Tag der Rückengesundheit 2024: Innovative Trainingsprogramme und effektive Prävention gegen Rückenschmerzen in der Arbeitswelt

In Deutschland führen Atemwegs- und Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen zu Rekordkrankschreibungen, weshalb am 15. März der Tag der Rückengesundheit stattfindet. Unter dem Motto „Dein Kompass zur Rückengesundheit“ präsentieren Wissenschaftler des Projekts Ran Rücken ein einfach umsetzbares Trainingsprogramm, das mit drei Mal 30 Minuten sensomotorischem Ganzkörper-Training pro Woche vorbeugt und Schmerzen lindert. Bei bundesweiten Veranstaltungen können Betroffene und Fachleute die Programme kennenlernen und ausprobieren.
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Inhaltsübersicht

– In Deutschland erreichen Krankschreibungen durch Atemwegs- und Rückenbeschwerden ein Rekordniveau; am 15. März organisieren AGR e. V. und BdR e. V. den Tag der Rückengesundheit, um Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten vorzustellen.
– Das interdisziplinäre Projekt „Ran Rücken“ zeigt, dass gezielte Bewegung und sensomotorisches Störreiztraining (Perturbation) Rückenschmerzen wirksamer lindern als Schonung und die neuromuskuläre Stabilität verbessern.
– Basierend auf den Studienergebnissen wurden vier sensomotorische Ganzkörperübungen in zwölf Schwierigkeitsstufen entwickelt (3×30 Minuten/Woche), deren Wirksamkeit in einer Multicenter-Studie mit über 1.500 Patient:innen nachgewiesen und die als lizenzierte Kurse von Krankenkassen bezuschusst werden.

Aktuelle Entwicklungen und Expertise zur Rückengesundheit in Deutschland

Die Zahl der Krankschreibungen in Deutschland erreicht derzeit ein Rekordniveau, wobei insbesondere Atemwegs- und Muskel- und Skelettbeschwerden, wie Rückenschmerzen, zu vermehrter Abwesenheit am Arbeitsplatz führen. Vor diesem Hintergrund richtet sich der Blick auf den Tag der Rückengesundheit am 15. März, eine bundesweite Initiative, die auf vielfältige Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten aufmerksam macht. Im Fokus stehen dabei wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse, etwa aus dem interdisziplinären Forschungsprojekt „Ran Rücken“ – dem bislang größten seiner Art in Deutschland.

Auf der Basis der Forschungsergebnisse wurde ein vielseitiges, sowohl für Anfänger als auch für Leistungssportler geeignetes Trainingsprogramm entwickelt. Verschiedene Trainingsprogramme haben sich in den letzten Jahren als zunehmend wirksam bei Rückenschmerzen erwiesen. Sie sind in der Regel einfach und schnell umsetzbar, erklärt Prof. Frank Mayer, Professor für Sportmedizin und Sportorthopädie sowie Projektleiter von „Ran Rücken“.

Eine zentrale Erkenntnis aus dem vom Bundesinstitut für Sportwissenschaften geförderten Verbund mit 13 beteiligten Forschungseinrichtungen lautet: Bewegung ist notwendig, um Schmerzen im Rücken vorzubeugen oder zu lindern. Schonung wirkt kontraproduktiv, denn Bewegung unterstützt die schnelle Schmerzbekämpfung. Zudem sollte besonders das Training von Bewegungsabläufen im Alltag gefördert werden, die häufig Rückenschmerzen auslösen, etwa Treppensteigen, Lasten heben oder Stolpern. Dieser Ansatz basiert auf dem Prinzip der „Perturbation“, bei dem das Zusammenspiel von Nerven und Muskeln durch unerwartete Störungsreize trainiert wird. Wenn das neuromuskuläre System regelmäßig beansprucht wird, ist man besser gewappnet, so Prof. Mayer.

Rückenschmerzen entstehen oft durch eine verminderte Rumpfstabilität, verursacht durch neuronale, muskuläre und strukturelle Defizite. Deshalb wurde im Rahmen von „Ran Rücken“ ein neues Trainingsinterventionsprogramm entwickelt, das sensomotorische Ganzkörper-Kraftübungen integriert, die konsequent die Perturbation einbeziehen. Das Programm umfasst vier Grundübungen in 12 Schwierigkeitsstufen und ist flexibel an die individuelle Leistungsfähigkeit anpassbar – egal, ob für Anfänger oder Hochleistungssportler. Das Trainingsprogramm erfordert keine großen Hilfsmittel und kann in kurzer Zeit überall absolviert werden. Dreimal wöchentlich 30 Minuten sind ausreichend, betont Mayer.

Die Wirksamkeit wurde in einer umfangreichen Multicenter-Studie mit über 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie in weiteren Begleitstudien nachgewiesen. Das Programm wird als lizenzierte Kurse angeboten und von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst. Interessierte erhalten im Rahmen des Tags der Rückengesundheit am 15. März in ganz Deutschland die Gelegenheit, dieses und weitere wissenschaftlich fundierte Angebote kennenzulernen und auszuprobieren – unter dem Motto „Dein Kompass zur Rückengesundheit“. Zehn fundierte Empfehlungen stehen dabei im Mittelpunkt.

Auf der Website https://www.agr-ev.de/tdr finden Nutzerinnen und Nutzer eine Übersicht, ein kostenloses Booklet, Experteninterviews in Form von Podcasts sowie einen Veranstaltungskalender. Gesundheitsexpertinnen und -experten können zudem ihre lokalen und digitalen Angebote kostenfrei eintragen, begleitet von umfangreicher Öffentlichkeitsarbeit und Promotionsmaterialien durch die AGR und den BdR.

Rückengesundheit im Fokus: Warum Prävention heute mehr denn je zählt

Rückenschmerzen stellen einen der bedeutendsten gesellschaftlichen Brennpunkte dar. Sie gehören zu den häufigsten Ursachen für Arbeitsausfall und beeinträchtigen sowohl das individuelle Wohlbefinden als auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit erheblich. Die zunehmende Verbreitung von Bewegungsmangel, verstärkt durch moderne Arbeitswelten, insbesondere durch das Homeoffice, verschärft dieses Problem. Gleichzeitig rücken die Prävention und die Förderung der Rückengesundheit immer stärker in den Mittelpunkt sozialpolitischer Maßnahmen und betrieblicher Gesundheitsförderung.

Gesundheit und Arbeitswelt: Rückenschmerzen als Volkskrankheit

Rückenschmerzen haben sich als eine der zentralen Volkskrankheiten etabliert. Die moderne Arbeitswelt mit langen Sitzphasen und geringer körperlicher Aktivität trägt maßgeblich zu dieser Entwicklung bei. Homeoffice und digitale Arbeitsformen führen dazu, dass viele Beschäftigte ihre Bewegungsgewohnheiten zunehmend vernachlässigen. Diese Situation verlangt eine Neuorientierung im Umgang mit Rückengesundheit: Prävention darf nicht nur Aufgabe des Einzelnen sein, sondern muss integraler Bestandteil von Arbeits- und Gesundheitspolitik werden.

Innovative Ansätze und Präventionsperspektiven für die Zukunft

Die moderne Trainingswissenschaft hat alte, bewegungsfeindliche Paradigmen bereits überwunden und bietet fundierte, wirksame Konzepte zur Rückengesundheit. Präventionsstrategien, die auf gezielte Bewegung, ergonomische Arbeitsumgebungen und digitale Gesundheitsangebote setzen, können die enorme Belastung durch Rückenschmerzen wirksam reduzieren. Für die Gesellschaft bedeutet das, neben der Steigerung der Lebensqualität, auch die Vermeidung erheblicher wirtschaftlicher Schäden durch Krankheitsausfälle.

Für den Alltag lassen sich konkrete Handlungsoptionen formulieren, mit denen Beschäftigte und Privatpersonen aktiv Rückenschmerzen vorbeugen können:

  • Regelmäßige Bewegung integrieren – auch kurze Pausen zum Strecken und Mobilisieren sind wichtig
  • Ergonomische Arbeitsplätze gestalten mit angepassten Stühlen und Tischen
  • Digitale Gesundheitsangebote nutzen, die motivieren und individuell unterstützen
  • Bewusst auf Haltung und Belastung achten, etwa beim Sitzen oder Heben

Diese Maßnahmen setzen dort an, wo die Ursachen der Rückenschmerzen entstehen – und stärken langfristig die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Gesellschaft und Arbeitswelt gleichermaßen.


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Vom Anfänger bis zum Leistungssportler: das beste Workout für einen gesunden Rücken

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