Berlin (ots) – In der Ukraine explodierte vor vier Wochen der Kachowka-Staudamm und löste eine Flutkatastrophe aus. Millionen Liter Wasser ergossen sich über die Regionen entlang des Flusses Dnipro im Südosten des Landes und richteten verheerende Schäden an. Die Johanniter Unfall Hilfe e.V. war vor Ort und berichtet über das Ausmaß der Zerstörung und die dringend benötigte Hilfe für die betroffenen Menschen.
“Häuser, Felder und Betriebe liegen völlig zerstört da. Kein einziges Haus in den Flutgebieten ist verschont geblieben”, berichtet Olena Tanasiichuk von der Johanniter-Partnerorganisation ELEOS. Die Situation verschärft sich weiter, denn die Menschen haben nicht nur ihre Arbeit und Hab und Gut verloren, sondern auch ihre Lebensgrundlage. Die betroffenen Gebiete waren die Kornkammer der Ukraine und damit wichtig für die Nahrungsmittellieferungen weltweit. Tausende Menschen haben ihre Arbeitsstellen als Landwirte oder in der Weiterverarbeitung und Versendung der Ernte verloren. Brunnen, Flüsse und Grundwasser sind verseucht und das verbleibende Wasser im Stausee reicht nicht aus, um Metropolen und Landwirtschaft langfristig zu versorgen. Den Menschen fehlen zudem sämtliche Haushaltsgegenstände, um sich eine Mahlzeit zuzubereiten.
Um den Betroffenen zu helfen, haben die Johanniter gemeinsam mit ihren Partnern NEW DAWN und ELEOS in den letzten vier Wochen hunderte Menschen evakuiert und in sichereren Regionen untergebracht. Zudem wurden Hilfsgüter des täglichen Bedarfs wie Feldbetten, Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Kleidung und Geschirr verteilt. Ehrenamtliche Helfer gehen von Haus zu Haus und pumpen das noch vorhandene Schmutzwasser aus den Kellern und Wohnräumen.
Die größte Herausforderung ist derzeit die Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Über eine Million Liter Wasser wurden in Wassertanks und Wasserflaschen verteilt. Zusätzlich helfen Wasserfilter dabei, verschmutztes Wasser wieder nutzbar zu machen. Die Johanniter und ELEOS haben außerdem zwei Krankenhäuser mit Medikamenten zur Behandlung von Durchfallerkrankungen und Hautinfektionen versorgt, da bereits Infektionen aufgetreten sind.
Zusätzlich zur Soforthilfe haben die Johanniter und ihre Partner begonnen, langfristig die Wasserversorgung für die Bevölkerung sicherzustellen. Erste Brunnenbohrungen konnten erfolgreich durchgeführt werden, indem Tiefen gewählt wurden, die nicht durch das verschmutzte Wasser verunreinigt wurden.
Die Johanniter sind seit Kriegsbeginn in der Ukraine aktiv und unterstützen Geflüchtete, Vertriebene, Gebliebene und Rückkehrer vor allem im Osten und Südosten des Landes. Monatlich werden rund 30.000 Menschen mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln versorgt.
Um ihre Hilfsmaßnahmen in der Ukraine fortsetzen zu können, sind die Johanniter auf Spenden angewiesen. Spenden können an die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. mit dem Stichwort “Ukraine” auf folgendes Konto überwiesen werden: DE94 3702 0500 0433 0433 00 (Bank für Sozialwirtschaft).
Die Johanniter und ihre Partner stehen für Interviews zur Verfügung, um weitere Informationen über die aktuelle Situation und ihre Hilfsmaßnahmen zu geben.
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Sandra Lorenz, Fachbereichsleitung Kommunikation Auslandshilfe
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