Bremen (VBR). Die Zurückhaltung der Bundesregierung gegenüber Zinserleichterungs-Programmen für den Wohnungsbau stößt in der Immobilienwirtschaft auf scharfe Kritik. Der Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), Dr. Andreas Mattner, betont, dass gerade Ideen für Zinserleichterungen angesichts des dramatischen Wohnungsmangels nicht voreilig verworfen werden sollten. Aktuell fehlen bereits 550.000 Wohnungen und es werden wirksame Antworten benötigt.
Die Immobilienwirtschaft sieht in kostengünstigen KfW-Programmen einen entscheidenden Hebel, um den Wohnungsbau wieder anzukurbeln. Ein begünstigter KfW-Zins von zwei Prozent bei einer Kreditlaufzeit von zehn Jahren könnte jährlich den Bau von 100.000 neuen Wohnungen ermöglichen. Dafür müsste der Staat jedoch drei Milliarden Euro bereitstellen.
Dr. Mattner betont, dass der Staat diese Investition letztlich über Steuern und ersparte Transferleistungen wieder zurückbekommen würde. Außerdem wäre es ein Beitrag zur sozialen Stabilität, die aufgrund des wachsenden Konkurrenzkampfs um immer weniger freien Wohnraum gefährdet ist.
Der ZIA zeigt sich erfreut über den wachsenden Raum, den der digitale Bauantrag gewinnt. Dennoch warnt Mattner davor, die Verbesserungen angesichts der aktuellen Lage zu überschätzen. Es könne nicht beschleunigt werden, was nicht gebaut werde. Die immensen Zinssteigerungen im Jahr 2023 hätten den Spielraum der Immobilienwirtschaft stark eingeschränkt. Daher sei ein neuer Anschub dringender denn je erforderlich.
Der ZIA prognostiziert einen weiteren Wohnungsbedarf von rund 750.000 Wohnungen bis 2025. Bis 2027 könnten es sogar bis zu 830.000 Wohnungen sein. Die Situation ist also dringlich.
Der ZIA ist der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft und spricht für rund 37.000 Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Er vertritt die Interessen der Branche auf nationaler und europäischer Ebene und setzt sich für ihre Anerkennung als wichtigen Wirtschaftsfaktor ein. Präsident des Verbandes ist Dr. Andreas Mattner.
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