Bremen (VBR). Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) hat beim diesjährigen Neujahrsempfang in Berlin vier Forderungen an die Politik gestellt. Dabei geht es dem Verband nicht um finanzielle Unterstützung, sondern um die Schaffung passender Rahmenbedingungen, um den Berufsstand der Tierärzte zu stärken. Laut bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder ist die tierärztliche Versorgung bereits lückenhaft und würde sich weiter verschlechtern, wenn nicht schnell gehandelt wird.
Eine der Forderungen betrifft den Abbau von Bürokratie. Moder wünscht sich, dass der Bundeslandwirtschaftsminister den Tierärzten ähnlich wie den Hausärzten bessere Verdienstmöglichkeiten und weniger Bürokratie verspricht. Insbesondere der Referentenentwurf zur Novellierung der Tierärztlichen Hausapothekenverordnung spielt hierbei eine wichtige Rolle. Durch die Abschaffung von nur fünf Nachweispflichten könnten Tierärzte mehr Zeit für ihre eigentliche Arbeit am Tier aufbringen. Allerdings fehlt der Glaube an die Umsetzung dieser Vorschläge durch die Bundesländer.
Ein weiteres Anliegen betrifft die Aktualisierung der Studiumsinhalte. Der Verband schlägt vor, die Inhalte des Veterinärmedizinstudiums um Ökonomie und Kommunikation zu erweitern, um den angehenden Tierärzten das notwendige Rüstzeug für die Selbstständigkeit mitzugeben. Dadurch sollen mehr Tierärzte den Mut haben, eine eigene Praxis zu eröffnen.
Darüber hinaus unterstützt der bpt die Gebührenerhöhung für tierärztliche Leistungen und die Überarbeitung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT), die vor einem Jahr in Kraft getreten sind. Durch die daraus resultierenden Mehreinnahmen konnten die Gehälter von angestellten Tierärzten und Tiermedizinischen Fachangestellten bereits gesteigert werden. Diese Maßnahme trägt zu einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Tiermedizin bei.
Die letzte Forderung des Verbands betrifft die Notdienstversorgung für Tiere. Um zu verhindern, dass die Notdienstversorgung in den nächsten Jahren zusammenbricht, fordert der bpt mehr Flexibilität beim Arbeitszeitgesetz. Insbesondere die Ruhezeitregelung von elf Stunden müsse flexibler gestaltet werden, um den Tierärzten mehr Spielraum zu geben.
Der bpt setzt sich außerdem für den Erhalt der freien Praxen als Rückgrat des Berufsstands ein. Es brauche ausreichend Stellenangebote, um junge Tierärzte dazu zu motivieren, sich selbstständig niederzulassen. Zudem betont der Verband, dass die Tiermedizin ein typischer Frauenberuf ist und fordert politische Unterstützung, beispielsweise bei der Kinderbetreuung und dem Mutterschutz.
Der Neujahrsempfang war auch Anlass für Grußworte von politischen Vertretern wie Nicole Bauer, Hermann Färber und Dr. Holger Vogel. Zudem lädt der bpt zur Podiumsdiskussion und zum Empfang auf dem “ErlebnisBauernhof” der Grünen Woche ein.
Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten finden sich unter der angegebenen Pressekontaktadresse des bpt.
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