Bremen (VBR). Die Zahl der Krankschreibungen in Deutschland erreicht derzeit ein Rekordniveau, wobei insbesondere Atemwegs- und Muskel- und Skelettbeschwerden, wie Rückenschmerzen, zu vermehrter Abwesenheit am Arbeitsplatz führen. Um auf die verschiedenen Möglichkeiten zur Prävention und Behandlung von Rückenleiden aufmerksam zu machen, findet am 15. März der Tag der Rückengesundheit statt. Dabei stehen wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zur Rückengesundheit im Mittelpunkt, wie sie beispielsweise im interdisziplinären Forschungsprojekt “Ran Rücken” gewonnen wurden – dem bisher größten Projekt dieser Art in Deutschland. Basierend auf den Ergebnissen des Projekts wurde ein Trainingsprogramm entwickelt, das sowohl für Anfänger als auch für Leistungssportler geeignet ist. “Verschiedene Trainingsprogramme haben sich in den letzten Jahren als zunehmend wirksam bei Rückenschmerzen erwiesen. Sie sind in der Regel einfach und schnell umsetzbar”, erklärt Prof. Frank Mayer, Professor für Sportmedizin und Sportorthopädie und Projektleiter von “Ran Rücken”. Veranstaltet wird der Tag der Rückengesundheit vom Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. und dem Bundesverband deutscher Rückenschulen (BdR) e. V.
Eine wichtige Erkenntnis aus dem vom Bundesinstitut für Sportwissenschaften geförderten Forschungsverbund, an dem 13 Forschungseinrichtungen beteiligt waren, lautet: Um Schmerzen im Rücken vorzubeugen oder zu lindern, ist Bewegung notwendig. Schonung ist bei Rückenschmerzen kontraproduktiv, Bewegung hingegen hilft dabei, die Schmerzen schnell zu bekämpfen. Zusätzlich sollte gezielt das Training von Bewegungsabläufen erfolgen, die Rückenschmerzen auslösen können, wie Treppensteigen, Lasten heben oder Stolpern. Dieser Ansatz beruht auf dem Prinzip der “Perturbation”, bei dem durch unerwartete Störungsreize das Zusammenspiel von Nerven und Muskeln trainiert wird. “Wenn das neuromuskuläre System regelmäßig beansprucht wird, ist man besser gewappnet”, erklärt Prof. Mayer. Rückenschmerzen entstehen häufig aufgrund einer verminderten Rumpfstabilität, die durch Defizite auf neuronal, muskulär und struktureller Ebene verursacht wird.
Auf Grundlage dieser Erkenntnisse wurde im Rahmen des Forschungsprojekts “Ran Rücken” ein neues Trainingsinterventionsprogramm entwickelt. Es zeichnet sich durch eine Kombination aus sensomotorischen Ganzkörper-Kraftübungen aus, die konsequent die Perturbation einbeziehen – also Übungen, bei denen der Körper schnell auf Störfaktoren reagieren muss. Das Programm umfasst vier Grundübungen in 12 Schwierigkeitsstufen und kann überall durchgeführt und an die individuelle Leistungsfähigkeit angepasst werden, egal ob für Anfänger oder Hochleistungssportler. “Das Trainingsprogramm erfordert keine großen Hilfsmittel und kann in kurzer Zeit überall absolviert werden. Dreimal wöchentlich 30 Minuten sind ausreichend”, so Mayer. Die Wirksamkeit des Programms wurde in einer umfangreichen Multicenter-Studie mit über 1.500 Patientinnen und Patienten sowie in weiteren Begleitstudien nachgewiesen. Das Programm wird in Form lizenzierter Kurse angeboten und von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst.
Im Rahmen des Tags der Rückengesundheit am 15. März haben Interessierte in ganz Deutschland die Möglichkeit, Angebote wie dieses und viele weitere kennenzulernen und auszuprobieren. Unter dem Motto “Dein Kompass zur Rückengesundheit” stehen zehn wissenschaftlich fundierte Empfehlungen im Mittelpunkt. Auf der Website www.agr-ev.de/tdr finden Interessierte eine Übersicht, ein kostenloses Booklet, Experteninterviews in Form von Podcasts und einen Veranstaltungskalender. Gesundheitsexpertinnen und -experten haben außerdem die Möglichkeit, ihre lokalen und digitalen Angebote kostenfrei einzutragen. Der AGR und der BdR unterstützen mit Öffentlichkeitsarbeit und Promotionsmaterial.
Für weitere Informationen und druckfähiges Bildmaterial steht der Pressekontakt Lara Meyer von der Aktion Gesunder Rücken e. V. zur Verfügung.
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Vom Anfänger bis zum Leistungssportler: das beste Workout für einen gesunden Rücken
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