Bremen (VBR). Rauchwarnmelder in Wohngebäuden haben in Deutschland eine lange Entwicklung hinter sich. Noch vor über 30 Jahren waren sie kaum vorhanden. Doch dank der engagierten Aufklärungsarbeit und Werbung der deutschen Feuerwehren hat sich die Situation deutlich verbessert. Anlässlich des Europäischen Tags des Notrufs 112 am 11. Februar ziehen der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), Karl-Heinz Banse, und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Leiterinnen und Leiter der Berufsfeuerwehren in Deutschland (AGBF bund), Jochen Stein, Bilanz und werfen einen Blick in die Zukunft.
Jochen Stein erinnert sich an die Zeit, als Rauchwarnmelder in Wohngebäuden so gut wie keine Rolle spielten. Die Feuerwehren hätten jedoch das Fehlen solcher Melder und die tragischen Konsequenzen immer hautnah miterlebt. Insbesondere Brände mit mehreren Toten und schwer Verletzten haben die Einsatzkräfte geprägt. Um eine gesetzliche Verpflichtung zur Installation von Rauchwarnmeldern in Wohngebäuden zu erreichen, waren jahrelange Überzeugungsarbeit und politisches Engagement notwendig. Mittlerweile haben alle Bundesländer diese Verpflichtung erfolgreich umgesetzt und die Übergangsfristen für die Ausstattung von Bestandsgebäuden sind abgelaufen. Deutschland verfügt damit flächendeckend über eine gesetzliche Regelung für Rauchwarnmelder in Wohngebäuden, berichtet Karl-Heinz Banse.
Die Wirksamkeit von präventiven Brandschutzmaßnahmen wird von der AGBF bund durch das Verfahren der Einsatzstellenbewertungen ausgewertet. Doch schon die Statistiken zu den Todesursachen geben Aufschluss über den quantitativen Nutzen von Rauchwarnmeldern in Wohngebäuden: Zwischen 1990, als Rauchwarnmelder praktisch nicht existierten, und 2022, als sie weit verbreitet waren, nahmen die Todesfälle durch Rauch, Feuer und Flammen um beeindruckende 59 Prozent ab. Dies geht aus einer Analyse der Daten des Statistischen Bundesamtes hervor. Jochen Stein betont, dass die flächendeckende Verbreitung von Rauchwarnmeldern in Wohngebäuden maßgeblich zu dieser Reduzierung der Todesfälle beigetragen hat.
Trotz dieser positiven Entwicklungen kam es im Jahr 2023 immer noch zu 324 Todesfällen aufgrund von Brandereignissen. Dabei waren über 70 Prozent der Opfer älter als 60 Jahre. Dies zeigt, dass vor allem ältere und hilflose Menschen noch immer einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Karl-Heinz Banse betont, dass Rauchwarnmelder allein keinen Brand löschen und nicht automatisch das richtige Verhalten im Brandfall gewährleisten können.
Um umfassende Informationen zum Thema Rauchwarnmelder bereitzustellen, engagiert sich der Deutsche Feuerwehrverband als Gründungsmitglied der Initiative „Rauchmelder retten Leben“. Dort finden Interessierte nicht nur Informationen zum richtigen Verhalten im Brandfall, sondern auch umfangreiches Material rund um Rauchwarnmelder. Zusätzlich bietet der Deutsche Feuerwehrverband Informationen und Hintergründe zum Notruf 112 an.
Diese beeindruckenden Entwicklungen in Bezug auf Rauchwarnmelder in Wohngebäuden zeigen, wie wichtig präventive Maßnahmen im Brandschutz sind. Die engagierte Arbeit der Feuerwehren und die flächendeckende Verbreitung von Rauchwarnmeldern haben bereits zu einer deutlichen Reduzierung der Todesfälle geführt. Dennoch ist weiterhin Aufklärung und Aufmerksamkeit erforderlich, insbesondere um ältere und hilflose Menschen besser zu schützen. Mit der Initiative „Rauchmelder retten Leben“ werden wichtige Informationen und Handlungsempfehlungen zur Verfügung gestellt, um das Risiko von Brandereignissen weiter zu reduzieren.
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Drei Jahrzehnte Rauchwarnmelder: Bilanz und Ausblick / DFV und AGBF bund bilanzieren: …
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