Hallstadt, 15.09.2023: Wasserstoff, produziert aus erneuerbaren Energien im eigenen Land, spielt eine entscheidende Rolle für die Unabhängigkeit, Wertschöpfung und Netzstabilität Deutschlands. Dies fordert Dr. Simone Peter, die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. (BEE), auf einer Veranstaltung des Verbands zum Wasserstoffhochlauf in Deutschland. Peter betont dabei die Bedeutung von grünem Wasserstoff als wichtige Komponente der Sektorenkopplung und zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts und der Energiesouveränität Deutschlands.
Ein effizienter Einsatz von Wasserstoff sei erforderlich und solle vor allem in Bereichen genutzt werden, in denen eine direkte Versorgung durch erneuerbaren Strom nicht möglich ist. Dies bedeute auch, dass Wasserstoff nicht als Standard im Heizungskeller oder im elektrifizierbaren Verkehr zum Einsatz kommen sollte, so Peter.
Der BEE zeigt in Szenarien auf, dass die inländische Produktion von grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien, von Ökostrom bis Bioenergie, einen erheblichen Beitrag zur Deckung des Bedarfs in Deutschland leisten kann und gleichzeitig die zukunftsfähige Wirtschaftskraft des Landes ankurbelt.
Die Produktion von grünem Wasserstoff vor Ort bietet neben der Sicherheit der Versorgung auch enorme Potenziale für die Wertschöpfung und die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle. Studien zeigen zudem, dass die erwarteten Produktionskosten für grünen Wasserstoff in Deutschland sinken und teilweise bereits unter den Importkosten liegen. Deshalb sieht Peter keinen Grund, wichtige Wertschöpfungsketten der Energieversorgung anderen Ländern zu überlassen.
Die Bundesregierung hat die Potenziale der heimischen Wasserstoffproduktion bereits erkannt und in der “Nationalen Wasserstoffstrategie” von 5 auf 10 Gigawatt (GW) nach oben korrigiert. Allerdings droht in der Gesetzgebung weiterhin ein zu starker Fokus auf den Import von Wasserstoff. Der BEE plädiert daher dafür, auf “no-regret” Maßnahmen zu setzen, die den Aufbau einer überdimensionierten Infrastruktur vermeiden und alle Potenziale für Wasserstoffspeicher in Deutschland berücksichtigen.
Die heimische Produktion von grünem Wasserstoff kann zudem einen echten Beitrag zur Stabilität des Energiesystems leisten, wenn sie systemdienlich ausgestaltet wird. Elektrolyseure, die in den richtigen Zeitfenstern mit erneuerbarem Strom betrieben werden, können zur Entschärfung von Netzproblemen beitragen und den Netzausbau reduzieren.
Dr. Peter bemängelt auch eine Lücke in den Plänen der Bundesregierung in Bezug auf die Wasserstoffproduktion aus Biomasse und die Herstellung von Wasserstoff-Derivaten. Diese Lücke müsse schnell geschlossen werden, da die Wasserstoffproduktion aus Biomasse aufgrund der vorhandenen Infrastruktur und Grundstoffe vergleichsweise einfach hochgefahren werden könne. Zudem könne durch die Weiterveredelung von Wasserstoff zu synthetischem Methan unter Verwendung von Kohlendioxid aus biogenen Quellen ein Produkt gewonnen werden, dessen Gesamtemissionen sogar negativ sind.
Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. setzt sich dafür ein, dass Deutschland seine Potenziale in der heimischen Wasserstoffproduktion ausschöpft und damit die Unabhängigkeit, Wertschöpfung und Netzstabilität sichert.
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