Berlin, 18.08.2023 – 08:26
Wohnbaumarkt düster: Baugenehmigungen im ersten Halbjahr stark zurückgegangen
Berlin – Der Wohnungsbau in Deutschland kämpft weiterhin mit gravierenden Problemen. Laut den aktuellen Halbjahreszahlen des Statistischen Bundesamtes sank die Zahl der Baugenehmigungen für Neu- und Umbauten im ersten Halbjahr 2023 um insgesamt 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders dramatisch ist die Lage im Neubau von Eigenheimen, hier gab es sogar einen Rückgang von 40 Prozent.
Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, kommentierte die Zahlen mit deutlichen Worten: “Die Bilanz für das erste Halbjahr 2023 zeigt im Wohnungsbau ein ungemein düsteres Bild. Nach einem erneuten Rückgang im Juni um 28 Prozent, dem neunten Monat mit einem zweistelligen Rückgang in Folge, sind im ersten Halbjahr 2023 mit 135.200 Einheiten nun insgesamt 27 Prozent weniger Wohnungen im Neu- und Umbau genehmigt worden als im Vorjahreszeitraum. Eine Besserung ist nicht in Sicht.”
Leerstand und Investorenzurückhaltung
Die Gründe für diese dramatische Entwicklung sind vielschichtig. Die steigenden Baukosten und die Unsicherheit über das weitere Vorgehen der Politik tragen dazu bei, dass Investoren weiterhin auf der Bremse stehen. Zudem sorgen Zinssteigerungen und erhöhte energetische Anforderungen dafür, dass der Wohnungsbau nur sehr langsam vorankommt.
Neben den privaten Haushalten sind auch öffentliche Wohnungsgesellschaften betroffen. Eine Investitionszulage sowie die Aussetzung des EH40-Standards bei öffentlichen Förderprogrammen könnten Abhilfe schaffen. Um den Wohnungsmarkt anzukurbeln und von der Politik mehr Unterstützung zu erhalten, fordert der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie eine massive Ausweitung des Zinsverbilligungsprogramms der KfW, eine verbesserte Abschreibungsmöglichkeit, eine Absenkung der Grunderwerbsteuer und eine Investitionszulage für öffentliche Wohnungsgesellschaften.
Ungewollte Verunsicherung bei Förderprogrammen
Ein weiteres Problem stellt die mangelnde Kommunikation und Umsetzung von Förderprogrammen dar. Tim-Oliver Müller verweist beispielsweise auf die Wärmepumpen, bei denen die Zahl der Förderanträge im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um 50.000 zurückging. Initiativen, die gut gemeint waren, aber nicht ausreichend kommuniziert wurden, verunsichern die Menschen.
Auch im Nichtwohnungsbau gibt es keine Entlastung für die Baubetriebe. Das Volumen der Neubaugenehmigungen im Wirtschafts- und Öffentlichen Hochbau ging im ersten Halbjahr um über 20 Prozent zurück.
Langfristig verlässliche Rahmenbedingungen gefordert
Um den Wohnungsbau wieder anzukurbeln, fordert Müller langfristig verlässliche Rahmenbedingungen. Es bedarf einer gemeinsamen Anstrengung von Politik und Bauindustrie, um den Wohnungsmarkt zu beleben und die dringend benötigten Wohnungen zu schaffen.
Die hier genannten Informationen stammen alle aus der Pressemeldung des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie e.V., welcher als eine zentrale Organisation die Interessen der deutschen Bauindustrie vertritt. Der Verband setzt sich für die Schaffung günstigerer Rahmenbedingungen ein und unterstützt Bauunternehmen, um eine nachhaltige und gesunde Bauindustrie in Deutschland zu fördern.
Kontakt:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Britta Frischemeyer
Leitung Presse & Kommunikation
Kurfürstenstraße 129, 10785 Berlin
Telefon 030 21286-229
britta.frischemeyer@bauindustrie.de
www.bauindustrie.de
Für weitere Informationen, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel Halbzeitbilanz 2023: Düsteres Bild im Wohnungsbau
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.