Bremen (VBR). Dezentrales erneuerbares Back-up anstatt 50 Gaskraftwerke: Bundesverband Erneuerbare Energie fordert smarte Lösungen für die Kraftwerksstrategie
In einer aktuellen Pressemitteilung hat der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) darauf gedrängt, bei der Kraftwerksstrategie der Bundesregierung auf dezentrale und smarte Lösungen zu setzen. Die Erneuerbaren-Branche sieht erneuerbare Energien als systemsetzend an und ist der Meinung, dass die bisherige Systematik zentraler Kraftwerksstrukturen kontraproduktiv ist. Stattdessen sollen das neue Strommarktdesign und die Kraftwerksstrategie auf dezentrale Flexibilität ausgerichtet werden.
Eine Fokussierung auf fossile Großkraftwerke, die erst in unbestimmter Zukunft auf grünen Wasserstoff umgestellt werden sollen, passt laut dem BEE weder zu den Klimazielen noch zur dezentralen Natur von Sonne und Wind. Zudem belasten solche Vorhaben den ohnehin angespannten Bundeshaushalt. Die Erneuerbaren-Branche ist in der Lage, das Back-up für Sonne und Wind schneller, günstiger und umweltfreundlicher zu schaffen als die konventionelle Kraftwerksbranche. Zudem ist ein heimisches flexibles Portfolio resilienter.
Der BEE gibt an, dass allein durch die Flexibilisierung des Bestands an Biogasanlagen bis zum Jahr 2030 rund 12 Gigawatt (GW) an flexibler Leistung entstehen können. Mit der Erschließung nachhaltiger Substratpotenziale könnten sogar noch mehr Kapazitäten geschaffen werden. Bis 2050 seien insgesamt 27 GW an flexibler Biogas-Leistung möglich. Dies könne mit weniger als der Hälfte der ursprünglich für den Gaskraftwerkspark vorgesehenen 60 Milliarden Euro realisiert werden. Zugleich würde dies den Landwirten zukunftsfähige Perspektiven bieten und das Klima schützen. Investitionen in die Flexibilisierung von Biogasanlagen würden sich zudem doppelt lohnen, da diese auch dezentral Wärme abgeben und in vor Ort befindliche Wärmenetze sowie Gasspeicher einspeisen könnten.
Der BEE betont, dass neben Biogas auch andere erneuerbare Energien wie dezentrale Wasserkraft, grüne Kraft-Wärme-Kopplung, Geothermie, verschiedene Speichertechnologien sowie die Sektorenkopplung von grünem Wasserstoff bis hin zu Power-to-Heat als Flexibilitätsdienstleister zur Verfügung stünden. Bereits vor zwei Jahren hatte der BEE hierzu einen Vorschlag vorgelegt. Nun müsse eine flexible und systemdienliche Wasserstoffstrategie mit besonderem Fokus auf die Industrie folgen. Auch eine umfassende Speicherstrategie sei im Kontext des neuen Strommarktdesigns und der Kraftwerksstrategie dringend erforderlich.
Die BEE-Präsidentin, Dr. Simone Peter, hatte in ihrer Grundsatzrede beim BEE-ENERGIEDIALOG 2024 ebenfalls betont, dass die Erneuerbaren-Branche spezifische Anforderungen an die Kraftwerksstrategie habe und die Nutzung erneuerbarer Flexibilitäten unterstütze. Der BEE ist davon überzeugt, dass dezentrale und sinnvoll vernetzte erneuerbare Energien eine zukunftsfähige Lösung zur Energiewende darstellen.
Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) versteht sich als Interessenvertretung der Erneuerbaren-Branche und setzt sich für den Ausbau erneuerbarer Energien ein. Die BEE-Präsidentin, Dr. Simone Peter, ist eine angesehene Expertin in der Branche und plädiert für eine nachhaltige und innovative Energiewende.
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Smart is beautiful: Wind und Sonne brauchen ein dezentrales erneuerbares Backup statt …
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