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ver.di kritisiert EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Einschüchterungsklagen in den Medien

Pressemeldung:ver.di kritisiert EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Einschüchterungsklagen in den Medien

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Berlin, 12.07.2023 – 16:14

EU-Richtlinie gegen Einschüchterungsklagen: ver.di fordert Riegel vor missbräuchlichen Praktiken

ver.di, die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, kritisiert die Verwässerung der Pläne für die Anti-SLAPP-Richtlinie und fordert einen Riegel vor missbräuchlichen Praktiken. Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di hat sich in einem offenen Brief an Bundesjustizminister Marco Buschmann gewandt und gemeinsam mit einem Bündnis aus Nichtregierungsorganisationen aus dem Informationsfreiheits- und Umweltschutzbereich den Entwurfsstand der Europäischen Richtlinie gegen Einschüchterungsklagen (Anti-SLAPP-Richtlinie) kritisiert.

Kritik an der Verwässerung der Pläne

Die geplante Richtlinie soll das weit verbreitete Problem strategischer, missbräuchlicher Klagen gegen zivilgesellschaftliche Akteur*innen eindämmen. Doch der aktuelle Entwurfstext würde lediglich einen Bruchteil der tatsächlichen Fälle als solche einkategorisieren. Unter die Richtlinie sollen nur noch Fälle in bestimmten internationalen Konstellationen fallen, was 90 Prozent der tatsächlichen Fälle in Europa ausschließt. Zudem wird die Hürde, als “offensichtlich unbegründete” Klage zu gelten, so hoch gesetzt, dass kaum eine Verbesserung erkennbar ist. Der Anspruch auf Entschädigung für durch missbräuchliche Klagen erlittene Schäden wurde zudem gestrichen.

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ver.di: Solidarität gegen Einschüchterung

Christoph Schmitz, für Medien zuständiges Mitglied des ver.di-Bundesvorstands, betont die Wichtigkeit juristischer Antworten gegen Einschüchterung durch finanzstarke Akteur*innen oder Kräfte von Rechts im öffentlichen Diskurs. Er kritisiert die erhebliche Verwässerung der Anti-SLAPP-Richtlinie und bezeichnet sie als einen Bärendienst für die aufgeklärte Öffentlichkeit, von der Demokratien leben. Einschüchterungsklagen seien undemokratisch, und es müsse ein Riegel vor solch missbräuchlicher Praxis vorgeschoben werden. Schmitz fordert die EU-Institutionen auf, sich im anstehenden Trilog-Verfahren auf das eigentliche Ziel der Anti-SLAPP-Richtlinie zurückzubesinnen: die Stärkung der Demokratie in Europa.

Zunahme juristischer Angriffe in Deutschland

Die zunehmende Verwendung juristischer Angriffe von rechter Seite in Deutschland wird durch eine Dunkelfeldstudie des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) Jena deutlich. Auch das Vorgehen der Familie Hohenzollern, die Abmahnungen an Personen aus Wissenschaft und Medien verschickte, die sich mit ihren Restitutionsforderungen auseinandersetzten, erregte Aufmerksamkeit.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di setzt sich für Arbeitnehmerrechte und eine gerechte Gesellschaft ein. Mit über zwei Millionen Mitgliedern gehört sie zu den größten Gewerkschaften Deutschlands.

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Kontakt:

Richard Rother
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin
Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail: pressestelle@verdi.de
www.verdi.de/presse

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11 Antworten

    1. Typisch ignorantes Kommentar! EU-Richtlinien sind wichtige Themen! Ver.di setzt sich für die Interessen der Arbeitnehmer ein, während du anscheinend lieber den Kopf in den Sand steckst. Informier dich, bevor du so einen Blödsinn von dir gibst!

  1. Ich finde es total übertrieben, dass ver.di diese EU-Richtlinie kritisiert. Einschüchterungsklagen sind doch wichtig!

  2. Also ich finde, dass die EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Einschüchterungsklagen in den Medien total überflüssig ist. Wer braucht sowas?

    1. Ver.di hat das Recht, sich über EU-Richtlinien aufzuregen, solange es ihre Interessen betrifft. Es ist wichtig, dass Gewerkschaften für ihre Mitglieder kämpfen. Vielleicht solltest du dich lieber um wichtige Dinge kümmern, anstatt anderen vorzuschreiben, worüber sie sich aufregen dürfen.

  3. Ich finde, Einschüchterungsklagen sollten in den Medien strenger bekämpft werden. Ver.di hat da vollkommen Unrecht!

    1. Da habe ich eine ganz andere Meinung. Einschüchterungsklagen sind ein wichtiges Instrument, um die Rechte der Arbeitnehmer zu schützen. Ver.di setzt sich für gerechte Arbeitsbedingungen ein und verdient Respekt, anstatt Unrecht zugeschrieben zu bekommen.

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