Bremen (VBR). In den letzten Jahren ist eine besorgniserregende Entwicklung zu beobachten: Die Zahl der Menschen, die Opfer von Kriminalität werden, steigt stetig an. Eine Organisation, die sich dieser Herausforderungen annimmt und Unterstützung für die Betroffenen bietet, ist der WEISSE RING e.V., eine der größten Hilfsorganisationen für Kriminalitätsopfer in Deutschland. Gegründet wurde dieser gemeinnützige Verein im Jahr 1976 in Mainz und hat sich seither der Assistenz und Prävention in diesem Bereich verschrieben.
Die aktuellen Zahlen des Vereins sind alarmierend. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete der WEISSE RING einen Anstieg der neuen Opferfälle um fast elf Prozent, von 18.402 auf 20.415. Betrachtet man die Entwicklung über einen Zeitraum von fünf Jahren, zeigt sich sogar eine Zunahme um 19 Prozent. Diese Statistiken spiegeln eine gesellschaftliche Entwicklung wider, die auch in der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2023 erkennbar ist. So wurden dort der höchste Stand an Straftaten seit 2016 und ein Anstieg der polizeilich erfassten Kriminalfälle um 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr festgestellt, mit besonders hohen Zuwächsen bei Gewalttaten und Diebstählen.
Die Aufteilung der Delikte bei den vom WEISSEN RING erfassten Fällen zeigt, dass Körperverletzung inklusive häuslicher Gewalt, Sexualstraftaten und Stalking die häufigsten Straftaten waren, unter denen die Betroffenen leiden mussten. Besonders hervorzuheben ist, dass gut drei Viertel der Opfer Frauen sind, was die Notwendigkeit geschlechtsspezifischer Unterstützungsangebote unterstreicht.
Die Arbeit des WEISSEN RINGS ist dabei umfassend und reicht von der persönlichen Betreuung der Opfer über das bundesweite Opfer-Telefon bis hin zur Onlineberatung. Im Jahr 2023 wurden so insgesamt 43.279 neue Opferfälle bearbeitet. Doch trotz der beeindruckenden Zahl von nahezu 2.700 ehrenamtlichen Mitarbeitern in rund 400 Außenstellen bundesweit, weist die Bundesgeschäftsführerin Bianca Biwer darauf hin, dass der Bedarf an Hilfe weiter wächst und stets neue ehrenamtliche Helfer benötigt werden.
Der WEISSE RING finanziert seine Arbeit ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Bußgeldzuweisungen. Er erhält keine staatlichen Mittel und betont die Bedeutung der gemeinnützigen Arbeit und des Engagements jedes Einzelnen, um Opfern von Kriminalität beistehen zu können.
Die steigenden Zahlen sind ein Indikator für fortbestehende und neue Herausforderungen in der Gesellschaft und bei der Bekämpfung von Kriminalität. Organisationen wie der WEISSE RING spielen dabei eine unverzichtbare Rolle, indem sie Hilfe und Unterstützung bieten und somit ein wichtiges Sicherheitsnetz für die Opfer darstellen. Diese Entwicklung unterstreicht die Notwendigkeit eines gesellschaftlichen Bewusstseins und Engagements, um gemeinsam diesen Trend entgegenzutreten und den Schutz sowie die Unterstützung für Kriminalitätsopfer zu stärken.
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WEISSER RING: Deutlicher Anstieg bei Opferfällen
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