Bremen (VBR). Inmitten wirtschaftlicher Unsicherheiten und einer zunehmenden Rezession stehen die Chemie-Arbeitgeber in Baden-Württemberg vor einer entscheidenden Tarifrunde für das Jahr 2024. Dieses Jahr, geprägt von prognostizierten wirtschaftlichen Turbulenzen sowohl im Bundeswirtschaftsbericht als auch in den Voraussagen der Chemie- und Pharmaindustrie, verlangt nach außergewöhnlichen Maßnahmen. So fordert Christjan Knudsen, der Vorsitzende der Tarifkommission des Arbeitgeberverbandes Chemie Baden-Württemberg (agvChemie), einen Tarifabschluss, der den Weg aus der Krise weisen soll.
Angesichts der Tatsache, dass Deutschland offiziell in einer Rezession steckt, mit wenig Aussicht auf eine baldige Besserung, hebt Knudsen hervor, wie kritisch die Lage ist: “Wir brauchen einen Tarifabschluss, der uns aus dieser Krise heraus hilft!” Diese Worte reflektieren nicht nur die dringende Notwendigkeit eines soliden Plans zur Überwindung wirtschaftlicher Schwierigkeiten, sondern auch den tiefen Wunsch, die traditionell starke Sozialpartnerschaft in der Chemie-Industrie aufrechtzuerhalten.
Von diesem Geist getragen, werden ab dem 23. April 2024 Verhandlungen für 210 Unternehmen mit 73.000 Beschäftigten in der Chemie- und Pharmaindustrie in Baden-Württemberg aufgenommen. Die Ziele sind dabei weitreichend: Von Entgeltsteigerungen über Sonderregelungen für Gewerkschaftsmitglieder bis hin zu einer Modernisierung des Tarifwerks der Branche strebt man einen Flächentarif an, der die Mindestbedingungen für alle beteiligten Unternehmen festlegt.
Knudsen zeigt sich optimistisch, dass die bevorstehende Tarifrunde die bewährte Chemie-Sozialpartnerschaft widerspiegeln wird, mit dem Ziel, einen sachgerechten Abschluss zu erreichen. Dies verdeutlicht die hohe Achtung der angestrebten Kompromissfindung und der traditionellen Werte innerhalb der Chemiebranche.
Die Chemieindustrie Baden-Württembergs, mit einer starken pharmazeutischen Teilbranche, sowie den Bereichen Farben, Lacke, Körperpflege und Waschmittel, beschäftigte 2023 insgesamt 3.500 Auszubildende und DHBW-Studenten in rund 30 verschiedenen Berufsbildern und erwirtschaftete einen Umsatz von ca. 33,4 Milliarden Euro. Die hohe Exportquote von etwa 60 Prozent unterstreicht die globale Relevanz der Branche, deren Zukunft nun in den anstehenden Verhandlungen mitgestaltet wird.
Diese Verhandlungen sind mehr als ein bloßer formaler Akt, sie sind ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Zukunft zigtausender Beschäftigter und der Stabilität einer Schlüsselbranche, die in Zeiten globaler wirtschaftlicher Unsicherheit vor besonderen Herausforderungen steht. Die Ergebnisse dieser Tarifrunde werden damit weitreichende Folgen haben, nicht nur für die beteiligten Akteure, sondern auch für die Wirtschaftslandschaft Baden-Württembergs und Deutschlands als Ganzes.
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Chemie-Arbeitgeber in Baden-Württemberg zur Tarifrunde 2024 : …
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