Berlin (ots) – Arzneimittel im Badezimmer zu lagern, ist laut dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) keine gute Idee. Denn die feuchte und warme Umgebung kann nicht nur die Qualität der Medikamente beeinträchtigen sondern sogar gesundheitsschädliche Abbauprodukte entwickeln. Thomas Brückner, Geschäftsfeldleiter Pharmazie und Apotheker beim BPI, erklärt: “Nur ein sachgerecht gelagertes Arzneimittel ist bis zum Verfallsdatum sicher, wirksam und qualitativ hochwertig.” Daher rät er dazu, Arzneimittel trocken und kühl in Räumen zu lagern, in denen eine konstante Temperatur herrscht wie das Schlafzimmer oder der Flur.
Experten geben Tipps zur richtigen Aufbewahrung von Arzneimitteln:
1. Arzneimittel sollten lichtgeschützt in ihrer Originalverpackung aufbewahrt werden, sowohl in der Direktverpackung als auch in der Faltschachtel.
2. Je nach Angaben im Beipackzettel sollten Arzneimittel bei einer Raumtemperatur zwischen 15 und 25 Grad Celsius gelagert werden. Im Kühlschrank sollten sie zwischen zwei und acht Grad aufbewahrt werden und tiefgekühlt bei -15 Grad.
3. Arzneimittel sollten keiner Hitze oder direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden, auch nicht im Auto oder in der Strandtasche.
4. Bei bestimmten Arzneimitteln wie Augentropfen, Nasensprays oder angerührten Salben sollte auf die Aufbrauchfrist geachtet werden, da sie nach dem Öffnen Keime bilden können.
5. Um Kinder vor dem Zugriff auf Arzneimittel zu schützen, bietet sich ein kleiner abschließbarer Schrank oder Arzneikoffer an.
6. Abgelaufene Arzneimittel sollten direkt über den Restmüll entsorgt werden, niemals in Spüle oder Abfluss gegossen werden, um die Umwelt zu schützen.
Besondere Vorsicht ist bei Braustabletten geboten, die den Wirkstoff Acetysalicylsäure enthalten. Werden sie zu warm aufbewahrt, können sie sich in der Folie aufblähen und verlieren ihre Qualität. In diesem Fall sollten sie nicht mehr eingenommen werden. Verpackungen, die sich aufblähen, starke Gerüche entwickeln oder Tabletten Risse bilden, sollten ebenfalls nicht eingenommen werden. Stattdessen sollte man sich in der Apotheke vor Ort beraten lassen.
Patienten, die mehrere Arzneimittel einnehmen, verwenden oft Pillenboxen als Dosierhilfen. Doch manche Brause- und Schmelztabletten oder Weichgelantinekapseln können bereits nach kurzer Zeit Luftfeuchtigkeit binden und ihre Qualität verlieren. In solchen Fällen sollten die Tabletten bis zur Einnahme in der Blisterverpackung und Schachtel belassen werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann die Tabletten aus dem Blister abschneiden und in die Pillenbox sortieren.
Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft Tabletten mit magensaftresistentem Überzug. Diese sollten mindestens 30 bis 60 Minuten vor dem Essen eingenommen werden und weder geteilt, zerkleinert noch gekaut werden.
Der BPI weist darauf hin, dass die Ratschläge keine Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose oder -behandlung bieten und keinen Arztbesuch ersetzen können.
Weitere Informationen zum Thema Selbstmedikation sind auf der Webseite des BPI zu finden.
Pressekontakt:
Andreas Aumann (Pressesprecher), Tel. 030 27909-123, aaumann@bpi.de
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