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Deutsche Industrie im internationalen Vergleich: Forschung und Industrie heute

Pressemeldung:Deutsche Industrie im internationalen Vergleich: Forschung und Industrie heute
Die deutsche Industrie steht vor großen Herausforderungen - vor allem die Corona-Krise hat zu einem Rückgang der Ausgaben für Forschung und Entwicklung geführt. Doch wie steht es um die deutsche Industrie heute und was können wir in Zukunft erwarten? Die neuesten Auswertungen des Verbandes der Chemischen Industrie geben Aufschluss darüber. Trotz einer Steigerung der FuE-Ausgaben im Jahr 2021 erwartet der Verband aufgrund der schwierigen Ertragslage und ungünstigen Standortbedingungen stagnierende Entwicklungen. Doch können wir uns noch im globalen Wettbewerb behaupten? Und welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die deutsche Industrie vor dem Abstieg zu bewahren? In diesem Artikel fassen wir die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und zeigen Handlungsbedarf auf.

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Bremen (VBR). Deutsche Industrie: Stagnation der FuE-Ausgaben erwartet

Die deutsche Industrie hat in den letzten Jahren turbulente Zeiten hinter sich – insbesondere die Corona-Krise führte zu einem Rückgang der Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE). Obwohl der Investitionsstandard im Jahr 2021 mit fast 14 Mrd. Euro wieder eingeholt und ein neuer Höchststand erreicht wurde, gibt es dennoch Anlass zur Sorge. Wie steht es um die deutsche Industrie heute und welche Entwicklungen können erwartet werden? Antworten darauf liefern die Auswertungen des Verbandes der Chemischen Industrie e.V. (VCI), die im August 2023 veröffentlicht wurden.

Die deutsche chemisch-pharmazeutische Industrie konnte sich im Jahr 2021 erholen. Dennoch erwartet der VCI aufgrund der schwierigen Ertragslage und schlechter Standortbedingungen stagnierende FuE-Ausgaben in den kommenden Jahren. Immerhin investierten Unternehmen dieser Branche im Jahr 2021 rund 6 % ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Damit landen sie im Vergleich zu anderen Branchen auf dem dritten Platz und zeigen eine hohe Innovationsorientierung. Etwa jeder zehnte Mitarbeiter, insgesamt 44.600 Beschäftigte, arbeitete in einer Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Zudem sind rund 16 % der Aufwendungen des verarbeitenden Gewerbes der chemisch-pharmazeutischen Industrie zuzuschreiben. Jedoch bereiten die sinkenden Zahlen von Studienanfängern im naturwissenschaftlich-technischen Bereich Sorge.

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Im globalen Vergleich kann sich Deutschland als viertgrößter Chemie-Innovationsstandort noch behaupten. Circa 84 % der FuE-Ausgaben werden von den sechs größten FuE-Ländern erbracht. Allerdings verändern sich die Dynamiken. Zwar steigen auch hierzulande die FuE-Ausgaben, doch die Industrieländer verlieren Anteile an Schwellenländer. Im Rennen um den größten Industriestandort musste sich die EU im Jahr 2022 geschlagen geben – China hat in dieser Kategorie überholt. Das Land hält mehr Patente als Deutschland und hat global gesehen zudem die meisten Publikationen im Bereich Chemie und Pharma veröffentlicht.

Hinsichtlich der Intensität in Forschung und Entwicklung liegt Deutschland laut dem Verband im Mittelfeld der wichtigsten Wettbewerber. Erfreulich ist jedoch die Tatsache, dass hierzulande die höchste Anzahl an forschenden Unternehmen vorhanden ist und 7,3 % der Patente in Chemie und Pharmazie aus Deutschland stammen. Dies bestätigt die hohe Innovationsorientierung.

Deutschland ist seit Jahren der größte Exporteur forschungsintensiver Pharmazeutika und hat einen Anteil am Welthandel von über 14 %. Danach folgen die Schweiz, Irland und die USA, während China den sechsten Platz belegt.

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Der zweite Quartalsbericht vom VCI im Jahr 2023 kündigt aufkommende Probleme an. Eine sinkende Nachfrage, begleitet von einem Produktionsrückgang, hohe Energiepreise und Standortnachteile stellen die Branche vor große Herausforderungen. Diese Entwicklungen deuten auf eine anhaltende Talfahrt hin, die sich wohl auch in naher Zukunft nicht beenden lässt.

Obwohl Deutschland hinsichtlich Innovation und Forschung gut dasteht – Deutschland belegt immerhin den zehnten Rang beim Innovationsindikator des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) – zeigt der Blick in die Zukunft, dass Handlungsbedarf besteht. Der aktuelle Zustand wird vom BDI als stabil, aber zu wenig dynamisch beschrieben. Es fehlen Anzeichen von Veränderung und Verbesserung. Die Entwicklungen in Forschung und Entwicklung sind erfreulich. Allerdings kämpft die Industrie neben den oben genannten Herausforderungen mit einem eindeutigen Fachkräftemangel, geringen Wagniskapitalinvestitionen und wenig Dynamik im Technologiebereich.

Der VCI fordert daher neben einer Erhöhung des Wagniskapitals eine ausreichende und verlässliche Finanzierung von Förderprogrammen sowie den Ausbau der steuerlichen Forschungsförderung. Die Tatsache, dass mittlerweile fast 60 % der externen Forschungsaufträge in der chemisch-pharmazeutischen Industrie ins Ausland gehen, ist laut VCI ein Warnsignal für den heimischen Standort. Eine Mitgliederumfrage des Verbandes zeigt zudem, dass 23 % der Unternehmen im Jahr 2023 zu mehr Investitionen im Bereich FuE im Ausland tendierten. Um zu verhindern, dass Unternehmen den Standort Deutschland verlassen und sich die Stagnation noch stärker in eine Reduktion umkehrt, ist dringendes Handeln erforderlich.

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Die deutsche Industrie kann sich im globalen Vergleich derzeit noch behaupten. Doch der VCI rechnet mit einer Verschlechterung der Geschäftslage. Eine sinkende Nachfrage, hohe Energiepreise, ein Fachkräftemangel und Standortnachteile haben Folgen. Es bedarf dringender Maßnahmen, um diese Herausforderungen anzugehen und die deutsche Industrie auf Kurs zu halten.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Forschung und Industrie / Wo steht Deutschland im internationalen Vergleich?

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