Berlin, 25.08.2023 – 08:46
Wohnungsbauunternehmen erleiden herben Rückschlag: Auftragseingang im ersten Halbjahr deutlich im Minus
Berlin – Die deutschen Wohnungsbauunternehmen sehen düsteren Zeiten entgegen, da die Auftragseingänge im ersten Halbjahr 2023 einen dramatischen Einbruch verzeichneten. Laut dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. (HDB) führt dieser Rückgang zu einem akuten Wohnraummangel, der nicht nur zu steigenden Miet- und Kaufpreisen führt, sondern auch sozialen Unfrieden und einen Fachkräftemangel mit sich bringt.
“Was wir jetzt in den Auftragsbüchern sehen, wird schon sehr bald bittere Realität werden: Erst brechen die Baugenehmigungen und die Auftragseingänge ein, und dann fehlen uns die dringend benötigten Wohnungen. Der Wohnraummangel führt zu steigenden Miet- und Kaufpreisen, die sich keiner mehr leisten kann. Dies führt nicht nur zu sozialem Unfrieden, sondern auch zu einem zunehmenden Fachkräftemangel, da auch der Zuzug nach Deutschland zurückgehen wird. Wo sollen die Menschen denn auch leben und wie sollen sie es sich leisten?”, warnt Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer der BAUINDUSTRIE.
Einbruch der Auftragseingänge im Wohnungsbau
Laut dem Statistischen Bundesamt brachen die Auftragseingänge im Wohnungsbau im ersten Halbjahr 2023 um real 29 Prozent ein. Auch im Vergleich zum Vorjahr war kein Aufschwung zu verzeichnen, vielmehr betrug der Rückgang im Juni diesen Jahres im Vergleich zum Vorjahresmonat 11 Prozent. Die Situation dürfte sich in der zweiten Jahreshälfte weiter verschärfen, da bereits im Juli 40 Prozent der befragten Unternehmen über einen Auftragsmangel klagten.
Handlungsbedarf seitens der Bundesregierung
Müller appelliert an die deutsche Bundesregierung, schnell zu handeln und Maßnahmen zu ergreifen, um diese besorgniserregende Entwicklung zu stoppen. Er hofft, dass bis zum Wohnungsgipfel am 25. September ein umfassendes Maßnahmenpaket geschnürt wird, um dem akuten Wohnraummangel entgegenzuwirken. Andernfalls drohe die Wohnungsfrage zu einem sozialen Sprengstoff zu werden.
Lichtblick im Wirtschaftstiefbau
Die baukonjunkturelle Entwicklung im ersten Halbjahr brachte lediglich im Wirtschaftstiefbau einen Lichtblick. Hier wurde ein reales Orderplus von 5 Prozent verzeichnet. Die zusätzlichen Mittel für die Bahn haben den Bauunternehmen anscheinend geholfen. Dennoch fiel die Gesamtentwicklung der Branche nicht ganz so negativ aus wie im Wohnungsbau. Für das gesamte Bauhauptgewerbe wurde ein Orderminus von real 12,8 Prozent für das erste Halbjahr und ein Rückgang von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gemeldet.
Umsatzrückgang im ersten Halbjahr
Der Umsatz im ersten Halbjahr verzeichnete einen realen Rückgang von 5,5 Prozent. Das leichte Plus im Juni von 2,2 Prozent konnte daran nichts ändern. Dieses Plus ist allerdings auf einen statistischen Basiseffekt zurückzuführen, da das Amt für den Juni 2022 einen Rückgang von 11,3 Prozent gemeldet hatte.
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. (HDB) ist die Spitzenorganisation der Bauindustrie in Deutschland. Als Interessenvertretung der Branche setzt sich der HDB für die Belange der Bauunternehmen ein und vertritt ihre Anliegen gegenüber Politik, Verbänden und anderen Institutionen. Der HDB engagiert sich für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Bauwirtschaft und setzt sich für qualitativ hochwertige Bauwerke ein.
Pressekontakt:
Britta Frischemeyer
Leitung Presse & Kommunikation
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Quellen:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Statistisches Bundesamt
ifo Institut
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