verbraucherkreditrichtlinie.

Pressekontakt:
Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh)
Frank Düssler
Friedrichstraße 60 (Atrium)
10117 Berlin
Mobil: 0162 2525268
frank.duessler@bevh.org

Original-Content von: Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh), übermittelt durch news aktuell

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20 Antworten

  1. Sehr gut, wird Zeit!
    Der wichtigste Grund sie abzuschaffen ist: Durch den Rechnungkauf wird leider Mißbrauch Tür und Tor geöffnet und Betrug in Form von Identitätsmißbrauch erst ermöglicht. Kriminelle werden geradezu eingeladen im Namen unschuldiger und unwissender Menschen zu bestellen und sich die Ware anzueignen. Dann kommt nach Wochen oder Monaten das Inkassounternehmen mit Post für den Ahnunglosen, auf dessen Namen bestellt wurde. Die Behörden, Polizei und Staatsanwaltschaften kommen kaum noch hinterher und ihre Kapazitäten werden unnötigerweise verbraten.
    Nur weil einige große Konzerne gerne das Risiko des Zahlungsausfalls mitkalkulieren und kaum die Identität überprüfen. Letzendlich bleibt der Stress, Zeitaufwand und der Imgageschaden beim Opfer des Identitätsmißbrauchs hängen.
    Gerne mal danach die Suchmaschine bemühen. Ich rede aus Erfahrung, bin gerade ein ahnungsloses Opfer geworden mit einer Bestellung auf meinen Namen im Wert von knapp 800€. Was für Scherereien, das will keiner haben.

    1. Ich verstehe Ihren Standpunkt, aber Rechnungskauf kann auch zu Missbrauch führen. Verbraucher sollten ihre Verantwortung übernehmen und nicht erwarten, dass sie immer Vorteile haben.

    1. Ach komm, immer diese Dramaqueens! Rechnungskauf ist super praktisch und man kann in Ruhe überweisen. Wer kein Bock drauf hat, solls halt lassen. Aber sich so aufzuregen? Naja, jedem das Seine.

  2. Wow, ich kann nicht glauben, dass einige Leute denken, dass der Rechnungskauf ein Nachteil ist! Was für eine verrückte Welt!

    1. Ja, wer braucht schon Rechnungen? Nur diejenigen, die eine ordentliche Finanzführung und Transparenz schätzen. Barzahlung mag praktisch sein, aber ohne Rechnungen riskiert man Betrug, Steuerhinterziehung und die Unterstützung von Schwarzarbeit. Also doch, es ist schlimm. #TeamVerantwortung

    1. Schön für dich, dass du Cash bevorzugst. Aber für viele Menschen ist der Rechnungskauf eine praktische Option, um ihre Ausgaben zu verwalten und finanzielle Flexibilität zu haben. Jeder hat unterschiedliche Bedürfnisse, also halt deine Meinung nicht für die einzige Wahrheit.

  3. Ich finde den Rechnungskauf überbewertet. Barzahlung ist viel ehrlicher und authentischer. #oldschool

    1. Ich respektiere Ihre Meinung, aber ich denke, der Rechnungskauf bietet eine praktische Möglichkeit, Einkäufe zu tätigen. Es ist eine Frage der Bequemlichkeit und Flexibilität. Manche Menschen bevorzugen diese Option, und es gibt keinen Grund, sie abzuschaffen.

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