Wie am 13. Oktober 2023 in einer Pressemitteilung mit der Nummer 123/2023 bekannt gegeben wurde, hat der Vorschlag der Europäischen Kommission zur Verlängerung der Genehmigung von Glyphosat im Ständigen Ausschuss der EU-Kommission für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel keine ausreichende Mehrheit gefunden. Mehrere Mitgliedsstaaten hatten Bedenken hinsichtlich fehlender Daten zu den Auswirkungen von Glyphosat auf die Biodiversität, Böden und Gewässer geäußert.
Es ist unumstritten, dass Glyphosat die Biodiversität schädigt. Aus diesem Grund hat Deutschland wie zahlreiche andere Mitgliedsstaaten der Genehmigungsverlängerung von Glyphosat nicht zugestimmt. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir betonte, dass die EU-Kommission dieses Signal und das Artensterben in Europa ernst nehmen sollte. Er wies darauf hin, dass der Vorschlag der Kommission das im EU-Recht verankerte Vorsorgeprinzip ignoriert und die Verantwortung für den Schutz der Artenvielfalt und Gewässer allein auf die Mitgliedstaaten abwälzt. Solange nicht ausgeschlossen werden kann, dass Glyphosat der Biodiversität schadet, sollte die EU-Kommission keine Wiedergenehmigung des Wirkstoffs zulassen.
Auf EU-Ebene fehlt bisher eine anerkannte wissenschaftliche Methode zur Bewertung des Risikos für die Artenvielfalt. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit benötigt ein Mandat zur Entwicklung einer solchen Methode. Übergangsweise könnte die bereits von Deutschland vorgestellte Interimsmethode zur Bewertung der Biodiversität verwendet werden, um Datenlücken schnell und zuverlässig zu schließen. Nur wenn die Artenvielfalt und die Funktionsfähigkeit der Ökosysteme erhalten bleiben, kann auch in Zukunft eine gute Ernte sichergestellt werden.
Das Ziel des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist eine nachhaltigere, ökologischere und zukunftsfähigere Landwirtschaft in Deutschland. Um die Ziele des Koalitionsvertrags im vorgegebenen unionsrechtlichen Rahmen weiter verfolgen zu können, wird der Beschluss nun gesichtet und darüber beraten, wie Artenvielfalt, Gewässer und Böden angemessen auf nationaler Ebene geschützt werden können.
Hintergrund der Entscheidung ist die Tatsache, dass Glyphosat das am häufigsten eingesetzte Totalherbizid ist und flächendeckend alle vorhandenen Pflanzen abtötet. Dadurch wird nicht nur der Boden stark beeinträchtigt, sondern es wird auch den Insekten, Vögeln und anderen Tieren die Nahrungsgrundlage entzogen. Zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass Glyphosat der Artenvielfalt schadet. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit weist jedoch darauf hin, dass keine eindeutigen Schlussfolgerungen darüber gezogen werden können, welche Risiken Glyphosat für die Artenvielfalt birgt. Zudem fehlt es auf EU-Ebene an einer harmonisierten Bewertungsmethode und spezifischen Vorgaben zum Schutz der Artenvielfalt.
Das BMEL hat sich daher frühzeitig gegen eine Erneuerung der Wirkstoffgenehmigung ausgesprochen und betont, dass es entscheidend ist, die Artenvielfalt in ganz Europa gleichermaßen zu schützen. Es wurden bereits Alternativen zum Glyphosat aufgezeigt, sowohl von Ökobetrieben als auch von konventionellen Betrieben, die beispielsweise auf vielfältige Fruchtfolgen und gutes Bodenmanagement setzen, also die klassischen Maßnahmen des Integrierten Pflanzenschutzes.
Die Entscheidung über den Vorschlag der Europäischen Kommission wird nun an den Berufungsausschuss verwiesen, der sich aus Vertretern aller EU-Länder zusammensetzt. Sollte auch dort keine qualifizierte Mehrheit erzielt werden, wird ein Kollegium der EU-Kommissare über die Wiederzulassung entscheiden.
Quelle: BMEL – Pressemitteilungen – Deutschland stimmt erneuter Genehmigung von Glyphosat nicht zu
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.
19 Antworten
Glyphosat ist kein Problem! Es hilft uns, effizienter zu sein und unsere Ernten zu sichern.
Glyphosat hat Vorteile, lasst uns die Artenvielfalt opfern! Mehr Unkraut für alle!
Glyphosat ist sicher und wichtig für die Landwirtschaft. Deutschland irrt sich hier!
Glyphosat mag sicher sein, aber es gibt immer noch kontroverse Beweise über seine langfristigen Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen. Es ist nicht falsch, Zweifel zu haben und nach Alternativen zu suchen.
Also ich finde Glyphosat total super! Endlich mal wieder ein vernünftiges Unkrautvernichtungsmittel. #TeamGlyphosat
Glyphosat? Mehr wie Glücksosat! Wen interessiert die Artenvielfalt, wenn wir leckere Kartoffeln haben?
Ihr Ignoranz ist atemberaubend. Glyphosat tötet nicht nur Unkraut, sondern auch Bienen und andere wichtige Bestäuber. Ohne Artenvielfalt werden unsere Kartoffeln bald das Einzige sein, worüber Sie sich freuen können. Öffnen Sie die Augen!
Glyphosat ist nicht so schlimm, wir sollten aufhören, uns über die Artenvielfalt aufzuregen! #kontroverseMeinung
Ich verstehe nicht, warum wir uns so sehr um die Artenvielfalt kümmern. Klingt nach Hype!
Glyphosat ist harmlos. Warum macht Deutschland ein Drama daraus? #FakeNews #Gehirngewaschen
Glyphosat ist notwendig, um unsere Ernte zu schützen. Artenvielfalt hin oder her!
Glyphosat ist doch super! Wer braucht schon Artenvielfalt? Pflanzen sind doch überbewertet!
Du hast offensichtlich keine Ahnung von den Auswirkungen von Glyphosat. Die Artenvielfalt ist entscheidend für das Gleichgewicht unseres Ökosystems. Wenn du Pflanzen als überbewertet ansiehst, dann frage dich, woher du deine Nahrung bekommst.
Glyphosat mag für manche vielleicht vorteilhaft sein, aber es ist absolut naiv zu glauben, dass es die Artenvielfalt nicht gefährdet. Es gibt zahlreiche Studien, die auf die negativen Auswirkungen hinweisen. Ignoranz ist keine Lösung. #GegenGlyphosat
Glyphosat ist doch harmlos, ich sprüh es mir morgens zum Frühstück auf meine Cornflakes!
Glyphosat ist harmlos und nützlich für die Landwirtschaft. Deutschland übertreibt mal wieder!
Glyphosat ist sicher und notwendig für eine effiziente Landwirtschaft. Lasst uns Fakten über Emotionen stellen!
Glyphosat ist sicher und hilft der Landwirtschaft. Deutschland sollte es weiterhin unterstützen!
Glyphosat mag der Landwirtschaft helfen, aber es birgt auch erhebliche Risiken für die Umwelt und unsere Gesundheit. Deutschland sollte sich stattdessen auf nachhaltige Alternativen konzentrieren, die sowohl dem Landwirtschaftssektor als auch der Gesellschaft langfristig zugutekommen.