Berlin, 08.09.2023 – 16:19
Ver.di kritisiert Vorschläge zur Reform des Rettungsdienstes
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) äußert starke Bedenken gegenüber den aktuellen Vorschlägen der Regierungskommission zur Reform des Rettungsdienstes. Sylvia Bühler, Mitglied des Bundesvorstands von ver.di, betonte, dass zwar klar sei, dass angesichts der unterschiedlichen Zuständigkeiten und Vorgaben eine grundlegende Reform und Vereinheitlichung der Notfallversorgung notwendig sei, jedoch dürfe die flächendeckende Versorgung nicht untergraben werden.
Warnung vor drastischer Reduzierung der Rettungsstellen
In diesem Zusammenhang warnt Bühler davor, die Zahl der Rettungsstellen drastisch zu reduzieren. Der Vorschlag der Regierungskommission sieht vor, die aktuelle Zahl von etwa 240 Rettungsstellen auf 80 zu verringern. Bühler betont jedoch, dass eine bessere und digitale Vernetzung zwar sinnvoll sei, aber keineswegs eine Rettungsstelle ersetzen könne: “Wenn es um Menschenleben geht, darf nicht gespart werden.” Eine gute Versorgung setze bedarfsgerechte und bundesweit einheitliche Personalvorgaben voraus. Die Retterinnen und Retter hätten gute Arbeitsbedingungen verdient, so Bühler weiter.
Forderung nach vollständiger Refinanzierung der Kosten
Darüber hinaus fordert ver.di, dass die tatsächlichen Kosten des Rettungsdienstes weiterhin vollständig durch die Krankenkassen und die öffentliche Hand refinanziert werden. Der vorgeschlagene Finanzierungsmix aus Vorhaltepauschalen und Leistungsanteil würde laut ver.di das Prinzip der Selbstkostendeckung aushöhlen und stehe im Gegensatz zur von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach propagierten Entökonomisierung des Gesundheitswesens.
Stellungnahme von Richard Rother, ver.di-Bundesvorstand:
“Es ist wichtig, die Notfallversorgung zu reformieren und zu verbessern, aber dies darf nicht auf Kosten der flächendeckenden Versorgung und der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Rettungsdienst geschehen. Wir fordern eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Notfallversorgung und eine vollständige Refinanzierung der tatsächlichen Kosten durch die Krankenkassen und die öffentliche Hand.”
Über ver.di:
ver.di ist eine der größten Gewerkschaften in Deutschland und vertritt die Interessen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in verschiedenen Branchen. Die Gewerkschaft setzt sich für gute Arbeitsbedingungen, faire Löhne und soziale Gerechtigkeit ein.
Weitere Informationen zu ver.di finden Sie auf der Webseite der Gewerkschaft: www.verdi.de/presse
Pressekontakt:
Richard Rother
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin
Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail: pressestelle@verdi.de
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